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Einwurf (Fußball)

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Ein Einwurf ist eine Maßnahme zur Spielfortsetzung innerhalb eines Fußballspiels, die zur Anwendung kommt, wenn der Ball das Spielfeld über eine Seitenlinie verlässt. Ein Spieler der Mannschaft, die den Ball nicht zuletzt berührt hat, wirft dabei den Ball wieder zurück ins Spielfeld. Der Einwurf gehört zu den sogenannten Standardsituationen. Beim Einwurf ist die Abseitsregel ausgesetzt.

Ausführung des Einwurfs

Der Einwurf wird an der Stelle ausgeführt, an der der Ball die Seitenlinie überschritten hat. Der Spieler muss beim Einwurf

  • sein Gesicht dem Spielfeld zuwenden,
  • mit einem Teil jedes Fußes entweder die Seitenlinie oder den Boden außerhalb des Spielfelds berühren und
  • den Ball mit beiden Händen von hinten über seinen Kopf werfen.

Es gibt keine Vorschrift, aus welcher Entfernung zum Spielfeld ein Einwurf ausgeführt werden darf. Allerdings darf sich zwischen Einwerfer und Spielfeld kein Hindernis wie z. B. Stankett, Bande oder Trainerbank befinden, zudem muss aus dem Ablauf zweifelsfrei erkennbar sein, dass hier der Einwurf ausgeführt werden soll. Der Ball ist im Spiel, sobald er innerhalb des Spielfeldes ist. Ein Einwurf, bei dem der Ball das Spielfeld nicht erreicht oder vorher den Boden berührt, gilt als nicht vollzogen und daher ist eine Wiederholung durchzuführen. Wird bei einem Einwurf gegen die Regeln verstoßen, bekommt die gegnerische Mannschaft einen Einwurf zugesprochen.

Streit beim Einwurf

In der Praxis gibt es des Öfteren Reklamationen, da das Regelwerk nur beschreibt, dass der Ball von hinter dem Kopf zu werfen sei, aber nicht näher definiert, was als Wurf zu werten ist. Der Schiedsrichter muss seine Wertung daher vor allem daran festmachen, ob der Ball wirklich von hinten über den Kopf geworfen wurde. Hält der Spieler den Ball zu lange, so ist der Einwurf falsch im Sinne der Regeln, da der Wurf nicht mehr über den Kopf geht. Daneben muss der Schiedsrichter beurteilen, ob es sich nun um einen Wurf handelt. Nach landläufiger Vorstellung muss dieser eine gewisse Kraft aufweisen und daher auch eine nicht näher bestimmte Distanz überwinden, tatsächlich ist aber die Wurfbahn zu bewerten, da in Verbindung mit dem Abwurf hinter dem Kopf klar wird, ob hier nun tatsächlich ein Wurf vorlag oder der Ball nur fallen gelassen wurde. Tatsächlich sind regelkonform ausgeführte sehr kurze Einwürfe zwar möglich, allerdings beherrschen nur sehr wenige Spieler eine solche Wurftechnik.

Sonstige Regelungen

Daneben gibt es noch folgende Besonderheiten:

  • Der einwerfende Spieler darf, wie bei allen Standardsituationen, den Ball nicht ein zweites Mal spielen, bevor ihn ein anderer Spieler berührt hat. Wird dagegen verstoßen, gibt es einen indirekten Freistoß für die andere Mannschaft.
  • Alle Gegenspieler müssen einen Mindestabstand von 2 Metern zum einwerfenden Spieler einhalten. Wird hiergegen verstoßen, ist auf indirekten Freistoß für die ausführende Mannschaft zu entscheiden, außerdem ist der Spieler, der den Abstand nicht eingehalten hat, zu verwarnen.
  • Beim Einwurf gibt es kein Abseits.
  • Aus einem Einwurf kann ein Tor nicht direkt erzielt werden; wird der Ball beim Einwurf direkt in ein Tor geworfen, so ist das Tor ungültig und es wird auf Abstoß (Ball im Tor der gegnerischen Mannschaft) bzw. Eckstoß (Ball im Tor der ausführenden Mannschaft) entschieden.

Physik

Lehrbücher geben als optimalen Winkel für den Einwurf bislang 45 Grad zur Horizontalen an, da gemäß den Gesetzen der klassischen Mechanik Wurfgeschosse - bei einer gegebenen Geschwindigkeit - am weitesten fliegen, wenn sie in einem 45-Grad-Winkel geworfen werden. Entgegen dieser Empfehlung werfen erfahrene Fußballspieler aber in einem deutlich flacheren Winkel ein, um einen möglichst weiten Einwurf zu erzielen. Wie die beiden Forscher Nicholas Linthorne und David Everett von der University of Brunel in Uxbridge mittels biomechanischer Analysen und Berechnungen herausgefunden haben, fliegt der Einwurf tatsächlich am weitesten, wenn er in einem Winkel von rund 30 Grad mit einem Rückwärtsdrall losgelassen wird. Der Wurfwinkel ist dann zwar vergleichsweise flach, jedoch bewegt sich der Ball deutlich schneller als beim Wurf im Winkel von 45 Grad. Dies liegt daran, dass der Ball länger Richtung Spielfeld beschleunigt wird. [1][2]

Besonderheiten

Michele Weissenhofer beim Saltoeinwurf

Eine besondere Form, den Einwurf auszuführen, ist der sog. Salto-Einwurf. Dabei macht der Spieler mit dem Ball in der Hand einen Überschlag, um eine höhere Reichweite zu erzielen. Beherrscht wird diese Technik nur von wenigen Akteuren wie z.B. von der für Brasilien spielenden US-Amerikanerin Leah[3][4] oder der Isländerin Ásta Árnadóttir. Mit 49,78 Meter wurde der Einwurf-Weltrekord von dem ehemaligen Turner Danny Brooks durch diese Technik erzielt.[5] Auch Risto Kallaste beherrschte diese Technik.

Zunächst wurde diskutiert, ob diese Form der Ausführung, die den Regeln entspricht, nicht als Unsportlichkeit zu betrachten wäre. Mittlerweile ist aber entschieden, dass eine solche Form der Ausführung zu akzeptieren ist.[6]

Einzelnachweise

Weblinks

 Commons: Throw-in – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Einwurf (Fußball) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.