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Leuphana Universität Lüneburg

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Leuphana Universität Lüneburg
Logo
Gründung 1946
Trägerschaft Stiftung öffentlichen Rechts
Ort Lüneburg
Bundesland Niedersachsen
Staat Deutschland
Präsident Sascha Spoun
Studenten 7.749 WS 2012/13[1]
Mitarbeiter 930
davon Professoren 170
Jahresetat ca. 107,9 Mio. Euro (Stand 2012)[2]
Netzwerke Netzwerk Mittelgroße Universitäten
Website www.leuphana.de

Die Leuphana Universität Lüneburg ist eine Stiftungsuniversität in Lüneburg in Niedersachsen. Sie wurde im Jahre 1946 als Pädagogische Hochschule Lüneburg gegründet.

Geschichte

Altes Logo der Universität Lüneburg

Im Mai 1946 als eine von insgesamt acht Pädagogischen Hochschulen des Landes Niedersachsen gegründet, wurde die Pädagogische Hochschule Lüneburg 1978 – nach einer Übergangsphase als Abteilung Lüneburg der Pädagogischen Hochschule Niedersachsen (PHN) mit Studiengängen zum Diplompädagogen und dem Promotionsrecht – in eine selbständige wissenschaftliche Hochschule mit Habilitationsrecht umgewandelt. Im Mai 1989 wurde die Hochschule in Universität Lüneburg umbenannt.

Nach dem starken Anstieg der Studierendenzahl in den 1980er Jahren wurde zu Beginn der 1990er Jahre mit dem Umzug auf den heutigen Campus auf dem Gelände der ehemaligen Scharnhorst-Kaserne begonnen. Seit dem Wintersemester 1997/1998 ist die damals bundesweit einmalige Konversion vollendet:
Die Universität verfügt heute in Lüneburg über drei Standorte: Der zentrale Campus an der Scharnhorststraße wird bestimmt durch die Backsteinarchitektur der Kasernenbauten aus den späten 1930er Jahren, die ihre formgebende Geschlossenheit in rund 20 großen Gebäuden entfaltet, modernen Hörsaal- und Bibliotheksbauten und verschieden gestalteten Gartenzonen wie einem Biotop. Im Zentrum des Standortes Rotes Feld steht ein Backsteinbau aus der Kaiserzeit, der schon zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts für Bildungszwecke genutzt wurde. Eine moderne Architektur kennzeichnet den Standort Volgershall: Über eine Länge von 200 Metern erstreckt sich dort eine Halle, die u. a. für Versuchsaufbauten der Automatisierungstechnik genutzt wird. Insgesamt stehen mehrere hundert Studierendenwohnungen auf dem Campus zur Verfügung.

Am 1. Januar 2003 wurde die Universität in eine Stiftung des öffentlichen Rechts umgewandelt. Gemäß dem Beschluss der niedersächsischen Landesregierung von 2004 fusionierte sie zum 1. Januar 2005 mit der Fachhochschule Nordostniedersachsen. Die neue Institution dient als Modelluniversität zur Umsetzung des Bologna-Prozesses.

Seit dem Beginn der Neuausrichtung im Jahr 2006 konnte der Haushalt der Universität um mehr als 5 Millionen Euro gesteigert werden, gleichzeitig stieg die Zahl der Bewerbungen pro Studienplatz und die Zahl der Doktoranden. Aufgrund der höheren Betreuungsanforderungen im Rahmen der Bachelor/Master-Umstellung und des gestiegenen Qualitätsanspruchs der Universität wurde die Anzahl der Studienplätze jedoch deutlich von etwa 10.000 im Jahr 2005 auf etwa 6.700 im Jahr 2010 gesenkt.[3]

Im Leuphana-College wird ein Bachelor-Studium in acht Fächern und zwei Lehramtsstudiengängen angeboten. Die Graduate School integriert Master- und Doktorandenprogramme. Außerdem existieren fachübergreifende Forschungszentren und eine Professional School für weiterbildende Studiengänge wie Unternehmenskooperationen.

