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Karl Emil Scherz

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Karl Emil Scherz auf einer Fotografie von James Aurig
Grab von Karl Emil Scherz auf dem Johannisfriedhof in Dresden

Karl Emil Scherz (* 31. August 1860 in Loschwitz bei Dresden; † 10. Oktober 1945 in Dresden) war ein deutscher Architekt und Ortschronist von Blasewitz.

Leben

Scherz wurde 1860 in Loschwitz geboren, seine Familie zog jedoch bereits zwei Jahre später nach Blasewitz. Scherz besuchte die Blasewitzer Dorfschule und die Privatschule von Gustav Moritz Hoffarth und ging später auf die Dresdner Gewerbeschule. Von 1877 bis 1881 lernte er an der Baugewerkeschule Zittau unter der Leitung von Hermann Knothe-Seeck und ging anschließend als Zimmermann auf Wanderschaft. Erst 1883 kehrte er nach Dresden zurück und studierte an der Dresdner Kunstakademie unter anderem bei Constantin Lipsius und Ernst Hermann. Nach seinem Abschluss als Baumeister folgte 1886 ein zweites Studium an der Technischen Hochschule Charlottenburg. In Blasewitz eröffnete Scherz 1889 sein eigenes Architekturbüro, im Jahr 1908 wurde ihm der Titel eines Königlichen Baurats verliehen.

Sein Grab befindet sich auf dem Johannisfriedhof in Dresden-Tolkewitz.

Wirken

Als Chronist

Scherz engagierte sich wesentlich für eine Chronik des Ortes Blasewitz und unterstützte den Autor Otto Gruner. Der vermerkte im Vorwort des 1905 erschienenen Werkes Blasewitz: Vergangenheit, Entwicklung und jetzige Einrichtungen einer Dorfgemeinde, dass „der Hauptverdienst um das Zustandekommen des Buches“ Scherz gebühre.[1]

Scherz selbst legte eine „Ortsgeschichtliche Sammlung Blasewitz und Umgegend“ an, in der er Dokumente und Zeitzeugnisse vereinte. Nach der Eingemeindung von Blasewitz nach Dresden 1921 sah Scherz den Zweck der Sammlung vor allem darin, der Nachwelt die Geschichte des eigenständigen Ortes Blasewitz zu erhalten. Im Jahr 1986 wurde die Sammlung von den Erben Scherz’ dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen in Dresden übereignet.

Als Architekt

Scherz wirkte von 1886 bis 1921 als Architekt, vornehmlich in den Dresdner Villenvororten Loschwitz und Blasewitz. Er schuf insgesamt 35 Wohnhäuser, 24 Villen und einige wenige Kirchen und Kirchenumbauten,[2] wobei die Blasewitzer Heilig-Geist-Kirche zu den ersten Gebäuden des Architekten zählt, dem eine größere Bedeutung zukommt.[2] Des Weiteren stammen vier Industriebauten, aber auch ein Bankgebäude, ein Speicher und Restaurants von ihm, auch 21 Grabmäler gehen auf Scherz zurück. Das Aussehen von Blasewitz wurde wesentlich durch seine Gestaltung geprägt.

Bei den wichtigsten Projekten übernahm Karl Emil Scherz selbst die Bauleitung seiner meist im historisierenden Stil entstandenen Bauten. Als er um 1900 mit dem Jugendstil konfrontiert wurde, begann er beide Stile miteinander zu verbinden. Als sich der architektonische Zeitgeist jedoch mit dem Bauhaus völlig vom Historismus löste, stellte Karl Emil Scherz sein Schaffen ein.

Gebäude (Auswahl)

Für Adolf Rothermundt erbaute Villa Rothermund
Heilig-Geist-Kirche Blasewitz

Trivia

Das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen veranstaltet vom 14. November 2019 bis 3. April 2020 im Ständehaus Dresden, Schloßplatz 1 eine Jahresausstellung mit dem Thema "Karl Emil Scherz (1860-1945). Architekt und Ortschronist". Es werden 226 Exponate aus dem Nachlass von Karl Emil Scherz gezeigt.[3]

Literatur

  • Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Dresden. Aktualisierte Auflage, Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2005, ISBN 3-422-03-110-3, S. #.
  • Winfried Werner: Bemerkungen zu Leben und Werk von Karl Emil Scherz. In: Heilig-Geist-Gemeinde (Hrsg.): 100 Jahre Heilig-Geist-Kirche zu Dresden-Blasewitz. Dresden 1993, S. 7–10.
  • Winfried Werner: Karl Emil Schmitz – Blasewitzer Architekt und Ortschronist. In: Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e.V. 2/2016, S. 11–19

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Otto Gruner: Blasewitz: Vergangenheit, Entwicklung und jetzige Einrichtungen einer Dorfgemeinde. Strauch, Leipzig 1905.
  2. 2,0 2,1 Werner, S. 9.
  3. Medieninformation zur Ausstellung, (online, PDF)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Karl Emil Scherz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.