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Freiherrlich Carl von Rothschild’sche öffentliche Bibliothek

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Freiherrlich Carl von Rothschild’sche öffentliche Bibliothek
Rothschildsche Bibliothek.jpg

Erstes Bibliotheksgebäude (rechts) in einer Zeitung

Gründung 1887
Bestand 75.000[1]
Bibliothekstyp Volksbibliothek
Koordinaten 50° 6′ 26″ N, 8° 40′ 28″ O50.1071868.674577Koordinaten: 50° 6′ 26″ N, 8° 40′ 28″ O
Ort Frankfurt am Main
Leitung Christian Wilhelm Berghoeffer und Hannah Luise von Rothschild,
Louise von Rothschild,
Joachim Kirchner,
Universitätsbibliothek Frankfurt

Die Freiherrlich Carl von Rothschild'sche öffentliche Bibliothek, ab 1935 Bibliothek für neuere Sprachen und Musik, war eine Bibliothek in Frankfurt am Main, die 1887 von Hannah Luise von Rothschild gegründet wurde. Nach dem Zweiten Weltkriegs wurde ihr Bestand der Universitätsbibliothek Frankfurt zugeführt.

Geschichte

Die Bibliothek wurde 1887 von Hannah Luise von Rothschild gegründet. Der Name verweist auf ihren Vater Mayer Carl von Rothschild, der 1886 verstorben war.[2]

Die Bibliothek wurde am 3. Januar 1888 eingeweiht. Die Bibliothek wurde nach englischen Vorbild als Volksbibliothek gegründet. Sie sollte kostenfrei für alle Personen zugänglich sein. Die Bibliothek sollte akademisch ungebildete Personen ansprechen, aber auch der wissenschaftlichen Belehrung dienen.

Zweites Gebäude der Bibliothek

Anfangs leitete Hannah Luise von Rothschild die Bibliothek mit dem Bibliothekar Christian Wilhelm Berghoeffer. Von Rothschild trug bis zu ihrem Tod mit 41 Jahren im Jahr 1892 alle Kosten. Ihre Mutter Louise von Rothschild und ihre Schwestern spendeten der Bibliothek daraufhin das erste Gebäude in der Bethmannstraße sowie 1.000.000 Mark. Nach dem Tod von Louise von Rothschild 1895 übertrugen die mittlerweile im Ausland lebenden Schwestern das Familienhaus am Untermainkai 15 der Bibliothek und bauten dieses den Anforderungen entsprechend aus. 1905 wurde das Nachbargebäude gekauft und damit die Bibliothek erweitert.[2]

Nachdem die Bibliothek ihr Vermögen in der Deutschen Inflation zwischen 1914 bis 1923 verloren hatte, übernahm die Stadt Frankfurt die Bibliothek. Sie wurde der Stadtbibliothek als eigenständige Abteilung angegliedert. Leiter wurde der überzeugte Nationalsozialist Joachim Kirchner.[2]

Ab 1933 wurden „undeutsche Schriften“ nur noch mit Nachweis eines wissenschaftlichen Zweckes verliehen. Am 30. Dezember 1933 nahm die Bibliothek den Namen „Bibliothek für neuere Sprachen und Musik (Freiherrlich Carl von Rothschildsche Bibliothek)“ an. Ab November 1935 hieß sie nur noch „Bibliothek für neuere Sprachen und Musik“. Alle Hinweise auf die Familie Rothschild wurden entfernt.

Nach der Neustrukturierung der Bibliotheken in Frankfurt im Oktober 1945 entfiel die Eigenständigkeit der Bibliothek. Der Bestand wurde Teil der Universitätsbibliothek Frankfurt zugeführt.

Bestand

Exlibris der Bibliothek 1928

Bei ihrer Gründung hatte die Bibliothek einen Bestand von 3500 Bänden, darunter Jugendbücher.1892 hatte sie schon einen Bestand von 13.000 Titeln. Rund ein Drittel dieser Titel waren der Bibliothek durch Spenden übertragen worden.[2] 1915 hatte die Bibliothek einen Bestand von 75.000 Bänden. Die Bände deckten die Themen Kunstwissenschaft, Archäologie, Musikwissenschaft, Philosophie, Volkskunde sowie Vergleichende Sprachwissenschaft ab.[1] Außerdem wurden Zeitungsartikel zur Familie Rothschild und der Bibliothek gesammelt.[2]

Benutzung

Eintrittskarte in die Bibliothek

Die langen Öffnungszeiten an sieben Tagen in der Woche und die geringe Gebühr für die Bücher auch nach Hause geliefert und wieder abgeholt werden konnten wirkte sich positiv auf die Anzahl und Art der Benutzer aus. 1894 gab es im Durchschnitt 93 am Tag. Unter den Besuchern waren 40 % Handwerker und Kaufleute, eine große Zahl war weiblich.[2]

Weblinks

  • 125 Jahre Rothschild'sche Bibliothek. In: ub.uni-frankfurt.de. 27. März 2015, abgerufen am 2. April 2016 (Geschichte der Bibliothek auf der Seite der Unibibliothek Frankfurt).
  • Über die Rothschild-Sammlung. In: ub.uni-frankfurt.de. Abgerufen am 2. April 2016 (Eingescannte Sammlung verschiedener Zeitungsartikel über die Rothschilds und die Bibliothek).

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Ludwig Heilbrunn: Die Gründung der Universität Frankfurt a. M.. Josef Baer & Co., Frankfurt am Main Juni 1915, Die Bibliotheken, S. 73 (Online im Internetarchiv archive.org, abgerufen am 2. September 2015).
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 125 Jahre Rothschild'sche Bibliothek. In: ub.uni-frankfurt.de. 27. März 2015, abgerufen am 2. April 2016.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Freiherrlich Carl von Rothschild’sche öffentliche Bibliothek aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.