Stiftungsuniversität

2003 wurde die Universität als eine von fünf niedersächsischen Hochschulen zur Stiftungs-Universität. Das Land richtete eine rechtsfähige Stiftung des öffentlichen Rechts ein. Dieser Stiftung obliegt die Trägerschaft der Universität. Ein siebenköpfiger Stiftungsrat trat an die Stelle des Ministeriums. Er berät die Hochschule, beschließt über Angelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung und überwacht die Tätigkeit des Präsidiums. Mit der Initiative zur Stiftungs-Uni hatte die damalige SPD Landesregierung den Hochschulen mehr Autonomie und Eigenverantwortung zugestanden.

Im Zusammenhang mit dem Bau des Audimax Lüneburg rügte die Bildungsministerin Gabriele Heinen-Kljajic den Stiftungsrat, er habe seine Aufsichtspflicht bei dem immer teurer werdenden Projekt nicht genügend wahrgenommen.[4] Der ehemalige Lüneburger Professor Matthias von Saldern war über Jahre Mitglied des Stiftungsrates. 2014 verließ er die Universität und schrieb in einer E-Mail an Kollegen: „Aus meiner persönlichen Sicht hat sich das Gremium durch zu große Nähe zum Präsidium selbst entmachtet, was auch Mit-Ursache der Probleme ist, vor denen die Universität heute steht.“[5]

Mitglieder des Stiftungsrates sind (2014):

  • Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft (Vorsitzender)
  • Adelheid Ehmke, Präsidentin der European Platform of Women Scientists, ehemalige Vizerektorin der Universität Luxemburg
  • Gabriele Oettingen, Professorin für Psychologie an der Universität Hamburg und der New York University
  • Gesine Schwan, Präsidentin der Humboldt-Viadrina School of Governance, Berlin
  • Birgit Weitemeyer, Professorin für Steuerrecht und Direktorin des Instituts für Stiftungsrecht und das Recht der Non-Profit-Organisationen an der Bucerius Law School in Hamburg
  • Vertreter des Senats ist Alexander Schall, M.Jur (Oxford)
  • Vertreter des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur ist Stefan Jungeblodt, Hochschulreferat für Hochschulrecht, Natur- und Ingenieurwissenschaften

Name

Der Name Leuphana leitet sich von einer antiken Siedlung an der Elbe her, die im Weltatlas des Geografen Ptolemäus aus dem 2. Jahrhundert erwähnt wird. Es ist strittig, ob der eingezeichnete Ort dem heutigen Lüneburg entspricht. Neuere Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass die historische Siedlung dem heutigen Hitzacker − ca. 45 km östlich von Lüneburg − entspricht. Als Name für die Universität wurde er erst 2006, nach dem Vorschlag der Werbeagentur Scholz and Friends,[6][7] durch die Gremien der Universität ausgewählt.

Fakultäten und Forschungsschwerpunkte

Fakultät Bildung

  • Institut für Bildungswissenschaft (IBIWI)
  • Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik (IDD)
  • Institute of English Studies (IES)
  • Institut für Integrative Studien (INFIS)
  • Institut für Kunst, Musik und ihre Vermittlung (IKMV)
  • Institut für Mathematik und ihre Didaktik (IMD)
  • Institut für Psychologie (IFP)
  • Institut für Schul- und Hochschulforschung (ISHF)
  • Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (IFSP)
  • Institut für Theologie und Religionspädagogik (ITR)
  • Arbeitseinheit Sportwissenschaft
  • Arbeitseinheit Wirtschaftspädagogik

Fakultät Kulturwissenschaften

  • Institut für Geschichtswissenschaft und Literarische Kulturen (IGL)
  • Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienkultur (IFKM)
  • Institut für Kultur und Ästhetik Digitaler Medien (ICAM)
  • Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft (IPK)
  • Institut für Politikwissenschaft (IPW)
Aus sechs Professuren besteht das Institut für Politikwissenschaft und durch diese wird die inhaltliche und methodische Breite des Faches in Lehre und Forschung abgedeckt: Dawid Friedrich (Juniorprofessur für internationale Beziehungen), Florian Grotz (Professur für das politische System der Bundesrepublik Deutschland), Andreas Lutter (Juniorprofessor für Politikdidaktik), Ferdinand Müller-Rommel (Professur für vergleichende Politikwissenschaft), Thomas Saretzki (Professur für Politische Theorie und Politikfeldanalyse) und Christian Welzel (Professur für Politische Kulturforschung). Die Professoren sind gleichzeitig auch Mitglieder am Zentrum für Demokratieforschung.
  • Institut für Soziologie und Kulturorganisation(ISKO)
  • Institut für Stadt- und Kulturraumforschung (IFSK)

