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Hyrkanien

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Hyrkanien (griechisch Ὑρκανία Hyrkania,[1] altpersisch 𐎺𐎼𐎣𐎠𐎴 Varkâna,[2] mittelpersisch 𐭢𐭥𐭫𐭢𐭠𐭭 Gurgān, akkadisch Urqananu[2]) ist eine antike Landschaft am südlichen Kaspischen Meer im heutigen Iran und Turkmenistan. Das Gebiet umfasste im Iran ungefähr die Provinzen Gilan, Māzandarān und Golestan.

Lage Hyrkaniens

Geschichte

Unter Dareios III. war Phrataphernes (griechisch Φραταφέρνης) Satrap von Parthien und Hyrkanien. Er wurde nach dem Tod des Dareios von Alexander dem Großen unterworfen und als Satrap bestätigt. Auch nach Alexanders Tod 323 v. Chr. blieb er Satrap.

Tierwelt

In der Antike war Hyrkanien für seine Tiger berühmt, die allerdings seit ca. 1970 ausgestorben sind. So beschuldigt die Prinzessin Dido der antiken Mythologie den Helden Aeneas, der sie verlassen hat:

„Nicht aus Dardanos’ Stamm; von des Kaukasus starrenden Felsen
Bist du erzeugt. Dich nährte die Milch hyrkanischer Tiger.“

Vergil, Aeneis 4, 365

Christoph Martin Wieland griff diese Metapher auf, als er 1797 dem Gelehrten Graeter in einem Brief vorwarf: Falls er die Anschuldigungen gegen ihn glaube, so habe er „keinen christlichen Blutstropfen im Leibe, so hat Sie irgendein kaukasischer Fels geboren und ein hyrkanischer Tiger gesäugt – kurz, Sie müßten ein zweiter Robespierre seyn“.[3]

In Georg Friedrich Händels Arie des Ruggiero Sta nell'Ircana pietrosa tana heißt es (im dritten Akt der Oper Alcina): „In ihrem Felsloch in Hyrkanien verbirgt sich die wilde Tigerin“.

Siehe auch

Literatur

  • Udo Hartmann: Hyrkanien in der Partherzeit: ein regnum ohne König? In: Binder, Carsten / Börm, Henning / Luther, Andreas (Hrsg.): Diwan. Studies in the History and Culture of the Ancient Near East and the Eastern Mediterranean – Untersuchungen zu Geschichte und Kultur des Nahen Ostens und des östlichen Mittelmeerraumes im Altertum. Festschrift für Josef Wiesehöfer zum 65. Geburtstag. Wellem, Duisburg, 2016, S. 391–431.
  • Mohammed Yusuf Kiani: Parthian Sites in Hyrcania (The Gurgan Plain). (Archäologische Mitteilungen aus Iran, Ergänzungsband, 9) Dietrich Reimer, Berlin 1982
  • Martin Schottky: Zur Geschichte von Media Atropatene und Hyrkanien in parthischer Zeit. In: Josef Wiesehöfer (Hrsg.): Das Partherreich und seine Zeugnisse. (Historia-Einzelschriften 122) Steiner, Stuttgart, 1998, S. 435–472.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Woodhouse (1910), S. 1013
  2. 2,0 2,1 Lendering (1996)
  3. Christoph Martin Wieland: Ausgewählte Briefe an verschiedene Freunde, in den Jahren 1851 bis 1810 geschrieben und nach der Zeitfolge geordnet. Zürich 1815, S. 155 (bei Google Books)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hyrkanien aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.