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Gustav IV. Adolf (Schweden)

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Gustav IV. Adolf
Gustav IV. Adolf als Kind

Gustav IV. Adolf (geb. 1. November 1778 in Stockholm; gest. 7. Februar 1837 in St. Gallen) war König von Schweden von 1792 bis 1809.

Leben

Gustav IV. Adolf war der älteste Sohn von Gustav III. von Schweden und dessen Gemahlin Sophie von Dänemark. Als sein Vater ermordet wurde, war Gustav dreizehn Jahre alt. Er übernahm widerwillig die Regierung, die bis 1796 unter der Vormundschaft seines Onkels Karl stand. Gustav lernte Latein und auch Finnisch. 1797 heiratete er Prinzessin Friederike Dorothea von Baden.

Der tief religiöse Gustav sah Napoleon als Antichristen und wurde auch bald in einen Krieg mit dem französisch-russischen Bündnis verwickelt. In diesem Krieg, bei dem sich Gustav an Großbritannien orientierte, verlor er Finnland und Pommern, was ihm das Misstrauen der schwedischen Öffentlichkeit einbrachte. Am 13. März 1809 setzte ihn der Ständereichstag ab und schloss ihn und seine Nachkommen von der Thronfolge aus. Er wurde im Schloss Gripsholm gefangen gesetzt. Sein Onkel wurde als Karl XIII. neuer König.

Gustav wurde des Landes verwiesen. Er zog über Kopenhagen nach Deutschland und 1810 nach Basel. Er logierte dort als Graf von Gottorp in einem von ihm als Kajüte bezeichneten Zimmer über der als Kloake dienenden, stinkenden Birsig. Zwischenzeitlich verließ er wieder die Stadt und lebte in Deutschland. Nach der Scheidung von seiner Frau im Jahr 1812 benutzte er auch andere Namen, wie Herzog von Holstein-Eutin oder Oberst G. A. Gustafsson. 1815 erwarb er die Ruine der Itterburg und nannte sich zeitweise Herr oder Graf von Itter. 1818 kehrte er zum zweiten Mal nach Basel zurück und kaufte für 12.000 Franken das Haus St.Johanns-Vorstadt 72, das heute mit einer Gedenktafel versehen ist. Im selben Jahr wurde er für 1.500 Franken Basler Bürger, nachdem er vor versammeltem Rat auf alle Vorrechte von Geburt und Stand verzichtet hatte. Er fand aber keinen bürgerlichen Frieden, denn Oberst Gustafsson fühlte sich geplagt, nicht ernst genommen und erregte sich am „unaufhörlichen Geschrei der calvinistischen Kinder beim sommerlichen Baden im sogenannten Entenloch am Rhein.“ Als ihm auch noch die Stelle eines Zeughausverwalters verweigert wurde, sandte er am 4. Februar 1822 den Basler Bürgerbrief ans Rathaus zurück und erreichte nach weiteren Jahren eines unsteten Wanderlebens kreuz und quer durch Europa 1834 St. Gallen. Dort fand er im Wirtshaus zum Weissen Rössli Asyl und lebte höchst bescheiden drei Treppen hoch in zwei kleinen Stuben des Wirtshauses.

Dort starb er drei Jahre später an einem Schlaganfall. Am 28. Februar wurde der Sarg Gustavs IV. von St. Gallen nach Schloss Eichhorn in Mähren geleitet, wo sein Sohn, der österreichische Feldmarschall-Leutnant Gustav, Prinz von Wasa, lebte. 1884 wurde Gustav IV. zusammen mit seinem Sohn in die Riddarholmskirche nach Stockholm überführt und dort beigesetzt.

Trivia

Es wurde auch behauptet, dass der Graf Adolf Friedrich Munck von Fulkila Gustavs Vater war. Dieser soll Gustav III. in dessen erster Liebesnacht mit der Königin Beistand geleistet haben, als jener in sexuelle Schwierigkeiten geraten war.

Bibliothek

Seine Bibliothek wurde im Jahre 1924 durch die Hamburger Buchhandlung L. Friedrichsen & Co versteigert (Die Wasa-Bibliothek. Vorwort von Fedor von Zobeltitz). Bis zu ihrem Verkauf wurde sie in Dresden, im sog. Georgenbau des Residenzschlosses, verwahrt. Die Bemühungen einer Rückführung in schwedischen Besitz scheiterten. »Die umfangreiche Sammlung ist ein Spiegelbild des geistigen Lebens ihres ersten Besitzers. König Gustav war vielleicht selbst ein Bibliophile […] Ein großer Teil der Bücher ruht in kostbaren Einbänden […]. Den Hauptstamm der Sammlung bildet Geschichtliches und Geographisches, Deutschsprachiges ist wenig vorhanden, schwedische Literatur gar nicht, ungemein reichhaltig dagegen die französische […]. Da es nun leider das Schicksal der Wasabibliothek zu sein scheint, auseinandergerissen zu werden, so wird dieser mit besonderer Sorgfalt hergestellter Katalog ein dauerndes Bild eines königlichen Sammlergeistes bleiben« (Vorwort).

Ehe und Nachkommen

Gustav war von 1797 bis 1812 mit Friederike Dorothea von Baden verheiratet, mit der er folgende Kinder hatte:

Nach 1812 zeugte er mehrere uneheliche Kinder, die er größtenteils nicht anerkannte.

Weblinks

 Commons: Gustav IV. Adolf (Schweden) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Vorgänger Amt Nachfolger
Gustav III. König von Schweden
1792–1809
Karl XIII.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gustav IV. Adolf (Schweden) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.