Fakultät Nachhaltigkeit

  • Institut für Ethik und transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung (IETSR)
  • Institut für Nachhaltigkeitssteuerung (INSUGO)
  • Institut für Ökologie (IFÖ)
  • Institut für nachhaltige Chemie und Umweltchemie (ISEC)
  • Institut für Umweltkommunikation (INFU)
  • Institut für integrative Studien (INFIS)
  • Centre for Sustainability Management (CSM)
Um den Lehrstuhl für Nachhaltigkeitsmanagement, der Junior-Professur für Social Entrepreneurship und der Gastprofessur Management der Energiewende werden Lehre, Forschung und Weiterbildung zum Nachhaltigkeitsmanagement durch das Centre for Sustainability Management organisiert.

Fakultät Wirtschaftswissenschaften

  • Competition & Regulation Institute (CRI)
  • Forschungsinstitut Freie Berufe (FFB)
  • Institut für Analytische Unternehmensführung (IAU)
  • Institut für Bank-, Finanz- und Rechnungswesen (IBFR)
  • Institut für Elektronische Geschäftsprozesse (IEG)
  • Institut für Experimentelle Wirtschaftspsychologie - LüneLab
  • Institut für Marketing (IFM)
  • Institut für Mittelstandsforschung (IMF)
  • Institut für Performance Management (IPM)
  • Institut für Produkt- und Prozessinnovation (PPI)
  • Institut für Strategisches Personalmanagement (ISPM)
  • Institut für Unternehmensentwicklung (ICD)
  • Institut für Verteilte Autonome Systeme und Technologien (VAUST)
  • Institut für Volkswirtschaftslehre (IVWL)
  • Institut für Wissens- und Informationsmanagement (IWI)
  • Leuphana Law School (LLS)

Fakultätsübergreifende Einrichtungen

Studium am Leuphana-College

Alle grundständigen Studienangebote, die zu einem Bachelor-Abschluss führen, sind an der Leuphana in einem College angesiedelt. Darauf aufbauend führt die Graduate School zum Master- oder Doktoratsabschluss. Die Professional School macht verschiedene weiterbildende und berufsbegleitende Studienangebote.

Das College gliedert das Bachelor-Studium in zehn thematische Schwerpunkte, die als Major gewählt werden können. Je nach persönlicher Interessenlage und individueller Karriereplanung können dazu Minor als Zweitfächer ergänzt werden. In den Lehramts-Studiengängen werden entsprechend den rechtlichen Anforderungen zwei Major ausgewählt.

Im Studienmodell der Leuphana Universität Lüneburg wurde mit dem Wintersemester 2007/2008 ein gemeinsames erstes Studiensemester eingeführt (Leuphana-Semester). Unabhängig von der Major-Wahl bietet es fachübergreifende Veranstaltungen, Grundlagenwissen und die Schulung persönlicher Fähigkeiten an. Lehrveranstaltungen kommen u.a. aus den Bereichen Geschichte, Philosophie, Mathematik, Statistik, Forschungsmethoden und Verantwortung in der Gesellschaft. Ab dem zweiten Semester tritt neben das Fachstudium das Komplementärstudium. In ihm können unter anderem soziale Fähigkeiten, Sprachqualifikation, künstlerische Kompetenzen oder philosophische Aspekte vertieft werden. Das Komplementärstudium soll disziplinenübergreifendes Denken vermitteln und Kompetenzen schulen, die über das reine Fachwissen hinausgehen. Das Studienmodell des Leuphana-College wurde mehrfach ausgezeichnet.

Major als Schwerpunktfächer

Studienangebot Lehramt:

Jeder einzelne Major kann mit einem Nebenfach, dem sogenannten Minor, kombiniert werden. Eine Bewerbung erfolgt auf den Major, der Minor ist in der Regel frei wählbar.

