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Catherine Deneuve

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Deneuve bei der César-Verleihung 2011

Catherine Deneuve (* 22. Oktober 1943 in Paris als Catherine Fabienne Dorléac) ist eine vielfach preisgekrönte französische Filmschauspielerin. Sie erhielt die Auszeichnungen für ihre Darstellung geheimnisvoller reservierter Schönheiten in Filmen von bedeutenden Regisseuren wie Roman Polański, Luis Buñuel und François Truffaut.

Leben und Werk

Familie

Catherine Deneuve stammt aus einer Schauspielerfamilie. Ihre Mutter Renée Deneuve (* 1911) ist Theaterschauspielerin und ihr Vater Maurice Dorléac (1901 – 1979) war Filmschauspieler sowie Leiter der Synchronstudios von Paramount. Ihre ältere Schwester, die Schauspielerin Françoise Dorléac, die Catherine ins Filmgeschäft brachte, verunglückte 1967 bei einem Autounfall tödlich.[1] Deneuve brauchte nach eigenen Aussagen lange, um den Tod ihrer geliebten Schwester zu verarbeiten. Weitere Schwestern sind Sylvie Dorléac und ihre Halbschwester Danielle, deren Vater Aimé Clariond war. Catherine ist die dritte von den vier Schwestern der Familie. Ihre natürliche Haarfarbe ist brünett, obwohl sie als Blondine seit den 1960er Jahren bekannt ist, da sie seither die Haare färbt.[2] Von Roger Vadim bekam sie 1963 den Sohn Christian Vadim. Marcello Mastroianni ist der Vater ihrer 1972 geborenen Tochter Chiara Mastroianni. Beide Kinder sind ebenfalls Schauspieler. Von 1965 bis 1972 war Deneuve mit dem britischen Modefotografen David Bailey verheiratet. Heute sagt sie über die Ehe: „Wozu heiraten, wenn es die Möglichkeit der Scheidung gibt?“ Deneuve hält sich mit Auskünften über ihr Privatleben zurück, doch sagt sie von ihrer Kindheit, dass sie „sehr behütet aufgewachsen“ sei.[1]

Filmkarriere

Deneuve, die keinen Schauspielunterricht nahm,[1] arbeitete schon früh im Filmgeschäft mit. Ihre erste Rolle hatte sie als 13-Jährige, damals noch unter dem Namen Catherine Dorléac, 1957 in Les Collègiennes. Ihre Schwester Françoise hatte sie gebeten, während der Sommerferien mitzuspielen. 1960 spielte sie erneut mit Françoise Dorléac in Die kleinen Sünderinnen.

Durchbruch

Ihren Durchbruch erlangte sie bereits mit 21 Jahren in dem Musicalfilm Die Regenschirme von Cherbourg (1964), in dem Jacques Demy Regie führte. Diesen Film hält der Regisseur Benoît Jacquot von entscheidender Prägung für ihren Typ und ihr Erscheinungsbild in ihren späteren Filmen, Demys Film sei „das Herz ihrer Kunst“.[1] Ihr nächster Erfolg war Roman Polańskis Ekel, in dem sie eine junge Frau spielt, die im Wahn zur Mörderin wird. 1967 spielte sie wieder in einem Film von Demy die Hauptrolle, in Die Mädchen von Rochefort an der Seite ihrer Schwester Françoise und Danielle Darrieux, mit der sie auch 35 Jahre später in 8 Frauen zu sehen war. In Belle de Jour – Schöne des Tages spielte sie 1967 unter der Regie von Luis Buñuel. Der Film wurde ein internationaler Erfolg und gilt als eines von Buñuels bekanntesten Werken.

Catherine Deneuve 1995

1969 spielte Deneuve an der Seite von Jean-Paul Belmondo in Das Geheimnis der falschen Braut. Regie in dem international erfolgreichen Film führte François Truffaut. Deneuve spielte hier eine Heiratsschwindlerin. Die letzte Metro war 1980 der nächste international erfolgreiche Truffaut-Film, in dem Deneuve als Leiterin eines Pariser Theaters zu sehen war, die ihren jüdischen Ehemann im Keller des Theaters versteckt. Ihre Filmpartner waren diesmal Gérard Depardieu und Heinz Bennent. 1970 war Deneuve in dem ebenfalls von Kritikern und Publikum gelobten Buñuel-Film Tristana zu sehen. In den späten 1970er Jahren sollte sie in The Short Night, dem letzten, unvollendeten Filmprojekt von Alfred Hitchcock mitwirken.

