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Ludwig Helfft

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Ludwig Helfft, auch Levy Helfft (geb. 25. Mai 1793; gest. 9. Januar 1867 in Braunschweig) war ein deutscher Kaufmann und Politiker. Er war der erste jüdische Stadtverordnete in Braunschweig.

Leben

Der Sohn des Kaufmanns und braunschweigisch-herzoglichen Schutzjuden Jacob Nathan Helfft († 1807) führte dessen Firma gemeinsam mit seinem Bruder Gottschalk (1790–1872) weiter. Zur Zeit der napoleonischen Besatzung war Helfft als einer der wenigen jüdischen Studenten am Braunschweiger Collegium Carolinum eingeschrieben.[1] Seit den 1830er Jahren änderte er seinen ursprünglichen Namen Levy in Ludwig. Das Familienunternehmen N. J. Helfft & Söhne handelte mit englischen Stoffen. Am Bohlweg befand sich ein großes Modewarengeschäft, an der Wendentorbleiche lag die 1835 gegründete Wachstuchfabrik der Gebrüder Helfft. Aus Altersgründen und aufgrund fehlender Nachkommen wurde die Firma 1858 an den Mitarbeiter Julius Rothgießer verkauft.

Öffentliche Ämter

Helfft war von 1829 bis 1867 Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Braunschweig. Er war Mitglied des Braunschweigischen Landtages. Helfft gehörte zu den höchstbesteuerten Bürgern der Stadt und konnte demnach gemäß dem braunschweigischen Wahlgesetz von 1832 zum Stadtverordneten gewählt werden. Nachdem er seit 1835 wiederholt Wahlmann und Kandidat geworden war, wählte man ihn 1845 zum Mitglied der 24köpfigen Stadtverordnetenversammlung. Die Kreisdirektion Braunschweig erklärte Helffts Wahl für ungültig, woraufhin eine Kommission ins Leben gerufen wurde. Diese erkannte, dass die Wählbarkeit von Juden weder dem Staatsgrundgesetz noch der Städteordnung widerspräche. Am 12. November 1845 wurde das passive Wahlrecht für Juden bestätigt. Die Juden besaßen zu diesem Zeitpunkt jedoch noch kein Recht zum Erwerb von Grundbesitz, zur Übernahme von Staatsämtern und zur Erteilung des Notariats. Helfft war Mitglied in den gesellschaftlichen Clubs der Stadt und im Vorstand des Gewerbevereins tätig.

Familie

Helfft heiratete 1823 Jeanette J. Samson (* 1800) aus Berlin. Er starb 1867 und wurde auf dem Alten Jüdischen Friedhof an der Hamburger Straße bestattet.

Literatur

  • Reinhard Bein: Ewiges Haus – Jüdische Friedhöfe in Stadt und Land Braunschweig. Braunschweig 2004, ISBN 3-925268-24-3.
  • Hans-Heinrich Ebeling: Die Juden in Braunschweig. Braunschweiger Werkstücke Band 22, Braunschweig 1987, ISBN 3-87884-034-9.
  • Norman-Mathias Pingel: Helfft, Ludwig/Levy. in: Braunschweiger Stadtlexikon, Ergänzungsband. Braunschweig 1996, S. 65.

Einzelnachweise

  1. Walter Kertz, Peter Albrecht, Rudolf Elsner, Bettina Gundler: Technische Universität Braunschweig: Vom Collegium Carolinum zur technischen Universität 1745–1995. Georg Olms Verlag 1995, S. 104.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ludwig Helfft aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.