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Staubsauger

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Benutzung eines Staubsaugers
Handstaubsauger mit Rotationsbürsten-Düse für Teppiche
Zubehör eines Staubsaugers: Rotationsbürste (oben), Staubpinsel (unten)

Ein Staubsauger ist ein Reinigungsgerät, das mit einem Gebläse ausgerüstet ist, um einen Unterdruck zu erzeugen. An der Saugseite des Staubsaugers ist eine Ansaugöffnung. Diese wird vom Anwender gezielt über zu reinigende Flächen geführt. Die angesaugte Luft fließt durch Filter; diese filtern Staub (meist Hausstaub) und kleinere Schmutzteilchen aus dem Luftstrom heraus. Die Luft verlässt den Staubsauger weitaus sauberer als sie in ihn hineingeströmt ist.

Arbeitstechnische Eigenschaften

Der Staubsauger ersetzte in vielen Bereichen den Besen und fast überall den Teppichklopfer. Staubsauger können Staub oder trockenen Schmutz von glatten und von rauen Oberflächen aufnehmen. Zum Aufsaugen von nassem Schmutz (Schlamm u.ä.) sind nur spezielle Sauger geeignet. Staubsaugen erspart das Nachkehren mit dem Handfeger und die Gänge zum Ascheimer; mit modernen Filtern wird deutlich weniger Staub aufgewirbelt als beim Kehren. Klopfsauger ersparen das Teppichklopfen; Teppiche müssen also zum Reinigen nicht mehr außer Haus gebracht und kräftezehrend geklopft werden. Erst der Staubsauger schuf die Voraussetzung für die derzeitige Verbreitung von Teppichböden.

Teppiche – sowohl lose verlegte als auch fest verlegte – kann man auch mit Schaumreiniger reinigen.

Die „Entstaubungspumpe“, 1906 auf den Markt gebracht

Geschichte

Erfunden wurde der Staubsauger zwischen 1860 und 1876 in den USA. Die ersten Geräte sollen von Daniel Hess[1] im Bundesstaat Iowa und Ives W. McGaffey, einem Erfinder in Chicago, entwickelt worden sein. Melville Bissell erhielt am 19. September 1876 ein US-Patent auf den ersten funktionierenden Staubsauger für Teppiche („Carpet Sweeper“).[2][3] Viele Quellen berichten übereinstimmend, dass Anna und Melville Bissell angeblich über ein Gerät verfügten, das auf einem Pferdewagen montiert war. Von dort wurde dann per Schlauch das Haus gereinigt. Die Luftpumpe dieser Sauger wurde noch von Hand betrieben. Um 1901 wunderte sich Hubert Cecil Booth, dass in den Zügen ein Gerät eingesetzt wurde, um den Schmutz und Staub von den Sitzen zu blasen. Er überlegte, dass es sinnvoller wäre, ein handliches Gerät zu verwenden, welches den Staub einsaugt. Booth patentierte seine Erfindung in England, hatte aber nie Erfolg mit seiner Idee.

Der andere Erfinder war der Amerikaner James Murray Spangler, ein Hausmeister aus Canton, Ohio. Er bastelte 1906 aus einem Ventilator, einem Kasten und einem Kissen einen Staubsauger. Neben dem Sog verwendete sein Gerät auch eine rotierende Bürste, um den Schmutz zu lösen. Spangler patentierte sein Gerät 1908 und verkaufte die Idee bald an die Firma seines Cousins, die „Hoover Harness and Leather Goods Factory“. Noch heute ist Hoover einer der führenden Hersteller von Staubsaugern. In Großbritannien wurde der Name Hoover sogar zu einem Synonymbegriff für Staubsauger bzw. das Staubsaugen an sich (doing the hoovering).

