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Kleinfamilie

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Als Kleinfamilie wird eine kopfarme Familie bezeichnet, die aus zumeist zwei Erwachsenen mit bis zu drei Kindern besteht und in einem Haushalt zusammenlebt. Sie unterscheidet sich von der (traditionellen) Großfamilie, die Angehörige mehrerer Generationen und auch Seitenlinien umfasst. Im Unterschied zur so genannten Kernfamilie (eine Mutter, ein Vater, alle leiblichen Kinder) schließen Kleinfamilien auch Adoptiv- oder Stiefkinder ein oder können Regenbogenfamilien sein (mit gleichgeschlechtlichen Partnern). Die Bezeichnung Kleinfamilie gilt im Allgemeinen nur bis einer Größe von 5 oder 6 Personen – bei mehr Mitgliedern wird bereits von einer Großfamilie gesprochen. Keine Kleinfamilie bilden dagegen Paare ohne Kinder (im Haushalt), meist werden auch Alleinerziehende mit ihren Kindern nicht dazu gerechnet (als unvollständige Familien bezeichnet).

Die Kleinfamilie wurde und wird auch von Religionen und Politik mit der Ehe als Grundlage der „Versorgungseinheit Familie“ als soziale Norm (Vorschrift) befürwortet.

Europäische Geschichte

Die Kleinfamilie bildete sich als vorherrschender Familienform heraus mit der industriellen Revolution in Europa. Sie entstand mit der Auflösung der traditionellen, an Landbesitz oder Erbpacht gebundenen Familien- und Versorgungsgemeinschaften vor allem in städtischen und industriellen Bereichen. Landarbeiter verließen die herkömmlichen Familiensysteme, um Arbeit in den wachsenden Manufakturen und Fabriken zu finden. Der geringe Lohn und die kleinen Wohnungen, die um solche Industrieansiedlungen herum entstanden, reichten kaum zum Leben – selbst für eine kleine Familie. Um das Überleben zu sichern, arbeiteten Frauen und Kinder oft ebenfalls als Lohnkräfte in den Betrieben. Mit dem Fortschritt der Industrialisierung verbesserte sich die existenzielle Lage der Lohnarbeiter, die Wohn- und Lebensbedingungen in den Arbeitervierteln blieben allerdings auf die Kleinfamilie zugeschnitten, bei mehreren Kindern war das sehr beengt.

Ab 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich die Form der Kleinfamilie mit höchstens drei Kindern zum Idealtyp einer gesellschaftlichen Lebensgemeinschaft. Die Kleinfamilie bietet in ihrer relativen Isolation gegenüber der traditionellen Großfamilie jedoch weniger Möglichkeiten der Betreuung alter und junger Familienmitglieder. Diese bietet auch mehr Möglichkeiten der Arbeitsteilung.

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Kleinfamilie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Kernfamilie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kleinfamilie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.