Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Kongregation für die Glaubenslehre

Aus Jewiki
(Weitergeleitet von Glaubenskongregation)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Basisdaten
Name: Kongregation für die Glaubenslehre
(Congregatio pro doctrina fidei)
Sitz: Palazzo del Sant’Uffizio
00120 Città del Vaticano
Kardinalpräfekt: Gerhard Ludwig Kardinal Müller
(seit 2012)
Sekretär: Erzbischof Luis Ladaria SJ
(seit 2008)
Beigeordneter Sekretär: Erzbischof Augustine Di Noia OP
(seit 2013)
Untersekretär: Msgr. Damiano Marzotto Caotorta

Die Kongregation für die Glaubenslehre (lateinisch Congregatio pro doctrina fidei, oft kurz Glaubenskongregation genannt) ist eine von Papst Paul III. mit der Apostolischen Konstitution Licet ab initio vom 21. Juli 1542 als Congregatio Romanae et universalis Inquisitionis (dt. „Kongregation der römischen und allgemeinen Inquisition“) gegründete Zentralbehörde der römisch-katholischen Kirche. Ihre Aufgabe ist der Schutz der Kirche vor Häresien.

Geschichte

Palazzo del Sant'Ufficio Rom, Sitz der Kongregation für die Glaubenslehre

Die Kongregation für die Glaubenslehre ist die älteste der neun Kongregationen der römischen Kurie. Sie wurde von Papst Paul III. am 21. Juli 1542 als Congregatio Romanae et universalis Inquisitionis gegründet.[1] Hierzu wurde im selben Jahr ein zuständiges Kollegium von sechs Kardinälen ernannt, die als Generalinquisitoren mit Sonderrechten unter anderem zur Ernennung weiterer Inquisitoren ausgestattet waren. Die Römische Inquisition versuchte, das Vordringen des Protestantismus nach Italien zu verhindern. Ein eigener Index für verbotene Bücher wurde erstellt, der Index Librorum Prohibitorum. Die bekanntesten durch die Römische Inquisition verurteilten Personen sind Giordano Bruno (1600) und Galileo Galilei (1633). 1798 wurde der Kirchenstaat von Napoleon annektiert und die Römische Inquisition abgeschafft. Sie wurde zwar 1814 wieder eingesetzt, besaß jedoch im 19. Jahrhundert einen bereits völlig anderen Charakter, da sie keine Exekutivmittel mehr besaß, sondern nunmehr auf die Macht des Wortes beschränkt war. Papst Pius X. änderte 1908 mit der Apostolischen Konstitution Sapienti consilio den Namen in Sacra Congregatio Sancti Officii (deutsch: „Heilige Kongregation des Heiligen Offizium“).

Gegen Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils ordnete Papst Paul VI. mit dem Motu Proprio Integrae servandae vom 7. Dezember 1965 die Aufgaben und die Struktur der Kongregation neu und gab ihr den heutigen Namen. Erster Präfekt war von 1965 bis 1968 der italienische Kardinal Alfredo Ottaviani, der seit 1959 schon Sekretär des Heiligen Offiziums war. Sein Nachfolger war der kroatische Kardinal Franjo Šeper, welcher das Amt bis 1981 innehatte. Von 1981 bis zum Tod von Johannes Paul II. 2005, wurde die Kongregation durch Joseph Kardinal Ratzinger geleitet. Nach dessen Wahl zum Papst wurde der US-amerikanische Erzbischof William Joseph Levada bis zum 2. Juli 2012 sein Nachfolger im Amt des Präfekten der Glaubenskongregation. Mit gleichem Datum wurde der Deutsche Gerhard Ludwig Müller zum neuen Präfekten ernannt und am 16. März 2013 durch Papst Franziskus übergangsweise[2] und am 21. September 2013 dauerhaft im Amt bestätigt.[3]

Gemäß Artikel 48 der von Papst Johannes Paul II. 1988 promulgierten Apostolischen Konstitution über die römische Kurie, Pastor Bonus[4], hat die Kongregation für die Glaubenslehre die Aufgabe, „die Glaubens- und Sittenlehre in der ganzen katholischen Kirche zu fördern und zu schützen.“

Struktur

An der Spitze der Kongregation für die Glaubenslehre steht ein Kardinalpräfekt, dem ein Sekretär und ein Untersekretär zur Seite stehen.