An der Seite von Susan Sarandon und David Bowie spielte sie 1983 in Begierde die bisexuelle Vampirin Miriam Blaylock. Die beiden Schauspielerinnen wurden durch den Film nach eigenem Bekunden bis heute enge Freundinnen. 1993 wurde sie für ihre Rolle der Kautschuk-Plantagenbesitzerin Elaine in Indochine für den Oscar nominiert. Régis Wargnier führte Regie und schrieb ihr mit anderen Drehbuchautoren die Rolle der Elaine auf den Leib. Zusammen mit Björk spielte sie 2000 in dem Lars-von-Trier-Film Dancer in the Dark eine Fabrikarbeiterin. Nach eigenen Angaben will Deneuve von Trier per Brief − entgegen ihren Gepflogenheiten − um eine Rolle in einem seiner Filme gebeten haben[1], nachdem sie Breaking the Waves nachhaltig beeindruckt hatte. Der nächste Erfolg war 8 Frauen, in dem Regisseur François Ozon viele der namhaftesten französischen Schauspielerinnen zusammenbrachte.

Bis heute spielte Catherine Deneuve in über 100 Spielfilmen mit, davon mehr als 90 Kinofilme. Fast immer war sie dabei in einer der Hauptrollen zu sehen. 1988 war sie auch Produzentin des Films Drôle d’endroit pour une rencontre, in dem sie zusammen mit Gérard Depardieu die Hauptrolle hatte. Aus den letzten Jahren stammen Princesse Marie von Benoît Jacquot (über Marie Bonaparte), Das Leben ist seltsam sowie André Téchinés Changing Times, eine Balzac-Verfilmung, in der unter anderem wieder Depardieu mitspielte, der zu einem ihrer Lieblingskollegen wurde.

Spiel mit sexuell mehrdeutigen Rollen

Mit ihrer Rolle einer lesbischen Vampirin in Begierde erregte Deneuve die Aufmerksamkeit von Lesben. Auch in einigen anderen Filmen spielte Deneuve mit sexuell mehrdeutigen Rollen: in Zig Zig spielte sie 1975 eine Prostituierte, die ihre Freundin küsst. In Ecoute voir stellte sie eine Privatdetektivin im Trenchcoat dar, teils Emma Peel, teils Humphrey Bogart inklusive der attraktiven Sekretärin. In Diebe der Nacht spielte sie eine Professorin, die eine Affäre mit einer Studentin hat. In 8 Frauen kommt es zwischen ihr und Fanny Ardant zu einem Kuss, der auf Deneuves vorangegangene Rollen und ihr damit verbundenes Image anspielen soll.[3]

Weitere Aktivitäten

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Singles[4]
Paris Paris (mit Malcolm McLaren)
  FR 26 26.11.1994 (13 Wo.)

1965 posierte sie nackt für den Playboy. Von 1969 bis 1977 war Deneuve in den USA das Chanel-Gesicht. Des Weiteren warb sie für Produkte von Yves Saint Laurent (1993), L’Oréal (2001), M•A•C (2006) und ihr eigenes Parfum Deneuve (1986). Sie betätigte sich zudem als Designerin diverser Konsumartikel wie Brillen, Schuhe, Schmuck, Grußkarten und Einrichtungsgegenstände.

Auch ihre Stimme setzte Catherine Deneuve erfolgreich ein, obwohl sie keinen Unterricht in Gesang genommen hatte.[1] Sie las mehrere Hörbücher für die Édition des femmes und interpretierte diverse Chansons. Sie sang unter anderem Duette mit anderen Stars wie mit Bernadette Lafont (1975), Gérard Depardieu (1980), Malcolm McLaren (1993), Joe Cocker (1995) und Alain Souchon (1997). 1981 nahm sie eine ganze LP mit Chansons von Serge Gainsbourg auf.

Deneuve war journalistisch tätig für Libération, Madame Figaro, France 5 und andere Medien. 2005 erschien ihr Tagebuch „A l'ombre de moi-même“ (Deutscher Buchtitel: „In meinem Schatten“; besser wäre jedoch die Übersetzung: „Im Schatten meiner selbst“ oder „In meinem eigenen Schatten“), in dem sie von den Dreharbeiten zu „Dancer in the Dark“ und „Indochine“ erzählt.

Soziales und politisches Engagement

Deneuve im Jahr 2011

Catherine Deneuve engagiert sich seit den 1970er Jahren immer wieder für soziale und politische Themen. 1971 setzte sie sich dafür ein, die Abtreibung in Frankreich zu legalisieren. Sie unterzeichnete das Manifest der 343 («le manifeste des 343»), ein Bekenntnis zur Abtreibung, das von Simone de Beauvoir verfasst wurde und am 5. April 1971 im Magazin Le Nouvel Observateur erschien.