1912 entwickelte Axel Wenner-Gren mit dem Modell Lux I einen Staubsauger für den deutschen Markt.[4]

Bis zum Zweiten Weltkrieg waren Staubsauger ein Luxus. Nur reiche Leute konnten sich ein solches Gerät leisten, und selbst die stellten lieber Dienstmädchen ein, die den Staub wischten. In der Regel wurden sogenannte Hausstaubsauger verwendet. Dies sind Zentralgeräte mit einem im ganzen Haus verzweigten Rohrsystem, an welches die Handgeräte über eine Schlauchleitung angeschlossen wurden. In Berlin gab es auch rote „Vacuum-Reiniger“ als Fahrzeuge, ungefüge Kästen auf Rädern, in denen ein Motor brummte. Lange Schläuche liefen zu den Fenstern hinauf und saugten den Staub aus Teppichen und Möbeln. In den 1950ern und 1960ern verbreiteten sich transportable Geräte, die nach und nach erschwinglicher wurden. Parallel dazu wurden Teppichböden ein üblicher Bodenbelag. Der Staubsauger war speziell für Haushalte und Läden gedacht und anfangs ziemlich teuer. In den 1980er Jahren kamen kleine, leichte Handstaubsauger auf den Markt, die allerdings saugschwach waren und mit ihrer starren, schlitzförmigen Ansaugöffnung schlecht zugängliche Ecken nicht erreichen konnten.

Funktionsprinzip

Generell ist das Funktionsprinzip bei allen gebräuchlichen Staubsaugern gleich. Das Gerät besteht aus dem Gerätekorpus. In diesem ist ein Motor (meist ein Reihenschlussmotor bzw. Allstrommotor, manchmal auch ein Spaltpolmotor) für das Gebläse zur Erzeugung des Unterdrucks untergebracht. Das Gebläse besteht aus einem ein- oder zweistufigen Radialverdichter.

Der vom Gebläse erzeugte Luftstrom saugt den Staub und Schmutz über das Saugrohr in das Gehäuseinnere. Dort wird die mit Schmutz angereicherte Luft gereinigt. Man kann unterscheiden zwischen Beutelstaubsaugern und beutellosen Staubsaugern. Zu den beutellosen Staubsaugern zählen die Zyklonstaubsauger und auch Staubsauger mit Separator.

Beutelstaubsauger

Der Luftstrom wird direkt in den luftdurchlässigen Beutel geleitet. Der Beutel erfüllt gleichzeitig zwei Funktionen. Er filtert die Luft und sammelt auch den Staub. Gewöhnlich durchströmt die Luft nach dem Beutel einen weiteren Filter, der feineren Staub abscheidet. Vor dem Motor sitzt ein Grobfilter, der Motor und Gebläse schützt, falls der Beutel durch das Einsaugen scharfer Gegenstände reißt. Im Abluftbereich findet man in der Regel einen Mikrofilter, der auch den feinen Kohleabrieb des Motors festhält. In Deutschland werden nach Branchenschätzungen etwa 220 Millionen Euro pro Jahr für Staubsaugerbeutel ausgegeben. Die Fertigungskosten liegen bei etwa 10 bis 20 Cent. Dabei gibt es in Deutschland über 1.200 verschiedene Beuteltypen, in Spanien sind es nur etwa fünf.[5]

Beutellose Staubsauger

Beutellose Staubsauger erzeugen im eintretenden Luftstrom einen Wirbel, wodurch die Staubteilchen aufgrund der Fliehkraft (Fliehkraftabscheider) nach außen gedrückt und abgeschieden werden. Da der Geruch des Staubsaugers primär vom Staubsaugerbeutel herrührt, sind beutellose Staubsauger in der Regel geruchlos, sofern sie nach jedem Gebrauch gereinigt werden. Ist die Rotationsgeschwindigkeit der Wirbel entsprechend groß, kann auf einen zusätzlichen Filter hinter dem Wirbel verzichtet werden, welcher ebenfalls Geruch erzeugen könnte. Im Gegensatz zu Beutelstaubsaugern setzen sich die Fliehkraftabscheider nicht mit Staub zu, so dass – wenn kein weiterer Filter installiert ist – kein Saugkraftverlust mit der Zeit eintritt.