Minor als Nebenfächer

Studierende können zur Vertiefung, Ergänzung oder Kontrastierung ihres Majorfaches ein weiteres Fach individuell wählen. Angeboten werden die folgenden Fächer:

  • Automatisierungstechnik
  • Betriebswirtschaftslehre
  • Bildungswissenschaften
  • Digitale Medien - Kulturinformatik (DMK)
  • E-Business
  • Industrietechnik
  • Informatik: Globale Informationssysteme
  • Nachhaltigkeitshumanswissenschaften
  • Nachhaltigkeitsnaturwissenschaften
  • Philosophie
  • Politikwissenschaft
  • Produktionstechnik
  • Raumwissenschaften
  • Volkswirtschaftslehre
  • Wirtschaftspsychologie
  • Rechtswissenschaften (Unternehmens- und Wirtschaftsrecht)
  • Wirtschaftswissenschaften

Komplementärstudium

Um die akademische Perspektive zu erweitern, wählen Leuphana-Studierende im Rahmen des Komplementärstudiums Kurse, die sie in für sie fremde, unbekannte Wissensgebiete einführen. Diese umfassen sechs Perspektiven: "Kunst und Ästhetik", "Methoden und Modelle", "Natur und Technik", "Projekte und Praxis", "Verstehen und Verändern" sowie "Sprache und Kultur". In letzterem Bereich können im Rahmen des Komplementärstudiums ebenfalls Fremdsprachen erlernt werden.

Stipendien

Die Studienberatung an der Leuphana unterstützt Studierende bei der Suche nach einem geeigneten Stipendium. Darüber hinaus bietet die Leuphana den College-Studierenden zwei eigene Stipendien an, das Otto-Group-Stipendium und das NordLB-Stipendium, für die man sich im ersten Semester bewerben kann. Soziales Engagement und Service Learning kann mit Hilfe der Jimmy-and-Rosalynn-Carter-Stiftung gefördert werden.[8]

Für Doktoranden bietet die Leuphana verschiedene hauseigene Stipendien an.

Studium an der Graduate School

Die Leuphana Graduate School wurde im Herbst 2008 eröffnet und bietet neue Graduiertenprogramme an, die neben dem Erwerb wissenschaftlicher Kompetenzen auch interdisziplinäre Zusammenarbeit und praxisrelevante Erfahrungen vermitteln soll. An der Graduate School können die folgenden Masterprogramme studiert werden:

Masterprogramm Arts & Sciences

  • Kulturwissenschaften – Culture, Arts and Media (M.A.)
  • Nachhaltigkeitswissenschaft – Sustainability Science (M.Sc.)
  • Staatswissenschaften – Public Economics, Law and Politics (PELP) (M.A.)

Masterprogramm Management & Entrepreneurship

  • Management & Business Development (M.A.)
  • Management & Engineering (M.Sc.)
  • Management & Financial Institutions (M.A.)
  • Management & Human Resources (M.A.)
  • Management & Controlling/Information Systems (M.A.)
  • Management & Marketing (M.A.)

Masterprogramm Education

  • Bildungswissenschaft – Educational Sciences (M.A.)
  • Lehramt an berufsbildenden Schulen – Sozialpädagogik (M.Ed.)
  • Lehramt an berufsbildenden Schulen – Wirtschaftswissenschaften (M.Ed.)
  • Lehramt an Grund- und Hauptschulen (M.Ed.)
  • Lehramt an Realschulen (M.Ed.)

Darüber hinaus bietet die Graduate School ein dreijähriges teilstrukturiertes Promotionsstudium an, das sich an den fachlichen Schwerpunkten der Masterprogramme orientiert und bereits während des Masterstudiums begonnen werden kann („Fast Track“). Die folgenden Doktorgrade können erworben werden:

Dr. phil. (Geistes- und Kulturwissenschaften) Dr. rer. pol. (Wirtschafts- und Sozialwissenschaften) Dr. rer. nat. (Naturwissenschaften und Technik) Dr. iur. (Umweltrecht/Rechtswissenschaften)