2001 befürwortete sie eine Petition gegen die Todesstrafe in den USA von der französischen Gruppe Together against the death penalty, die der US-Botschaft in Paris überreicht wurde.[5] Darüber hinaus ist Deneuve beteiligt an Amnesty Internationals Programm zur Abschaffung der Todesstrafe. 1991 erinnerte sie in dem Amnesty-Film Schreiben gegen das Vergessen (Contre l'Oubli / Against Oblivion) an die salvadorianische Gewerkschaftsführerin Febe Elisabeth Velasquez, die 1989 mit ihren Kollegen durch einen Bombenanschlag ermordet wurde.[6][7]

Deneuve wurde 1994 zum Goodwill Ambassador der UNESCO ernannt, um sich für die Bewahrung des Filmerbes einzusetzen. Am 12. November 2003 trat sie von ihrem Ehrenamt zurück, um gegen die Ernennung des französischen Geschäftsmanns Pierre Falcone als Angola-Repräsentanten zu protestieren, da diesem damit eine Rechtsimmunität in Bezug auf Untersuchungen von illegalem Waffenhandel verschafft wurde.[8]

Ende 2003 warb Deneuve mit einer Radio-Werbesendung von «Douleur sans frontières» um Spenden für die Opfer von Landminen.[9]

Seit 2008 ist sie Mitglied der Waris Dirie Foundation, einer Stiftung, die sich gegen die Genitalverstümmelung von Frauen und Mädchen wendet.

Zitate

„Sie ist so schön, dass ein Film, in dem sie spielt, auch ohne Geschichte auskommt.“

„Von allen Schauspielerinnen, mit denen ich gearbeitet habe, egal ob Anfängerinnen oder Stars, ist sie vermutlich die durchlässigste. Das hat nichts mit Fügsamkeit zu tun, sie ist einfach die anpassungsfähigste, die plastischste, die durchlässigste in Bezug auf das, was im Film gerade gemacht wird.“

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

Nach Catherine Deneuves Abbild wurde 1985 eine Büste der französischen Nationalfigur Marianne geschaffen. Den Erlös aus dem Ankauf der Kommunen spendete sie Amnesty International.[12] Vor ihr wurde diese Ehre bereits Brigitte Bardot (1970) und Mireille Mathieu (1978) zuteil, ihre Nachfolgerin war 1989 Inès de la Fressange. Im Jahre 2000 wurde ihr ein Golden Palm Stern auf dem Palm Springs Walk of Stars gewidmet.

Literatur

Dokumentarfilm

  • Catherine Deneuve. Schön und geheimnisvoll. (OT: Catherine Deneuve, belle et bien là.) Fernseh-Dokumentation, Frankreich, 2009, 86 Min., Regie: Anne Andreu, Produktion: arte France, Cinétévé, INA, deutsche Erstausstrahlung: 11. April 2010, Inhaltsangabe von arte

Weblinks

 Commons: Catherine Deneuve – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Catherine Deneuve. Schön und geheimnisvoll, arte, 11. April 2010
  2. Anne Verlahac: Blondinen, ISBN 978-3-89904-337-2
  3. Sweet, Matthew: My lips are sealed… In her new film, 8 Women, the French icon Catherine Deneuve shares a kiss with her co-star Fanny Ardant. It’s not her favourite part of the movie, she tells Matthew Sweet. , The Independent, 29. November 2002. Abgerufen am 10. September 2008.  „she cackles with delight when I ask her if the scene has pleased her army of lesbian fans … She acquired this following Tony Scott’s vampire flick "The Hunger" (1983), in which she played a fanged seductress … who took her sweet time getting to Susan Sarandon’s jugular …“ 
  4. Chartquellen: FR
  5. James Coomarasamy: „French horrified by execution“, BBC News, 14. Mai 2001
  6. Contre l’oubli. Internet Movie Database, abgerufen am 10. Juni 2015 (english).
  7. vgl. deutsches-filminstitut.de.
  8. „Catherine Deneuve resigns from UNESCO“, 2003
  9. Passions de Catherine Deneuve, gala.fr
  10. Catherine Deneuve. In: Film-Zeit.de. Film-Zeit.de, abgerufen am 25. Mai 2008.
  11. Jacquot in: Catherine Deneuve. Schön und geheimnisvoll, arte, 11. April 2010
  12. Catherine Deneuve. In: Der Spiegel. Nr. 45, 1985, S. 313 (online).
  13. Patricia Batlle auf ndr.de: Frauenpower beim Filmfest Hamburg vom 6.10.2015 (abgerufen am 7. Oktober 2015)
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