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Studium generale

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Als Studium generale (vereinzelt auch Kontextstudium, Allgemeine Studien, Studium fundamentale oder Studium universale genannt) werden heutzutage meist alle nicht obligatorischen, öffentlichen Lehrveranstaltungen einer Hochschule bezeichnet. Im Sinne des humanistischen Bildungserbes verkörpern sie den Auftrag der Hochschulen, die umfassende Allgemeinbildung zu fördern. Ein Absolvieren derartiger Veranstaltungen wird nicht mit einem akademischen Grad honoriert.

Außerdem bezeichnet der Begriff eine meist zweisemestrige Orientierungsphase, in der Studienanfänger Lehrveranstaltungen verschiedener Fachrichtungen zugleich besuchen. Dies soll eine bessere Entscheidung bei der Studienfachwahl ermöglichen und zugleich den Übergang vom reinen Lernbetrieb der Schule zum wissenschaftlichen Arbeiten an der Universität erleichtern.

Ursprung

Ursprünglich waren die studia generalia oder die studia die Bezeichnung für die großen Schulen des Mittelalters, während das Wort universitas für die scholastische Gilde eines studium verwendet wurde. Mit dem ausgehenden 13. Jahrhundert wurde es üblich, einem studium generale erst nach Lizenzierung durch Papst, Kaiser oder König das Recht zur Verleihung von akademischen Graden zuzugestehen.

Als Studienbestandteil

An mehreren deutschen Universitäten und Hochschulen wird ein „Studium generale“ in das Studium einbezogen. Teilweise ist die Teilnahme an solchen Veranstaltungen sogar verpflichtend und es bestehen eigene Institute für das Studium generale; so beispielsweise an der Universität Mainz.[1]

An der Universität Witten/Herdecke[2] ist das Studium fundamentale bereits seit der Gründung der Universität 1983 Bestandteil der Ausbildung. Zunächst existierte seit 1983 ein entsprechendes Institut, doch seit 1993 gibt es eine eigene Fakultät. Das Studium fundamentale ist eine verpflichtende Studienleistung, die von Studenten aller Wittener Fakultäten geleistet werden muss. An einem Tag in der Woche finden keine fachspezifischen Vorlesungen statt, sondern die Studenten können sich in dem umfangreichen Angebot des Studium fundamentale die Veranstaltungen heraussuchen, die zu ihren Interessen passen. Das Angebot der Veranstaltungen ist nicht willkürlich gewählt, sondern zielt speziell auf die Entwicklung künstlerischer, kommunikativer und reflexiver Kompetenzen.

Ähnliche Strukturen gibt es an anderen Hochschulen, so in Zittau/Görlitz, Erfurt, an der HTWK Leipzig, der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn sowie an den Hamburger Hochschulen Bucerius Law School, HafenCity Universität, der Zeppelin University in Friedrichshafen (Foundation Phase genannt) und der Leuphana Universität Lüneburg (Komplementärstudium).[3][4][5][6]

Das Leibniz Kolleg[7] in Tübingen bietet seit 1948 ein einjähriges Studium generale an, das in das wissenschaftliche Arbeiten einführen und eine begründete Studienentscheidung ermöglichen soll, jedoch nicht Teil ordentlicher Studiengänge ist.

Das Salem Kolleg[8] in Überlingen am Bodensee bietet ein Orientierungsjahr an, das nach dem Abitur auf die Studien- und Berufswahl vorbereiten soll. Es finden Einführungen in verschiedene Studiengänge und Methoden des akademischen Arbeitens im studium generale, begleitende und individuelle Berufsorientierung, Outdoor und Leadership Training statt.

Als außeruniversitäre Bildungsform

Im Sinne von „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) kann ein studium fundamentale für alle Bildungsbereiche als Standard im außeruniversitären Bereich zur Entwicklung von nachhaltigem Denken und Handeln verstanden werden, was die Teilnehmer besser in die Lage versetzt abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirkt. Ein entsprechendes Angebot wurde 2009 durch "fundamentale - Die junge Akademie" in Leipzig entwickelt.[9]

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Studium generale aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.