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Hôtel Matignon

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Park und Südfassade
Perron und Nordfassade

Das Hôtel Matignon ist ein Hôtel particulier auf dem linken Ufer der Seine in Paris, im Stadtviertel Faubourg Saint-Germain (7. Arrondissement). Es dient dem französischen Premierminister als Amtssitz und Residenz.

Geschichte

Das luxuriöse Wohngebäude ließ im Jahr 1720 der spätere Maréchal von Montmorency, Christian-Louis de Montmorency, prince de Tingry (1675–1746), Sohn des Maréchal de Luxembourg, an Stelle einer zuvor im Besitz des Barons von Pouancé befindlichen Residenz von dem Architekten Jean Courtonne errichten.

Spätere Eigentümer waren ab 1723 Jacques III. de Goyon († 1725) und nach dessen Tod sein Sohn Jacques IV. Francois Léonor de Goyon, der im Jahr 1715 durch seine Heirat mit der monegassischen Erbprinzessin Louise-Hyppolite Grimaldi den Titel Prinz von Valentinois erworben hatte und von 1731 bis 1733 vorübergehend als Fürst Jacques I. von Monaco amtierte, bevor er nach dem Tod seiner Gattin zugunsten seines Sohnes Honoré III. von Monaco abdankte und bis zu seinem Lebensende in das Hôtel Matignon zurückkehrte.

Dieses kaufte im Jahr 1804 von seinen Enkeln die ehemalige Ballerina und frühere Geliebte des Herzogs von Württemberg, Anne Eléonore Sullivan geborene Franchi, die es aber bereits 1808 an Talleyrand weiterveräußerte, der es bis 1814 besaß. In jenem Jahr kam es in den Besitz von Napoléon Bonaparte, nach dem Sturz des Kaiserreiches im Tausch gegen den Élysée-Palast an die Herzogin von Bourbon († 1822), die es ihrer Nichte Adélaïde d’Orléans, der Schwester des künftigen Louis Philippe vererbte. Madame Adélaïde lebte dort bis 1830. Danach vermietete sie das Hôtel particulier.

Nachdem König Louis Philippe infolge der Februarrevolution 1848 hatte abdanken und aus Frankreich fliehen müssen und das Haus Orléans nunmehr in großem Umfang seinen französischen Privatbesitz veräußerte, erwarb 1852 der Marchese Raffaele de Ferrari, Herzog von Galliera, das Hôtel Matignon von Antoine d’Orléans, duc de Montpensier, dem jüngsten Sohn des Königs. Ferraris Frau, die bedeutende Mäzenin Maria Brignole Sale De Ferrari, etablierte sich hier als Grande Dame der Pariser Gesellschaft im Zweiten Kaiserreich, veranstaltete zahlreiche Feste, empfing berühmte Künstler, Intellektuelle und Politiker und richtete eine bedeutende Kunstsammlung ein, vor allem mit Werken von van Dyck und Rigaud. Zu ihren Habitués, die in ihrem nunmehr auch Hôtel Galliera genannten Palais verkehrten, gehörten Adolphe Thiers, François Guizot, Prosper Mérimée und Charles-Augustin Sainte-Beuve.

1888 vermachte sie das Hôtel Matignon an Österreich-Ungarn, dessen Regierung hier ihren Botschafter in Frankreich installierte, bis das Gebäude schließlich im 20. Jahrhundert Residenz des französischen Premierministers wurde.

Matignon steht in französischen Medienberichten als Metonymie für das Amt des Premierministers.

Literatur

  • Jacques Hillairet: Dictionnaire Historique des Rues de Paris. Les Editions de Minuit, Paris 1963. ISBN 2-7073-0092-6.

Weblinks

 Commons: Hôtel Matignon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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