Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Trinkbranntwein für Bergarbeiter

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
0,5 Liter Trinkbranntwein für Bergarbeiter zu EVP 0,80M

Der Trinkbranntwein für Bergarbeiter war ein Branntwein, der als Deputatlohn an Bergleute in der sowjetischen Besatzungszone und später der DDR ausgegeben wurde.

Geschichte

Zu beziehen war ein Liter Trinkbranntwein für Bergarbeiter steuerfrei zu einem Preis von 1,60 Mark über Berechtigungsscheine, die in der Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft Wismut auch als Talons bezeichnet wurden. Abgefüllt wurde er in Flaschen zu jeweils 0,5, 0,7 oder 1,0 Liter. Hergestellt wurde der Branntwein mit einem Alkoholgehalt von 32 Vol.-% meist in Brennereien, die in der Nähe von Bergbaubetrieben lagen, wie zum Beispiel in Nordhausen, Senftenberg, Lübben oder Lauter. Jedem unter Tage arbeitenden Bergmann standen monatlich zwei, über Tage Beschäftigten ein Liter des Branntweins zu.[1] Bei Normerfüllung oder -übererfüllung erhöhte sich die bezugsberechtigte Menge.

In der SAG Wismut standen ab 1947 den Arbeitern über Tage ein Liter und Arbeitern unter Tage zwei Liter im Monat zu. Später bekamen die Bergleute der SDAG Wismut im Streckenvortrieb oder im Abbau bis zu sechs Liter im Monat.

Bei Bergleuten, die in den Braunkohle-Tagebauen über Tage arbeiteten, gab es im Winter zwei Liter pro Monat und im Sommer einen Liter „Kumpeltod“ pro Monat.

Ebenfalls war der Trinkbranntwein zum Beispiel für Arbeiter und Angestellte des VEB Erdöl-Erdgas Grimmen oder auch für Schiffsbesatzungen der Handelsmarine der DDR verfügbar.

Der Weiterverkauf des Branntweins oder der Berechtigungsscheine war verboten und ein Verstoß gegen dieses Verbot wurde strafrechtlich verfolgt.

Umgangssprachliche Bezeichnungen

  • Kumpeltod[2]
  • Grubenfusel
  • Schachtschnaps
  • Wismutfusel
  • Kalifusel[2]
  • Bergmannsfusel

Literatur

Einzelnachweise

  1. Michael Schmittbetz: Bericht von LexiTV, 11. Mai 2005.
  2. 2,0 2,1 Jensen Zlotowicz: Ausstellung "Trinkkultur in der DDR" in Jena polarisiert. In: Thüringische Landeszeitung. tlz.de, 24. April 2014, abgerufen am 8. Dezember 2015.

Weblinks

 Commons: Trinkbranntwein für Bergarbeiter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Trinkbranntwein für Bergarbeiter aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.