Studium an der Professional School

Lebenslanges Lernen, Weiterbildungsangebote und berufsbegleitende Studienprogramme bilden einen eigenständigen Bereich an der Leuphana. Angeboten werden an der Professional School auch speziell entwickelte Master-Programme für den Bedarf einzelner Unternehmen. Das laufend erweiterte Studienangebot enthält bisher die folgenden Programme:

  • Auditing (M.A): Wirtschaftsprüfung
  • Baurecht und Baumanagement (M.A)
  • Competition and Regulation (LL.M.)
  • Corporate & Business Law (LL.M.)
  • Manufacturing Management/Industriemanagement (MBA)
  • Performance Management (MBA): Wirtschaftspsychologie
  • Prävention und Gesundheitsförderung (MPH)
  • Sustainability Management (MBA, Fernstudiengang): Nachhaltigkeitsmanagement
  • Sozialmanagement (MSM)
  • Wirtschaftsingenieurwissenschaften (M.Sc.)
  • Musik in der Kindheit (B.A.)
  • Soziale Arbeit für Erzieherinnen und Erzieher (B.A.)
  • Coaching (Zertifikatsprogramm)
  • Gender-Diversity (Zertifikatsprogramm)
  • Innovationsmanagement (Zertifikatsprogramm)
  • Nachhaltigkeit und Journalismus (Zertifikatsprogramm)

Ehrendoktoren

Seit 2007 werden am jährlichen dies academicus (lat. für akademischer Tag) Ehrendoktorwürden verliehen. Die bisher Geehrten sind:

  • Ivan Nagel, Schriftsteller, Kritiker und Essayist
  • Axel Honneth, Habermas-Schüler und dessen Nachfolger als geschäftsführender Direktor des Instituts für Sozialforschung an der Universität Frankfurt.
  • Joachim Möller, Arbeitsmarkt-Experte und Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit.
  • Margit Osterloh, Organisationswissenschaftlerin an der Universität Zürich
  • Andrei Markovits, Sozialwissenschaftler an der University of Michigan
  • Hermann Scheer († 2010), Politiker, Träger des Alternativen Nobelpreises und „Hero of the Green Century“ (TIME-Magazin)
  • Dieter Imboden, Professor für Umweltphysik an der ETH Zürich und Forschungsratspräsident des Schweizerischen Nationalfonds (SNF)
  • Karlheinz Brandenburg, Professor für Elektronische Medientechnik an der TU Ilmenau und Erfinder des MP3-Formats
  • Olaf Fisscher, Professor für Unternehmensethik an der Universität Twente
  • Claude Boutron, Professor an der Joseph Fourier Universität Grenoble
  • Ronald Inglehart, Professor der Politikwissenschaft an der University of Michigan und Gründer des World Values Surveys
  • William C. Clark, Professor der Nachhaltigkeitswissenschaften an der John F. Kennedy School of Government der Harvard University
  • Nilüfer Göler, Professorin, leitet die École des Hautes Études en Sciences Sociale in Paris
  • Jürgen Basedow, Professor (Harvard University), Direktor des Hamburger Max-Planck-Instituts für Privatrecht
  • Carl Baudenbacher, Professor, Direktor des Instituts für Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht, Universität St. Gallen, Präsident des Gerichtshofs der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA)
  • Karsten Schmidt, Professor, gehört zu den führenden Forschern in den Bereichen Bürgerliches Recht, Handels-, das Gesellschafts-, Insolvenz-, Wettbewerbs- und Kartellrecht

Bekannte Studierende und Professoren

Ausgründungen

Verschiedene Institutionen wie z. B. der Existenzgründungsservice und der Lehrstuhl für Gründungsmanagement (GMLG) bieten an der Leuphana-Universität neben einem breiten Lehrangebot auch vielfältige Qualifizierungs-, Beratungs- und Unterstützungsmaßnahmen zum Thema Existenzgründung. Besonderen Wert wird auf die Verbindung akademischer Qualifizierung mit praktischen Hilfestellungen gelegt.

