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Josef Dreher

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Josef Dreher (* 20. Juni 1896 in Dornbirn; † 24. September 1963 ebenda[1]) war ein österreichischer Politiker während der Zeit des Nationalsozialismus in Österreich. Dreher war von 1940 bis 1945 Bürgermeister der Stadt Dornbirn.

Leben und Wirken

Josef Dreher wurde am 20. Juni 1896 als Sohn des Appreteurs Albert Dreher und dessen Frau Maria Anna (geb. Diem) in der Vorarlberger Stadt Dornbirn im Rheintal geboren. Bereits vor dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938 war Dreher Leiter der zu diesem Zeitpunkt illegalen Schutzstaffel (SS) in Vorarlberg, Mitglied der NSDAP und Leiter des sogenannten „Dornbirner Kreises“. Er war somit einer der prominentesten illegalen Nationalsozialisten im ständestaatlichen Vorarlberg. Zwischen 1933 und 1938 hatte Dreher aufgrund dessen mehrfach von österreichischen Strafgerichten verurteilt insgesamt eineinhalb Jahre im Gefängnis verbracht.[2] Der gelernte Elektromonteur führte in dieser Zeit als Gastwirt auch das Gasthaus „Weißes Kreuz“ in der Dornbirner Innenstadt, das als bekannter Treffpunkt der bürgerlich-nationalen Kreise in Dornbirn galt. Dreher heiratete am 1. Oktober 1923 in Dalaas die ein Jahr ältere Julie Ölz aus Dornbirn.[1]

Mit dem Anschluss im März 1938 übernahmen die Nationalsozialisten zunächst kommissarisch die Stadtverwaltung. Dreher wurde dabei unter Bürgermeister Paul Waibel zum ersten Beigeordneten (beratender Stadtrat) und Vizebürgermeister Dornbirns bestellt.[3] Als Waibel im Jänner 1940 im persönlichen Konflikt mit Gauleiter Franz Hofer aus dem Amt als Dornbirner Bürgermeister ausscheiden musste, rückte Dreher auf das Amt nach und übernahm die Amtsgeschäfte. Sein Nachfolger als erster Beigeordneter und Vizebürgermeister wurde der Sicherheitsdirektor und vormalige Landesrat Alfons Mäser, einer der bekanntesten Nationalsozialisten des Landes.[3]

Josef Dreher blieb Dornbirner Bürgermeister bis zum Kriegsende und dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft in Österreich. In den frühen Morgenstunden des 2. Mai 1945 ließ er die bekannten Regimegegner Eduard Ulmer und Johann Martin Luger zu sich kommen und beauftragte diese, die für diesen Tag erwartete Übergabe der Stadt an die vorrückenden französischen Besatzungstruppen vorzunehmen. Er selbst zog sich ins Dornbirner Berggebiet nach Spätenbach zurück und erwartete dort das Kriegsende.[4] In der wiedererstandenen Republik Österreich wurde Josef Dreher in der Folge vom Volksgericht wegen der Leitung des illegalen „Dornbirner Kreises“, der zeitweiligen Leitung der illegalen SS in Vorarlberg sowie der Landeszentralen für den Vertrieb von Propagandaschriften angeklagt.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Eintrag zu Josef Dreher. In: Familienbuch des Stadtarchivs Dornbirn. Abgerufen am 2. März 2018.
  2. 2,0 2,1 Ingrid Böhler: Alte Kämpfer und neue Häuser. In: Dornbirner Schriften. 34, Dornbirn 2008, ISBN 978-3-901900-21-1, Kapitel „Alte Kämpfer“ als neue Herren: die kommunale Verwaltungselite, S. 97.
  3. 3,0 3,1 Ingrid Böhler: Dornbirn in Kriegen und Krisen 1914–1945. Studienverlag, Innsbruck 2005, ISBN 3-7065-1974-7, S. 172–173.
  4. Ingrid Böhler: Dornbirn in Kriegen und Krisen 1914–1945. Studienverlag, Innsbruck 2005, ISBN 3-7065-1974-7, S. 223.
VorgängerAmtNachfolger
Paul WaibelBürgermeister von Dornbirn
1940–1945
Günther Anton Moosbrugger
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Josef Dreher aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.