Einfachzyklonstaubsauger

Bei Zyklonstaubsaugern wird der Luftwirbel erzeugt, indem die Luft seitlich in einen konusförmigen Behälter geblasen wird. Durch die Fliehkraft wird der Staub nach außen gedrückt, er bewegt sich entlang des Konus nach unten und fällt in einen Sammelbehälter, während die saubere Luft in der Mitte des Wirbels nach oben abgesaugt wird. In der Regel wird der Staub trocken in einem Behälter gesammelt, es gibt jedoch auch Behälter mit Wasser, wodurch es beim Entleeren nicht staubt. Einfachzyklone funktionieren zumindest bei größeren Schmutzteilen recht gut, während Feinstäube immer noch durch einen Papierzentralfilter aufgefangen werden müssen. Dieser Zentralfilter setzt sich relativ häufig zu, was dann die Saugleistung stark vermindert, und muss daher entsprechend häufig gereinigt werden – üblicherweise unter fließendem Wasser. Der Filter muss anschließend vollständig trocknen, bevor das durch die Feuchtigkeit aufgequollene Papier seine Poren frei gibt und damit seine Durchlässigkeit wieder erreicht hat. Als Filtereinsatz wird häufig ein sogenannter Schwebstofffilter verwendet.

Multizyklonstaubsauger

Hierbei wird der eintretende Luftstrom zunächst wie bei dem Einfachzyklonstaubsauger in Rotation gebracht, um zunächst die größeren Schmutzteile abzuscheiden. Anschließend wird die Luft anstatt über einen Zentralfilter in eine zweite „Reinigungsstufe“ mit mehreren kleineren Zyklonen geführt. Aufgrund des geringeren Durchmessers der kleineren Zyklone wird die Luft in eine wesentlich höhere Rotationsgeschwindigkeit versetzt, wodurch auch feinere Schmutzpartikel abgeschieden werden können. Mit steigender Anzahl von Zyklonen verringert sich die Größe der abgeschiedenen Staubpartikel, sodass bei vielen Zyklonen auch der Zentralfilter entfallen kann. Damit entfällt auch die Reinigung des Zentralfilters und dessen Saugkraftverlust. Die ersten relativ teuren Staubsauger mit Multizyklontechnik wurden in den 1980er Jahren von der Firma Dyson auf den Markt gebracht. Mittlerweile gibt es auch schon wesentlich günstigere Modelle mit Multizyklontechnik diverser Marken und vereinzelter No-Name-Firmen. Während die bisherigen Multizyklonstaubsauger sich mit zwei Zyklonstufen begnügten, bietet mittlerweile Dyson bereits Staubsauger mit drei Zyklonstufen an, wodurch sich die Abscheideleistung nochmals verbessern soll. Jedoch ist auch bei diesen Modellen zur Abscheidung von Feinststäuben noch ein Schwebstofffilter notwendig.

1985 entwickelte der britische Ingenieur James Dyson diese nach dem Zyklonprinzip arbeitenden Staubsauger zu einer handlicheren Bauform weiter. Die Geräte wurden zuerst in Japan angeboten und waren sehr teuer. Seit 1995 werden sie auch in Europa zu moderaten Preisen angeboten. Neben Dyson stellen mittlerweile auch andere Anbieter solche kleinen Staubsauger her. Die Luft in Zyklon-Staubsaugern wird mit hoher Geschwindigkeit in enger werdenden Kreisen in einem Behälter herumgeführt. Dabei wandern die Schmutzteilchen durch die Zentrifugalkraft zur Wandung des Behälters. Die vorgereinigte Luft wird dann durch einen Feinstaubfilter nach außen geführt. Bei beutellosen Staubsaugern mit Filter müssen die Filter regelmäßig vom angesaugten Staub gereinigt werden. Ein Filter-Neukauf ist üblicherweise einmal jährlich erforderlich, um die Funktion zu erhalten.