Zentralgebäude mit Audimax

Das auf dem Universitäts-Campus entstehende künftige Zentralgebäude mit dem neuen Audimax wurde von Daniel Libeskind entworfen und ist laut Universitätsleitung eines der Kernstücke der künftigen Campus-Entwicklung. Nach den ersten Planungen war das Projekt in einem Gesamtvolumen von 57,7 Millionen Euro geplant. Das Gebäude[9] soll im typischen Stil Daniel Libeskinds mit einer Höhe von 38 Metern das Erkennungszeichen der Universität werden. Neben einem Studierendenzentrum, einem Seminarzentrum und Forschungsflächen ist auch ein Audimax, das Platz für 1.200 Menschen bieten wird, Teil des Gebäudes. Die Fertigstellung wird vermutlich 2016 erfolgen.[10] Der niedersächsische Landesrechnungshof und die Oberfinanzdirektion schätzen die Baukosten zwischenzeitlich auf 94 Millionen Euro bzw. bis zu 125 Millionen Euro.[10]

Seit den ersten Planungen durch die Universitätsleitung um Präsident Sascha Spoun und Vizepräsident Holm Keller ist das Projekt in seiner Notwendigkeit, Dimension, Finanzierung und Nutzung umstritten. Nach den Ermittlungsergebnissen der Betrugsbekämpfung OLAF der EU war 2013 offen, ob die gewährten EU-Zuschüsse von 14 Millionen Euro zurückgezogen werden.

Rainer-Adank-Stiftung

Im Jahr 2000 wurde die gemeinnützige Rainer-Adank-Stiftung gegründet, die an der Leuphana-Universität Wissenschafts- und Forschungsprojekte finanziert.[11] Außerdem will die Stiftung die Umsetzung von Forschungsergebnissen „in marktgängige Innovationen“[12] fördern. Sie finanziert vor allem das hochschulnahe Innovations- und Gründungszentrums „e.novum“ in Lüneburg.

Campus-Entwicklung

In Zusammenarbeit mit Daniel Libeskind soll auf dem Hauptcampus der Universität ein Zentralgebäude mit neuem Audimax entstehen. Am 19. Dezember 2007 stellten die Hochschulleitung und der niedersächsische Wissenschaftsminister das Projekt vor und gaben den Startschuss für die weiteren Planungsarbeiten. Die Planung umfasst neben dem Audimax Räumlichkeiten für ein Forschungszentrum, studentische Arbeitsplätze und Seminarräume sowie eine Cafeteria.[13]

Das Projekt ist umstritten, da unter anderem die Baukosten (zurzeit etwa 60 Mio. Euro) teilweise durch eine Öffentlich-Private Partnerschaft aufgebracht werden sollen und die Zweckmäßigkeit des Gebäudes in Frage gestellt wird.[14] Laut Angaben des AStA der Universität gibt es eine Finanzierungslücke von mehreren Millionen Euro. Bislang sollen Gelder sich aus einem EU-Regionalförderfond (ca. 14 Mio. €), dem Land Niedersachsen (ca. 21 Mio €), Stadt sowie Landkreis Lüneburg (ca. 7 Mio. €) und aus weiteren kleineren Posten zusammensetzen. Die Universitätsleitung, welche kein aktuelles Finanzierungskonzept vorgelegt hat,[15] plant noch im Jahr 2010 mit dem Bau zu beginnen, 2014 soll das neue Hauptgebäude dann fertig gestellt sein. Am 8. Mai 2011 wurde der Grundstein für das Gebäude gelegt.[16]

Im Rahmen der Startwoche 2010 wurde eine neue Außenraumgestaltung für den Hauptcampus ermittelt. Von sechs Landschaftsarchitekturbüros wurden Entwürfe vorgelegt.

Public Private Partnership

Die Hochschulleitung setzte in ihrer Hochschulentwicklung auf eine enge Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft um weitere Studienangebote zu schaffen.

Mitte August 2013 wurde bekannt, dass die Universität eine komplette Neuordnung ihres „Veranstaltungsmanagements“ plant. Betroffen ist zum einen das neue Zentralgebäude, zum anderen die zur Uni-Liegenschaft gehörende Vamos Kulturhalle (Pächter ist der ausgegliederte Verein „Campus e. V.“ bzw. dessen „Campus Management GmbH“). Eine entsprechende europaweite Ausschreibung wurde Mitte August 2013 vorbereitet. Damit knüpft die Uni an Pläne von Privat-Public-Partnership Lösungen für das Zentralgebäude und weitere Liegenschaften an, die 2010 nach öffentlicher Kritik wieder verworfen worden waren.