Die Glaubenskongregation ist in drei Sektionen aufgeteilt:

Mitglieder

Die Kongregation selbst besteht aus 23 Mitgliedern, Kardinälen, Erzbischöfen und Bischöfen, die vom Papst für jeweils fünf Jahre berufen werden. Mitglieder der Kongregation sind zurzeit:

Kardinäle

Erzbischöfe

Bischöfe

Veröffentlichte Schreiben (Auswahl)

Aus aktuellen Anlässen veröffentlicht die Glaubenskongregation offizielle Dokumente; hierbei wird unterschieden zwischen Dokumenten zur Doktrin, Dokumenten zur Disziplin und Dokumenten zu sakramentalen Fragen.[14] Darüber hinaus existiert die Sammlung „Docomenti e Studi“ [15]. Die Dokumente werden wiederum in verschiedene Kategorien unterteilt: Instruktionen, Lehrmäßige Noten, Antworten zu Anfragen, Notifikationen und Allgemeine Schreiben.

Dokumente zur Doktrin (Auszug)

Siehe auch: Donum vitae
Siehe auch: Dominus Iesus
Siehe auch: Dignitas personae

Dokumente zur Disziplin (Auszug)

  • Allgemeines Dekret in Bezug auf die Straftat der versuchten Weihe einer Frau (19. Dezember 2007)[19]
  • Ordnung für die Lehrüberprüfung (29. Juni 1997)[20]
  • Urteil der Kirche unverändert (zur Freimaurerei) (26. November 1983)[21]

Großinquisitoren

Sekretäre des Heiligen Offiziums

Präfekten

Bis 1965 war der Papst selber Präfekt des Heiligen Offiziums.

Sekretäre

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. Gerd Schwerhoff: Die Inquisition: Ketzerverfolgung in Mittelalter und Neuzeit; München 2004, S. 98.
  2. Dikasterien der römische Kurie übergangsweise bestätigt, Radio Vatikan, 16. März 2013
  3. Personaländerungen in der Kurie - Müller bestätigt - Neuer Nuntius in Berlin, Radio Vatikan, 21. September 2013
  4. Text der Apostolischen Konstitution (PDF)
  5. 5,0 5,1 Nomina di Membri dei Dicasteri della Curia Romana. Abgerufen am 24. November 2012., in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 24. November 2003.
  6. 6,0 6,1 Nomina di Cardinali Membri dei Dicasteri della Curia Romana, in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 6. Mai 2006.
  7. Nomina di membro della Congregazione per la Dottrina della Fede, in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 26. Januar 2008.
  8. 8,0 8,1 8,2 8,3 Nomina di Membri della Congregazione per la Dottrina della Fede, in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 16. Oktober 2010.
  9. 9,0 9,1 Nomina di membro della Congregazione per la Dottrina della Fede, in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 21. April 2012.
  10. 10,0 10,1 10,2 Nomina di Cardinali Membri dei Dicasteri e degli Organismi della Curia Romana, in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 21. April 2012.
  11. 11,0 11,1 Nomina di membri della Congregazione per la Dottrina della Fede, in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 22. September 2009.
  12. Nomina di membro della Congregazion per la Dottrina della Fede, in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 1. Dezember 2012.
  13. Nomina di Membri della Congregazione per la Dottrina della Fede. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 28. Mai 2014, abgerufen am 2. Juni 2014 (italiano).
  14. Dokumentensammlung zu sakralen Fragen
  15. Collana “Documenti e Studi”
  16. Inter insigniores in der deutschen Übersetzung auf der Homepage des Heiligen Stuhls
  17. Deutsch: [1]
  18. Text der Erklärung
  19. Text des Allgemeinen Dekrets
  20. Text der Ordnung
  21. Wortlaut des Urteils
41.90099112.456243
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kongregation für die Glaubenslehre aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.