Staubsauger mit Wasserfilter

Diese Staubsauger verwenden unterschiedliche Techniken um den Schmutz an das Wasser zu binden. Gegenüber Trockenstaubsaugern besitzen Sie den Vorteil, auch nassen Schmutz aufnehmen zu können. Zudem tritt kein Saugleistungverlust durch den aufgenommene Staub ein, sofern kein weiterer Filter eingebaut ist. Sie müssen jedoch nach jedem Einsatz entleert werden, sonst besteht die Gefahr der Schimmelbildung.

Mit Separator

Der Staubsauger besitzt einen sog. Separator – einen sich schnell drehenden Rotor, der die Luft aktiv in Rotation versetzt. Der erste Staubsauger mit Separator wurde 1922 von J. W. Newcombe entwickelt. Der Staub wurde in einem trockenen Behälter gesammelt. Aufgrund der Luftbewegung setzte sich der Staub nicht so gut ab. Daher wurde der Staubsauger 1937 von C. A. Brock um ein Wasserbad erweitert. Der Staub wird nun schnell im Wasser gebunden und kann nicht mehr aufwirbeln. Bis heute werden die meisten Wasserstaubsauger nach diesem Muster hergestellt. Wenn die Luft in den Staubsauger einströmt, bildet sich an der Einsaugöffnung zum Wasserbad ein Luftkanal im Wasser aus. Durch diesen strömt die Luft hindurch, wodurch grober Schmutz im Wasser hängen bleibt. Feiner Staub wird anschließend durch den Separator abgetrennt. Während die Luft in den Separator eingesaugt wird, versetzt dieser die Luft in schnelle Rotation. Dadurch wirken auf Staubteilchen große Zentrifugalkräfte, weshalb diese nicht in den Separator strömen, sondern ins Wasserbad geschleudert und dort gebunden werden. Manche Wasserstaubsauger verzichten auf einen zusätzlichen Filter, da dieser mit der Zeit zu Saugkraftverlust oder auch Verkeimung führen könnte. Das schmutzige Wasser wird nach jedem Saugen in der Toilette entsorgt, ohne dass der Staub dabei nochmal aufgewirbelt wird. Wasserstaubsauger mit Separator sind gewöhnlich deutlich teurer als Multizyklonstaubsauger.

Mit Aufwirbelaufsatz

Dieser Staubsauger besitzt mehrere getrennte Kammern, welche dazu dienen das Wasser aufzuwirbeln, und so ganz ohne Separator den Schmutz an das Wasser zu binden. Beispiele sind: First Austria FA 5546-3, Kärcher DS6.000 usw.

Mit Filtersieb/Nasssauger

Das Einsaugrohr wird direkt ins Wasserbad geführt und der Schutz wird durch mehrere Filterschichten getrennt. Da anders, als bei Modellen mit Aufwirbelaufsatz/Separator, es technisch nicht versucht wird das Wasser mit dem Schmutz zu binden, ist der Filtrierungsgrad deutlich niedriger und der anschließende Reinigungsprozess aufwändiger. Zu Vorteilen zählt jedoch die Möglichkeit der Aufnahme größeren Volumens vom nassen Schmutz.

Generelle Bauarten

Drei Bauvarianten haben sich bei tragbaren Staubsaugern für den Haus- und Werkstattgebrauch etabliert:

