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Volk im Werden

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Volk im Werden war eine zwischen 1933 und 1943 vom NS-Erziehungswissenschaftler Ernst Krieck herausgegebene Zeitschrift.

Geschichte

Ernst Kriecks völkische Erziehungsentwürfe basierten auf der Annahme, dass die Deutschen ein „Volk im Werden“ waren, und seine Jugend „Ausdruck der heraufdrängenden, zukunftsbildenden Kräfte“ seien. Im Jahre 1932 erschien Kriecks programmatische Schrift Volk im Werden, in der er in Anspielung auf den von ihm gewählten Titel bemerkte:[1]

Es ist die Frage deutschen Schicksals schlechthin, ob die Revolution diesmal zum Ziel, zur Sinnerfüllung gelangt oder wieder auf halbem Wege steckenbleibt wie einst im 16. Jahrhundert … [und deshalb] dem Zusammenhalt und dem inneren Ausgleich auf der Grundlage sozialer Gerechtigkeit, der Geburt aus Blut und Boden – zur Existenz verhelfen [kann] als einem Lebensraum, der für Art, Sinn, Lebensrichtung, Haltung und Weltbild aller Glieder bestimmend ist. Es entsteht aus der Sammlung organischen Volkstums. Damit erhält das ‚Reich‘ endlich seinen Gehalt und seine Seele: das Dritte Reich ist im Werden.[2]

Die gleichnamige Zeitschrift begründete Krieck im Jahr 1933 mit dem Ziel, an der Verwirklichung dieses Wissenschaftsprogramm zu arbeiten. Die Themen „völkische Bildung“ und „Nationalsozialismus und Hochschule“ finden sich regelmässig in jedem Jahrgang. Dabei verbreitete er auch über seine Zeitschrift antisemitisches Gedankengut.[3]

Die Publikation trug im Untertitel die Zusätze, in der Reihenfolge: „Zweimonatsschrift“; „Zeitschrift für Kulturpolitik“; „Zeitschrift für Erneuerung der Wissenschaften“; „Zeitschrift für Geistes- und Glaubensgeschichte“.[4]

Ort und Verlag: Leipzig: Armanen. Hamburg: Hanseatische Verlagsanstalt.

Mitarbeiter

Die Zeitschrift ließ angesehene nicht-nationalsozialistische Autoren wie etwa Viktor von Weizsäcker mit entsprechenden, freilich durchaus eigenwilligen Aufsätzen, neben fanatischen Antisemiten wie Johann von Leers zu Wort kommen.[5]

Einzelnachweise

  1. Uwe Hoßfeld: Geschichte der biologischen Anthropologie in Deutschland. Von den Anfängen bis in die Nachkriegszeit. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2005, S. 334.
  2. Ernst Krieck: Volk im Werden. Oldenburg, Stalling 1932, S. 21–23.
  3. Uwe Hoßfeld: Geschichte der biologischen Anthropologie in Deutschland. Von den Anfängen bis in die Nachkriegszeit. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2005, S. 335.
  4. Thomas Dietzel und Hans-Otto Hügel: Deutsche literarische Zeitschriften 1880–1945. Ein Repertorium. Bd. 3. München 1988, S. 1223.
  5. BRACHER, Karl Dietrich/ SAUER, Wolfgang/SCHULZ, Gerhard: Die nationalsozialistische Machtergreifung. Studien zur Errichtung des totalitären Herrschaftssystems in Deutschland 1933/34, Bd. I: Karl Dietrich BRACHER: Stufen der Machtergreifung, Köln/Opladen 1974, S. 268.
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