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Nevado del Ruiz

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Nevado del Ruiz

Nevado del Ruiz im Juli 2007

Höhe 5.321 m
Lage Kolumbien
Gebirge Anden
Geographische Lage 4° 53′ 0″ N, 75° 19′ 0″ W4.8833333333333-75.3166666666675321Koordinaten: 4° 53′ 0″ N, 75° 19′ 0″ W
Typ Schichtvulkan
Letzte Eruption 2012
Erstbesteigung 1936 durch M. Rapp und Gefährten

Nevado del Ruiz ist ein Vulkan im südamerikanischen Staat Kolumbien, der zweithöchste[1] aktive Vulkan auf der nördlichen Erdhalbkugel.

Ursache für den Vulkanismus in dieser Region ist das Abtauchen der ozeanischen Nazca-Platte, die sich in nordöstlicher Richtung bewegt, unter die kontinentale südamerikanische Platte, die sich nach Nordwesten schiebt. Als Folge kommt es am Westrand des Kontinents immer wieder zu Erdbeben und aktivem Vulkanismus.

Obwohl der Nevado del Ruiz nur etwa 500 km nördlich des Äquators liegt, ist er durch seine Höhe von einer Kappe aus Eis und Schnee bedeckt. Die Eiskappe schmilzt, bis in die 1980er Jahre betrug ihre Größe noch über 20 km². Durch einen Ausbruch 1985 taten sich Risse und Kanäle in der Eiskappe auf.[2] Im Zuge der weltweiten Gletscherschmelze geht die Eisbedeckung weiter zurück, 2016 waren noch 10,11 km² übrig.[3] Bis 2019 schwand der Gletscher weiter auf 8.37 km².[4]

Auf Grund von Gesteins- und Bodenproben wird der älteste Ausbruch des Vulkans auf einen Zeitpunkt 4660 Jahre v. Chr. datiert. Nach der Eroberung Südamerikas durch die Spanier ist ein erster Ausbruch aus dem Jahr 1570 überliefert.

Der Hauptkrater Arenas des Vulkans liegt am Nordostrand der Eiskappe. Da die drei letzten Eruptionen vom Arenas-Krater ausgingen, gingen jeweils als Folge des Ausbruchs in nordöstlicher Richtung große Schlammlawinen aus geschmolzenem Schnee und Eis ab, so genannte Lahare.

Vulkanausbruch 1985

Für weltweites Aufsehen sorgte der Nevado del Ruiz am 13. November 1985, als zweieinhalb Stunden nach dem Ausbruch des Vulkans eine Schlammlawine die 47 km entfernte Stadt Armero erreichte und mehr als 5000 Gebäude und über 22.000 Menschen unter sich begrub.[5]

Besondere Aufmerksamkeit erfuhr die 13-jährige Omayra Sánchez, die drei Tage lang in einer Schlamm- und Schuttgrube feststeckte und deren Todeskampf weltweit in den Medien mitverfolgt wurde.[6]

Schlammlawinen dieser Art an diesem Vulkan sind aus den Jahren 1595 und 1845 bekannt; die Stadt Armero war auf den Ablagerungen eines dieser früheren Lahars errichtet.

Vulkanaktivität 2012

Seit April 2012 zeigte der Nevado del Ruiz wieder verstärkte Aktivität. Nach einer Reihe von Erdbeben begann der Vulkan Ende Mai 2012 wieder Asche auszustoßen. 1500 Menschen wurden evakuiert.[7] Ende Juni 2012 brach der Nevado del Ruiz aus und spuckte eine 8 Kilometer hohe Aschenwolke in den Himmel. 2000 Menschen wurden evakuiert.[8]

Siehe auch

Weblinks

Fotos und Videos

 Commons: Nevado del Ruiz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wissenschaftliche Beiträge

Einzelnachweise

  1. Nevado del Ruiz im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution (englisch)
  2. Barry Voight: The 1985 Nevado del Ruiz volcano catastrophe: anatomy and retrospection. In: Journal of Volcanology and Geothermal Research. 44, 1990.
  3. Antoine Rabatel, Christian Huggel u. a.: Toward an imminent extinction of Colombian glaciers?. In: Geografiska Annaler: Series A, Physical Geography. 2017 doi:10.1080/04353676.2017.1383015.
  4. VOLCÁN NEVADO DEL RUIZ - IDEAM. Abgerufen am 20. März 2021.
  5. Robert L. Schuster, Lynn M. Highland: Socioeconomic and Environmental Impacts of Landslides. In: U.S. Geological Survey Open-File Report 01-0276. 7. Dezember 2016, abgerufen am 13. November 2020 (english).
    Günter Haaf: Vulkanausbruch in Kolumbien: Vermeidbares Desaster? In: Die Zeit. 22. November 1985, archiviert vom Original am 13. Dezember 2017; abgerufen am 13. November 2020.
  6. Wolfgang Kunath: Kolumbien: Die verschwundene Stadt. In: Frankfurter Rundschau. 12. November 2015, abgerufen am 13. November 2020.
  7. Kolumbianischer Vulkan Nevado del Ruiz spuckt Asche. In: derStandard.at. 30. Mai 2012, abgerufen am 13. November 2020.
  8. Nevado del Ruiz spuckt wieder: Tausende Menschen fliehen. In: n-tv.de. 1. Juli 2012, abgerufen am 13. November 2020.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Nevado del Ruiz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.