  • Der Bodenstaubsauger besteht aus einer auf Rollen oder Rädern gelagerten Geräteeinheit, in der sich Motor, Gebläse, Filter und Beutel befinden. Das Saugrohr mit Bürstenkopf wird über einen Schlauch mit der Geräteeinheit verbunden. Diesen Grundaufbau besitzen auch Nass-, Trocken- und Industriesauger (siehe nächster Abschnitt).
  • Der Hand- oder Rüsselstaubsauger besteht aus einem Gerätekörper, in dem Motor, Gebläse, Filter und Beutel untergebracht sind und an dem unten direkt das Saugrohr angebracht ist, an dem sich der Bürstenkopf befindet. Auf der oberen Seite befindet sich der Handgriff am Ende eines aus dem Gerät geführten Rohres.
  • Der Hand- oder Stabstaubsauger besteht aus einem länglichen Gehäuse, das Motor, Gebläse, Filter und Beutel beherbergt und direkt in eine breite, schlitzförmige Ansaugöffnung übergeht. Er hat in der Regel kein Saugrohr und keinen Schlauch. An der Oberseite befindet sich ein Griff.

Die Effektivität der Geräte kann durch Bürstenköpfe verstärkt werden, die die Schmutzentfernung z. B. aus Teppichen durch eingebaute rotierende Bürsten unterstützen; diese werden durch die Luftströmung oder einen zusätzlichen Elektromotor angetrieben. Zusätzliches Düsen-Zubehör ermöglicht die Staub- und Schmutzentfernung auch an schlecht erreichbaren Stellen.

Historisch und regional werden im Haushalt verschiedene Staubsauger-Bauformen bevorzugt:

In Deutschland sind heute überwiegend Bodenstaubsauger im Einsatz, während früher auch aufgrund kleinerer Wohnungen mehr Handstaubsauger in Gebrauch waren. In England werden oft Klopf- oder Bürstsauger (Upright) verwendet, in Italien mehr Handstaubsauger.

Spezielle Bauarten

Industriesauger

Auto-Staubsauganlage

Ende der 1950er-Jahre kam dank der Fortschritte in der industriellen Fertigung vermehrt der Wunsch auf, Staub und ähnliche Abfallprodukte kostengünstig und hygienisch zu beseitigen. Zu diesem Zweck wurde das Kesselprinzip weiterentwickelt. Eine dänische Firma war der Vorreiter auf diesem Sektor und baute anfänglich recht unförmige, einem umgekippten Fass gleichende Industriesauger, welche von einem oder mehreren Haushaltsaugermotoren (1-Ph) angetrieben wurden. Form und Größe passten sich nach und nach den Marktwünschen an. Das Kesselprinzip beim Industriesauger ist aber auch heute immer noch unübersehbar.

Durch den Einsatz in der Industrie hat sich vor ca. 20 Jahren auch das Einsatzgebiet dieser Geräte zum Teil wesentlich verändert. Wurde bis dahin ein Industriesauger hauptsächlich für die Reinigung von Räumen, Gebäuden oder Werkstätten eingesetzt, sind es seit diesem Zeitpunkt Fertigungsanlagen, Schleifmaschinen, Stanzmaschinen, Handlinggeräte usw., welche nun zum Teil rund um die Uhr im Einsatz stehen. Aus diesem Grund sind es heute meistens 3-Ph Drehstrommotoren, die für den Mehrschichtbetrieb bestens geeignet sind, welche bei den heutigen Industriesaugern verbaut werden.

Darüber hinaus werden Industriestaubsauger, teilweise in großdimensionaler Bauform als eigenes Spezialkraftfahrzeug, inzwischen schon eingesetzt, um Laub bei der Straßenreinigung zu beseitigen oder bei Erdarbeiten im Straßenbau, wo der Aushub nicht mehr per Bagger und Schaufel auf einen Kipplaster gehievt, sondern direkt abgesaugt wird. Ähnliches geschieht bei Abbrucharbeiten von Gebäuden.

