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Tamar Eshel

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Tamar Eshel (1920–2022), israelische Diplomation und Politikerin

Leben

Von Israelnetz, 25. Juli 2022:

An ihrem 102. Geburtstag: Ehemalige Abgeordnete Tamar Eschel gestorben

Die israelische Politikerin und Diplomatin Tamar Eschel wirkt weit über Israel hinaus: Sie kämpfte im Zweiten Weltkrieg für Großbritannien und war in den 1970er Jahren Knesset-Abgeordnete. Am Sonntag ist sie in Jerusalem gestorben.

JERUSALEM – An ihrem 102. Geburtstag ist die ehemalige Knessetabgeordnete Tamar Eschel am Sonntag in Jerusalem gestorben. Die gebürtige Britin war bis zu ihrem Tod die älteste ehemalige israelische Parlamentarierin. Anhand ihrer Biografie ist sichtbar: Eschel war eine Weltbürgerin, dennoch war Israel ihre Heimat, für die sie einst kämpfte.

Geboren wurde Eschel 1920 in London. Ihre Eltern waren Gesandte der Jewish Agency in England. Drei Jahre später zog die Familie Eschel zurück in das Mandatsgebiet Palästina. In Haifa machte Tamar an einer hebräischen Schule ihren Abschluss.

Engagement in der Hagana und der britischen Armee

In ihrem Jugendalter trat sie den israelischen Pfadfindern Tzofim bei. Darüber hinaus wurde sie Mitglied in der Hagana, einer zionistischen paramilitärischen Untergrundorganisation in Palästina während des britischen Mandats. Während der arabischen Unruhen von 1936 bis 1939 arbeitete sie zwei Jahre bei der Miliz und bereitete Granaten und Handfeuerwaffen vor. Im Jahr 1938 kehrte sie jedoch nach London zurück und studierte Orientalistik. Während dieser Zeit arbeitete sie weiter bei der Hagana und betrieb einen illegalen Radiosender.

Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, meldete sich Eschel freiwillig bei der britischen Armee. 1943 war sie zunächst Fahrerin in Schottland. Ein Jahr später ging sie nach Kairo und arbeitete beim britischen Militärgeheimdienst. Als der Krieg beendet war, leitete sie im französischen Marseille ein Büro, das Juden half, in das Mandatsgebiet Palästina einzureisen.

Eine der ersten Diplomaten Israels

Drei Jahre später gründete sich 1948 der israelische Staat. Für Eschel stand nun ein wichtiger Karriereschritt an: Sie wurde israelische Diplomatin und arbeitet beim Außenministerium. Immer wieder war sie Teil von Delegationsreisen bei den Vereinten Nationen. In den darauf folgenden Jahren hatte sie verschiedene Positionen im Büro des Premiers inne.

1961 wurde sie zur Vorsitzenden der UN-Kommission für Frauenrechte ernannt. Damit war Eschel die erste Israelin an der Spitze eines solchen Gremiums. Der Einsatz für Frauen blieb ihr das ganze Leben wichtig. Als sie in den 1970er Jahren wieder in Israel war, leitete sie die israelische Frauenorganisation „Na’amat“.

Einsatz für Israel: politisch und ehrenamtlich

Auf ihre Zeit als weltweit agierende Diplomatin folgte ihre Zeit als Politikerin. 1977 wurde sie in die Knesset gewählt. Eschel gehörte der von Schimon Peres geführten Liste HaMaʿarach (Die Verbindung) an. Gleichzeitig war sie Mitglied des Stadtrats von Jerusalem.

1984 zog sie sich aus dem politischen Betrieb zurück. Dennoch setzte sie sich weiter für die Öffentlichkeit ein. Ehrenamtlich half sie im Komitee des Hadassa-Krankenhauses mit. Außerdem gründete sie das Frauenhaus Beit Tzipor. Ihr Engagement wurde geschätzt, sodass sie 1990 mit dem Titel „angesehene Bürgerin Jerusalems“ geehrt wurde.

Tamar Eschel war zweimal verheiratete. Aus ihrer ersten Ehe mit dem Ökonomen Lionel Schwarz stammt ihre Tochter Jael. Nach sechs Jahren ließen sie sich scheiden. Später heiratete sie den israelischen Botschafter in Kanada, Arje Eschel. Acht Jahre nach der Heirat starb ihr zweiter Mann an einem Herzinfarkt.

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