Die Universität und die Hamburg Media School starteten im Wintersemester 2013 ihre Zusammenarbeit. In Kooperation beider Institutionen wird der Bachelor-Studiengang „Digital Media“ angeboten. Diese Partnerschaft wird von der Axel Springer AG intensiv als Ausbildungseinrichtung des Verlag-Nachwuchs gefördert. Alexander Schmid-Lossberg, damals Leiter des Geschäftsführungsbereichs Personal der Axel Springer AG sagte dazu: „Axel Springer will das führende digitale Medienunternehmen werden. Exzellent ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind eine entscheidende Voraussetzung, auf diesem Weg erfolgreich voranzukommen. Die hochschulübergreifende, interdisziplinäre und internationale Ausrichtung des neuen Studiengangs ,Digital Media’ ist vielversprechend und eine Ergänzung unserer eigenen Ausbildungsangebote wie zum Beispiel die multimediale Ausbildung der Axel Springer Akademie.“[17]

Hochschulentwicklung und Hochschulpolitik

Die Hochschulumgestaltung seit 2004 führte zu Debatten innerhalb und außerhalb der Universität über die künftige fachliche und organisatorische Ausrichtung der Hochschule. Die Diskussionen führten zu mehreren Umgestaltungen der Studienordnungen und Anpassungen des neuen „Leuphana-Systems“.

Umstrittene Wahl des Vizepräsidenten Holm Keller

Bei der Senatswahl 2011 kam es zu einem Eklat, weil der Vizepräsident der Universität, Holm Keller, erst im dritten Wahlgang wiedergewählt wurde. Universitätspräsident Sascha Spoun machte die Wiederwahl Kellers, eines ehemaligen McKinsey-Beraters, zur Bedingung für sein Verbleiben an der Universität. Universitätsintern warfen Kritiker Keller vor, seine Arbeit als Vizepräsident mit persönlichen Interessen verquickt zu haben, was sich auf seine Geschäftsbeziehungen mit dem Architekten des Universitäts-Neubaus Daniel Libeskind bezieht.

In einem umstrittenen Verfahren wurden mehrere nicht-öffentliche Wahlgänge durchgeführt. Schließlich einigten sich die Senatsmitglieder darauf, dass Holm Keller Vizepräsident in Teilzeit werden soll. Keller ist damit für die Akquise von Geldern und Projekten zuständig, während ein weiterer Vizepräsident die laufenden Verwaltungsgeschäfte übernimmt. Zur Begründung sagte der Professor für Nachhaltigkeitskommunikation und Mitglied des Senats Gerd Michelsen: „Wir wollten Spoun unbedingt halten, da wir die positive Entwicklung nicht gefährden wollten. Dafür waren wir bereit, den vom Präsidenten vorgeschlagenen Kompromiss zu akzeptieren“.[18]

Der „Kompromiss“ führte 2012 zur Wiederwahl des umstrittenen Kanzlers Holm Keller. Dieser hatte wiederholt für negative Schlagzeilen gesorgt, insbesondere auch mit seinem Engagement für den Libeskind-Bau. So berichtete die Financial Times Deutschland in ihrer Ausgabe vom 9. November 2011 über die enge Bindung des Kanzlers an Firmen, die Aufträge für das Bauvorhaben erhalten hatten: „Die Rechnungshofprüfer halten die Sponsoringvereinbarungen für 'nicht ausgewogen'. So stelle die Firma die Zinkbleche nur her, den Rohstoff müsse die Uni selbst zahlen. [...] 'Besonders erschwerend' komme hinzu, 'dass mit dem Vertrag der Wettbewerb unterlaufen wurde'. Andere Lieferanten, die Rabatte hätten einbringen können, wurden ausgeschaltet. Der wirtschaftliche Vorteil für die Uni sei fraglich. Außerdem rügen die Prüfer die 'enge privatwirtschaftliche Verbindung' zwischen Kellers Firma Proportion GmbH und der Firma Rheinzink. Möglicherweise sei das Sponsoring ein Verstoß gegen die Anti-Korruptionsrichtlinie für öffentliche Einrichtungen.“