Kesselsauger

Mit Kesselsaugern, auch Allessauger oder Nass-/Trockensauger genannt, können neben trockenem Schmutz auch Flüssigkeiten aufgesaugt werden. Das Füllvolumen ist abhängig von der Kesselgröße. Der Behälter ist meist ca. 20 bis 30 Liter groß. Behälter ab 40 Liter Volumen werden überwiegend gewerblich eingesetzt. Es werden im Nassbetrieb keine Staubbeutel, sondern nur zylindrische Filterkartuschen verwendet. Sollen diese Sauger ausschließlich für trockenes Arbeiten verwendet werden, kann bei vielen Modellen zusätzlich zur Filterpatrone ein verhältnismäßig großer Staubbeutel eingesetzt werden, der einerseits die Entleerung sehr vereinfacht und viel hygienischer gestaltet, andererseits wegen der zusätzlichen Filterwirkung in Kombination mit der ohnehin vorhandenen Filterpatrone auch abluftseitig einen hygienischeren Betrieb ermöglicht.

Bei Kesselsaugern wird die Schmutz- und Wasserabscheidung mit einem Fliehkraftabscheider (Topf mit schraubenförmiger Luftbewegung) unterstützt. Kesselsauger gab es bereits in den 1930er Jahren auch zum Hausgebrauch (Siemens-Schuckert-Werke).

Laubsauger und Tischsauger

Für den Außeneinsatz im Garten gibt es Laubsauger, die oft mit einem kleinen Verbrennungsmotor angetrieben werden. Für Laub und auch andere Zwecke gibt es Geräte, die auf dem Rücken getragen werden. Kleinere, batteriebetriebene Geräte werden als Tischsauger eingesetzt. Diese werden auch als Akkusauger bezeichnet. Sie bieten durch das Fehlen des Kabels eine erhöhte Flexibilität, sind aber im Gegensatz zu den größeren Modellen bei weitem nicht so leistungsstark.

Staubsaugerroboter

Datei:Roomba video.ogv

Seit dem Jahr 2000 gibt es verschiedene Staubsaugerroboter, die selbsttätig den Staub entfernen. Diskusförmige Automaten (ca. 35 cm Durchmesser und 12 cm Höhe) bewegen sich autonom durch Wohnräume, deren Geometrien sie mithilfe von Sensoren selbst vermessen, und saugen den Staub vom Boden auf. Der Antrieb erfolgt durch Akkumulatoren, die an einer Ladestation nach der Arbeitsphase wieder aufgeladen werden. Fortgeschrittene Systeme fahren diese Ladestationen nach erledigter Arbeit selbsttätig an. Je nach Modell ist auch eine Zeitprogrammierung möglich.

Andere Modelle führen auch feucht Bodenwischarbeiten durch. Im allereinfachsten, früh entwickelten Fall rollt eine Kugel mit innenliegendem Schwerpunktverlagerungsantrieb und nimmt eine leichte rotationssymmetrische Kappe mit, deren mittiger hutförmiger Käfig von der Kugel mitgenommen wird, sodass ein Wegwerf-Vlies, das an der Unterseite der am Boden aufliegenden breiten Krempe geheftet ist, über den Boden gleitet und Staub aufnimmt.

Zentralstaubsauger

Zentrale Staubsauganlage

Zentral installierte Systeme (Zentralstaubsauger oder Haussauganlage) bestehen aus der Saugeinheit, die stationär (meistens im Keller oder in der Garage) installiert ist. Von dort aus ist ein Rohrsystem im gesamten Haus verlegt, an das über eine Schlauchleitung das Saugrohr mit dem Bürstenkopf angeschlossen wird. Über Kehrdosen kann statt über eine Kehrschaufel Staub direkt entfernt werden. Die angesaugte Luft wird, nachdem sie in einem Zyklonfilter oder Lamellenfilter gereinigt wurde, in der Regel nach außen aus dem Haus geblasen. Die Geruchsbelästigung wie bei herkömmlichen Staubsaugern durch die Verwirbelung der Abluft im Zimmer entfällt, was besonders für Feinstaub-Allergiker von Vorteil ist. Der Lärm eines solchen Gerätes ist entsprechend gering und auch die Gesamtenergiebilanz ist etwas besser als bei Handstaubsaugern. Diese Bauform ist schon ca. 100 Jahre alt, konnte sich aber nur in bestimmten Regionen etablieren. Hierzu gehören u. a. die skandinavischen Länder und Nordamerika. Zentralstaubsauger halten üblicherweise länger als Handstaubsauger, deshalb ist auf eine sorgfältige Installation und Pflege des Systems zu achten. Bei der Planung einer Haussauganlage ist auf eine geeignete Kombination mit einer Lüftungsanlage zu achten.[6]

