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Zwickel (Textil)

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Ein Zwickel ist ein Stoffstück, das in eine Naht eingesetzt wird, um dem Träger des Kleidungsstückes mehr Tragekomfort und Bewegungsfreiheit zu geben. Während früher Zwickel z. B. im Unterarmbereich bei Kleidern eingesetzt wurden, findet man sie heute außer bei Socken, im Rückenteil von Jacken, Unterwäsche und Strumpfhosen kaum noch, da weite Schnittführungen und elastische Stoffe genügend Bewegungsfreiheit erlauben.

Im Intimbereich

Zwickel werden im Intimbereich aus folgenden Gründen eingesetzt, wobei sich mehrere ergänzen können:

  • Als Hygienezwickel (Alt. Schrittfutter, Beleg, Wäschezwickel oder einfach nur Zwickel) ist er am weitesten bei Damenunterwäsche verbreitet. Dafür gedacht eventuell austretende Feuchtigkeit wie normalen Scheidenausfluss oder auch je nach Größe des Zwickels kleine Mengen Urin, Kot, Schweiß oder Menstruationsblut aufzunehmen und durch Verdunstung trocknen zu lassen. Somit werden Hautreizungen, Pilz- und Harnwegs- Infektionen reduziert. Mangelnde Atmungsaktivität (meist durch Synthetikfaser oder zuviel enge Kleidungslagen) der Oberstoffe kann jedoch das Verdunsten behindern.[1] Für die Zwickel selbst wird meist Baumwolle verwendet und sie werden daher auch oft Baumwollzwickel genannt. Alternativ werden Seide oder Microfaser ähnlicher Haptik verwendet. Microfaser ist hier oft noch mit antibakterieller Wirkung versehen. Gewebestärken reichen von zwei Stofflagen bis Netzstruktur. Diese sind zum Teil ungefärbt, weiß gebleicht oder nur auf der Außenseite gefärbt. Bei ungenügender Funktion bzw. Fehlen dieses Zwickels kann eine Slipeinlage eingeklebt werden.[2][3]
  • Um die Passform zu verbessern. Als Verbindung der Schenkelinnenseite von Langbeinschlüpfern, die aus einem nahtlosen Schlauch gestrickt sind. Im Schritt von Strumpfhosen, um den unteren horizontalen Bereich des Höschens zu bilden. Da sie somit nicht auf ein Trägermaterial genäht werden, sind Hygienezwickel hier automatisch atmungsaktiver.
  • Um den Intimbereich besser abzudecken, so oft bei Spitzenwäsche oder Badebekleidung zu finden.
  • Als geteilter Zwickel (split crotch) für den leichteren Toilettengang, im Prinzip dem Eingriff eines Männerslips gleich. Gelegentlich zu finden bei Miederwaren mit Beinen oder Bodystrumpfhosen (Bodystockings).

Badebekleidung

Umgedrehte Badehose mit weißem Zwickel

Der so genannte Zwickelerlass von 1932 schrieb vor, dass Badeanzüge für Damen wie Herren mit einem Zwickel versehen sein mussten, um weniger nackte Haut zu enthüllen. Die Aufnahme von Körperausscheidungen war hier offensichtlich nicht vorgesehen. Zwickel (und Oberstoffe) aus nicht atmungsaktiven Materialien erhöhen bei zu langem Tragen (als Unterwäsche vor dem Baden) das Risiko von unphysiologischem Vaginalschleim.[1] Aus Baumwolle gemacht, verschaffen sie hier in beiden Fällen etwas Abhilfe, werden aber schwer und trocknen langsam, wenn sie sich mit Wasser vollsaugen.

Strumpfhosen

Bei Strick-, Fein- und auch bei ansonsten nahtlosen (Netz-)Strumpfhosen.

  • aus dem gleichen Material wie das Höschenteil der Strumpfhose, bisweilen verstärkt. Auch wischtuchartig, um mehr Feuchtigkeit aufzunehmen.
  • aus Baumwolle, Seide oder anderen atmungsaktiven Fasern, um Infektionen vorzubeugen, die durch ein luftarmes Scheidenklima begünstigt werden.[2] Auch Hygienezwickel genannt. Als kostengünstige Alternative mit kleinen Löchern oder als Netz. Wobei bei Letztem die mäßige Feuchtigkeitaufnahme zu bemängeln ist.[4]
  • als Drachen- oder Sattelzwickel der im Po-Bereich größer ist.
  • als Komfortzwickel (früher Körperformzwickel) für große Größen. Hierbei verläuft der Zwickel in V-Form, ausgehend vom Schritt bis hinauf zum hinteren Taillenbündchen.
  • Bei Männerstrumpfhosen wie ein nach vorne gearbeiteter Komfortzwickel, um mehr Platz für die Genitalien zu bieten.
  • als Doppel-Komfortzwickel für große Größen (hierbei verläuft der Zwickel durchgehend, zwischen der Mittelnaht bis zum Taillenbündchen)
  • Kombination aus obigen Punkten. Z. B. Komfortzwickel aus Nylon mit extra Hygienezwickel nur im Intimbereich oder mit dünnem eingefärbten Nylonzwickel über dem naturfarbenen Hygienezwickel.

Je nach der Form spricht man auch von einem Keil-, Spitz- oder Sattelzwickel.

Andere Bereiche

Bei Socken und Feinstrümpfen an der Ferse, auch Fersenverstärkung genannt. Im Rückenteil von meist dicken und schweren Jacken, damit die Ärmel nicht nach oben rutschen.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 East Carolina University: Yeast Infections (PDF; 7 kB) Abgerufen am 8. September 2013.
  2. 2,0 2,1 (Englisch) Prevention Magazine Editors: The Doctors Book of Home Remedies, Thousands of Tips and Techniques Anyone Can Use to Heal Everyday Health Problems. Bantam, USA 1991, ISBN 0553291564
  3. (Englisch) Always (Procter & Gamble) FAQ: Can I use a pantiliner with pantyhose if I don't wear underwear? (Anmerkung: Früher auch im deutschen, nun stark gekürzten, FAQ enthalten)
  4. (Englisch) Kayser-Roth Hosiery, Inc., Pantyhose with Integrally Knit Crotch Area, USA, 1983, Patent US 4412433. (Background of the Invention)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Zwickel (Textil) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.