Undemokratische und intransparente Verwaltungsstrukturen

Die Organisation Transparency International berichtete in der September-Ausgabe ihrer Hauspublikation „Scheinwerfer“, Ausgabe 56/2012, die grundständige Verwaltung der Universität sei im Zusammenhang mit der wirtschaftsorientierten Umgestaltung durch eine Parallelverwaltung auf Präsidiumsebene entmachtet worden.[19] Weiterhin seien die für die Besetzung neuer Professuren zuständigen Berufungskommissionen extern eingerichtet und allein durch das Präsidium besetzt, sodass auch hierbei die demokratische Legitimation abhandengekommen sei. Darüber hinaus habe es an der Hochschule derart Unregelmäßigkeiten im Umgang mit EU-Geldern gegeben, dass sich die EU-Korruptionsbehörde eingeschaltet habe. Der Ausgang des Verfahrens ist derzeit noch offen.

Campus-Leben

Neben den universitären Einrichtungen finden sich auf dem Backsteincampus an der Lüneburger Scharnhorststraße zwei Wohnheime des Vereins Campus e. V., der im Rahmen des Umzuges der Universität aus dem Wilschenbrucher Weg zum jetzigen Standort von Studierenden gegründet wurde. Außerdem gibt es ein Wohnheim des Studentenwerkes sowie eine Kindertagesstätte des Studentenwerkes. Vom Verein Campus e. V. wurde eine GmbH gegründet, die auf dem Uni-Campus ein Café sowie die Vamos-Kulturhalle betreibt. Außerdem besteht eine Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt des AStA auf dem Campus. Der lokale Radiosender ZuSa hat ein Studio in den Räumen der Universität. Es gibt ein Sportstudio mit Fußballplatz und Liegewiese. Leuphana-Studierende organisieren seit Jahren u.a. das Lunatic-Festival, ein Musikfestival.

Weblinks

 Commons: Leuphana Universität Lüneburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt: Studierendenzahlen Studierende und Studienanfänger/-innen nach Hochschularten, Ländern und Hochschulen, WS 2012/13, S. 66-113 (abgerufen am 3. November 2013)
  2. leuphana.de - Die Universität in Zahlen, Daten, Fakten. 21. April 2011, abgerufen am 26. Mai 2011.
  3. Der Nabel Norddeutschlands. Abgerufen am 21. August 2010.
  4. MKW Pressemeldung 13. Februar 2014: Prüfbericht der OFD bestätigt gravierende Fehler bei der Planung und Umsetzung des Leuphana-Zentralgebäudes
  5. www.ndr.de
  6. www.geozeit.de
  7. Florian Zinnecker: Leuphana: Wider die Plastikworte. In: zeit.de. 19. November 2007, abgerufen am 15. Dezember 2014.
  8. Partnerschaften als Schritt in die Praxis. Leuphana-Universität, 30. März 2009, abgerufen am 14. Mai 2009.
  9. www.leuphana.de
  10. 10,0 10,1 Lena Greiner: Protzbau für die Uni Lüneburg: Millionengrab in der Heide. In: Spiegel Online. 28. April 2014, abgerufen am 15. Dezember 2014.
  11. Homepage der Stiftung
  12. www.enovum-lueneburg.de
  13. Planungsauftrag für Libeskind-Bau. Leuphana Universität, 19. Dezember 2007, abgerufen am 25. März 2008.
  14. Für Bauvorhaben fehlen Leuphana die privaten Investoren. 20. Juli 2010, abgerufen am 5. August 2010.
  15. Hamburger Abendblatt - Heftige Kritik an Audimax-Plänen. 9. Oktober 2010, abgerufen am 27. Oktober 2010.
  16. Baubeginn bei der Leuphana-Universität. 8. Mai 2011, abgerufen am 25. Mai 2011.
  17. Pressemitteilung idw-online.de
  18. Jan-Martin Wiarda: Hochschulen: Risse hinter schöner Fassade. In: zeit.de. 19. Mai 2011, abgerufen am 15. Dezember 2014.
  19. transparency.de (PDF-Datei)
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