Technische Spezifikationen

Das Leistungsvermögen eines Staubsaugers wird, wenn überhaupt angegeben, durch verschiedene Größen charakterisiert:

Die Saugkraft ist die maximale Druckdifferenz zum umgebenden Luftdruck, die das Gebläse des Staubsaugers erzeugen kann. Ein gutes Gerät kann eine Druckdifferenz von ca. 25 kPa erzeugen. Das entspricht etwa 25 % des normalen Luftdruckes von 100 kPa. Diese Angabe allein reicht jedoch nicht zur Charakterisierung aus, da sie nur bei unterbundenem Luftstrom erreicht wird. Nur wenn auch bei einem gewissen Volumenstrom noch ausreichend Unterdruck erzeugt wird, erzielt man gute Saugeigenschaften. Der maximale Volumenstrom eines Industriesaugers beträgt zum Beispiel etwa 60 l/s, woraus sich bei einem Saugrohrdurchmesser von 40 mm eine Strömungsgeschwindigkeit von etwa 48 m/s ergibt. Nimmt man beim Saugen eine Halbierung des Volumenstromes und der Druckdifferenz an, gelangen bei diesem Sauger immerhin etwa 440 Watt in die Kinetik des Luftstromes.

Meist wird vom Hersteller nur die elektrische Leistungsaufnahme des Staubsaugers in Watt angegeben. Diese Angabe lässt jedoch keinen Schluss darauf zu, wie effektiv der Staubsauger arbeitet. Sie liefert nur einen Anhaltspunkt für den Stromverbrauch, denn die Saugleistung hängt wesentlich von der aerodynamischen Gestaltung des Gebläses, der Luftführung und des Saugvorsatzes (der Düse) ab. Auch lässt die Saugleistung insbesondere bei kleinen Filterbeuteln und starkem Staubaufkommen schnell nach.

Bei zu hoher Saugleistung kann sich die Düse am Boden oder an Gardinen festsaugen. Daher sind Staubsauger mit einer zusätzlichen einstellbaren Luftöffnung (Nebenluft) oder besser mit einem Triacsteller zur elektronischen Steuerung der Motorleistung versehen.

Weitere Qualitätskriterien eines Staubsaugers sind dessen Staubemission, Schallleistungspegel und der zuverlässig funktionierende Filter- und Staubbeutelwechsel. Manche Sauger sind mechanisch verriegelt, um den versehentlichen Betrieb ohne Staubbeutel zu verhindern.

Verordnungen der EU

Begrenzung der Leistungsaufnahme

Anfang Juli 2013 legte die Europäische Kommission mit der Verordnung (EU) Nr. 666/2013 eine Verordnung im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie von Staubsaugern vor. Demnach dürfen ab dem 1. September 2014 nur noch Staubsauger mit einer Leistungsaufnahme von maximal 1600 Watt vertrieben werden, ab 2017 wird der Grenzwert auf 900 Watt reduziert. Gleichzeitig werden Grenzwerte für Staub- und Lärmemission sowie Mindestwerte für Staubaufnahme und Haltbarkeit festgelegt.

