Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Philip Nitschke

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Philip Nitschke
Von ihm entwickelte "Deliverance machine" ausgestellt im Science Museum

Philip Haig Nitschke (* 8. August 1947 in Ardrossan[1]) ist ein australischer Aktivist, Autor und ehemaliger Arzt. Nach dem kurzfristigen Sterbehilfe-Gesetz Rights of the Terminally Ill Act 1996 assistierte er als erster Arzt weltweit bei dem Suizid schwerstkranker Patienten. Nachdem dieses Gesetz von der Bundesregierung kurzerhand aufgehoben wurde, engagierte er sich für ein allgemeines Recht auf einen humanen Tod für Sterbewillige und gründete dafür die Sterbehilfe-Organisation Exit International. In seinen Büchern und Vorträgen bespricht er die verschiedenen Möglichkeiten eines möglichst friedlichen Suizids. Sein Buch Die friedliche Pille wurde in Australien als gemeingefährlich eingestuft und verboten.

Leben

Philip Nitschke wurde als Sohn von Harold and Gweneth Nitschke im Süden Australiens geboren. Nach seinem Physik-Studium und Erlangung des Doktorgerades in Adelaide beschloss er, sich für die Landrechte der Aborigines einzusetzen. Dafür zog er in die Northern Territory und betätigte sich später als Ranger, eine Tätigkeit, welches er aufgrund einer Verletzung aufgeben musste.[2] Er studierte Medizin, absolvierte 1989 an der Universität Sydney und arbeitete als Arzt in dem Stadtkrankenhaus in Darwin. 1996 wurde er Verfechter des ersten weltweiten Sterbehilfe-Gesetzes in den Northern Territory, dem Rights of the Terminally Ill Act. Vier todkranke Patienten baten ihn um eine Assistenz bei dem Suizid. Hierfür entwickelte er eine Maschine, bei dem die Patienten die tödliche Injektion des Schlafmittels über einen angeschlossenen Laptop selbst auslösen konnten. Im nächsten Jahr entzog der australische Bundesgesetzgeber jedoch dem Bundesstaat die gesetzliche Grundlage und die Sterbehilfe wurde verboten. Daraufhin verstärkte er seinen Aktivismus mit der Gründung einer Sterbehilfe-Organisation "Voluntary Euthanasia Research Foundation", später "Exit International".[3] Zur Zeit verbringt Nitschke den großen Teil seiner Zeit in den Niederlanden.[4]

Positionen & Kritik

Im Gegensatz zu vielen Sterbehilfe-Organisationen, welche sich für Sterbehilfe schwerstkranker Menschen einsetzen, vertritt Philip Nitschke die Meinung, dass das Recht auf einen selbstgewählten friedlichen Tod ein generelles Menschenrecht sei, welches allein in der Entscheidung jedes zurechnungsfähigen Menschen unabhängig vom Gesundheitsstatus liege.[5] So klärt er über Möglichkeiten eines friedlichen Suizids auf. Dies führte zu massiver Kritik seitens kirchlicher Gruppen und Gegnern von Sterbehilfe, welche die Bereitstellung dieser Informationen kritisierten, da man labile Menschen gefährden könnte.

Von der australischen Ärztekammer wurde er gerügt und 2015 vor die Wahl gestellt, seinen Aktivismus einzustellen oder von der ärztlichen Profession ausgestoßen zu werden, woraufhin er sich für das Engagement entschied und seine ärztliche Zulassung verbrannte.[6]

Einzelnachweise

  1. Margaret Simons: Between life and death. 30. August 2013, abgerufen am 9. April 2019 (english).
  2. Margaret Simons: Between life and death. 30. August 2013, abgerufen am 9. April 2019 (english).
  3. Exit International | About Us - Assisted Suicide, Voluntary Euthanasia law, End of Life Matters. Abgerufen am 9. April 2019 (en-US).
  4. Frederieke van der Molen, VICE Staff, Marjolein de Jong: Dieser Arzt hat eine Selbstmordmaschine entwickelt. In: Vice. 7. Dezember 2017, abgerufen am 9. April 2019.
  5. Frederieke van der Molen, VICE Staff, Marjolein de Jong: Dieser Arzt hat eine Selbstmordmaschine entwickelt. In: Vice. 7. Dezember 2017, abgerufen am 9. April 2019.
  6. Guardian staff: Philip Nitschke burns medical certificate and says he will promote euthanasia. In: The Guardian. 2015-11-27 ISSN 0261-3077 (https://www.theguardian.com/australia-news/2015/nov/27/philip-nitschke-burns-medical-certificate-and-says-he-will-promote-euthanasia).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Philip Nitschke aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.