Die Stiftung Warentest bewertet die Grenzwerte als unkritisch. Bei einem Test im Januar 2014 hatten 7 von 15 Staubsaugern eine „gute“ Saugleistung bei weniger als 1600 Watt. Der Testsieger benötigte nur 870 Watt und erfüllte damit bereits die strengeren Grenzwerte, die ab 2017 gelten.[7] Nach Aussagen der Industrie blickt diese gelassen auf die Einführung der Wattbeschränkung für Staubsauger. Zudem wurden einige Arten von Staubsaugern von der Verordnung ausgenommen, beispielsweise Saugroboter, Akku-Staubsauger, Nasssauger, Industriestaubsauger und Bohnermaschinen.[8]

Neues Energielabel

Das neue Energielabel für Staubsauger macht ab 2014 sechs neue Angaben:

Energieeffizienzklasse A bis G: Der wichtigste Ansatzpunkt zum Erreichen einer guten Energieeffizienzeinstufung ist ein Verringern der Aufnahmeleistung.

Durchschnittlicher jährlicher Energieverbrauch: berechnet für einen Durchschnittshaushalt mit 87 m² Wohnfläche und 50 Reinigungsvorgängen pro Jahr. Der tatsächliche Wert hängt von der Nutzung des Geräts ab.

Schallleistungspegel: gibt das Geräuschlevel eines Staubsaugers in dB(A) an.

Staubemissionsklasse A bis G: ist ein Indikator für saubere Ausblasluft.

Teppichreinigungsklasse A bis G: beschreibt die Staubaufnahme von einem standardisierten Test-Teppich.

Hartbodenreinigungsklasse A bis G: beschreibt die Staubaufnahme von einer mit Staub gefüllten Ritze auf einer hölzernen Platte.[9]

Allerdings gibt es auch Kritik an der EU-Verordnung und am Energielabel. Zunächst fehlen wesentliche Kriterien zur Beurteilung (beispielsweise Gewicht und Aktionsradius). Weiterhin gibt es noch keine besseren Energieeffizienzklassen als A, während bei anderen Haushaltsgeräten schon heute A+++ möglich ist. Schließlich wird auch kritisiert, dass Staubbox-Sauger einen Nachteil bei der Ermittlung der Reinigungsklassen haben, da die Saugleistung bei Staubbeutel-Saugern nur mit völlig leerem Staubbeutel gemessen wird.[10]

Zubehör

Die meisten Staubsauger haben heutzutage drei Zusatzaufsätze als Standardzubehör. Einige Modelle haben eine Klappe, hinter der diese drei griffbereit aufbewahrt werden können.

  • Einen Fugenaufsatz (Fugendüse; ein langer schmaler „Rüssel“, mit dem man in engen Spalten (z.B. Couchritzen) saugen kann).
  • eine Möbelbürste (rundliche Saugöffnung; Haare/Borsten nach vorn, um Kratzer auf empfindlichen Oberflächen zu vermeiden).
  • Polsterdüse (für gepolsterte Möbel, Autositze, Autoteppiche etc.)

Bedeutende Hersteller und Marken (Auswahl)

Die meisten Hersteller sind Mitglied im ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie).

Verweise

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Staubsauger – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wiktionary: Staubsauger – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Fußnoten

  1. Patent US29077: Carpet Sweeper. Veröffentlicht am 10. Juli 1860, Erfinder: Daniel Hess.
  2. University of Houston’s College of Engineering: Melville and Anna Bissell (englisch), abgefragt am 6. November 2011
  3. US-Patent Nummer 182.346 vom 19. September 1876 (englisch), abgefragt am 6. November 2011
  4. Geschichte Lux Deutschland
  5. welt.de, Absurde Vielfalt – Der ewige Ärger mit dem Staubsaugerbeutel, 20. November 2013
  6. Zentralstaubsauger-Anlage
  7. Staubsauger-Test der Stiftung Warentest In: Zeitschrift test 2/2014, Seite 70–75 und test.de vom 30. Januar 2014. Pressemitteilung
  8. Wattbeschränkung der EU für Staubsauger staubsauger.net, abgerufen am 7. Juli 2014, 14.30 Uhr
  9. http://www.bosch-home.com/de/eu-energielabel-staubsauger.html
  10. Staubsauger EU Energielabel: Ziele, Umsetzung und Kritik staubsaugerberater.de, abgefragt am 7. August 2014, 22.30 Uhr
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