Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Diskussion:Joseph Safra

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

tachles-Newsletter 13.12.2020

Joseph Safra verstorben

Der Sohn sephardischer Juden aus dem Libanon galt als «reichster Bankier der Welt».

Wie die «Banco Safra» in Sao Paulo mitteilt, ist dort am vergangenen Mittwoch der Gründer und Patron des Hauses an «natürlichen Ursachen» verstorben. Joseph Safra wurde 82 Jahre alt. 1938 Im Libanon geboren, entstammte Safra einer sephardischen Dynastie von Bankiers und Grosshändlern in Aleppo, die bereits Karawanen im Osmanischen Reich finanziert hatte. Er hat ein imposantes Imperium um Institutionen wie die Safra National Bank of New York, die «Bank J Safra Sarasin AG» und das brasilianisches «Flaggschiff» Banco Safra SA aufgebaut. Zu seinem Immobilien-Besitz von über zwei Milliarden Dollar gehörten das Bürohaus 660 Madison Avenue in Manhattan und das von Sir Norman Foster entworfene «The Gherkin» in London. «Bloomberg News» schätzt Safras Vermögen auf knapp 18 Milliarden Dollar.

Die Familie siedelte nach dem Krieg nach Brasilien über, wo Safra seine Karriere in der bereits von seinem Grossonkel Ezra gegründeten Banco Safra begann. Joseph und seine Verwandten gründeten weltweit Banken und pflegten dabei eine konservative Philosophie: Jede Gründung sollte so solide gebaut werden, wie ein Schiff für die Hochsee; Banken seien behutsam zu pflegen wie Kleinkinder. 2011 hat Safra für 2,1 Milliarden Dollar die Schweizer Privatbank Sarasin übernommen.

Safra trat daneben als Philanthrop hervor und hat in Sao Paulo die Spitäler «Albert Einstein» und «Sirio-Libanes» massgeblich unterstützt, daneben aber auch zahlreiche Synagogen finanziert. In den USA hat seine Stiftung mit der «Michael J. Fox Foundation» kooperiert und wichtige Institutionen im Gesundheitsbereich gefördert, darunter die «Mount Sinai School of Medicine», die «Henry Ford Health Systems» und das «Brigham and Women’s Hospital».

Sein Bruder Edmond war 1999 durch einen Brandanschlag in Monaco ermordet worden. Der Fall macht damals weltweit Schlagzeilen. Vermutlich hat Joseph Safra auch deshalb die Medien seither noch stärker gemieden, denn zuvor. Er litt in den letzten Jahren zunehmend an Gesundheitsproblemen und hat die Geschäftsführung weitgehend an die Söhne Jacob, David und Alberto übergeben. Alberto hat das Familienunternehmen jedoch im letzten Jahr verlassen und eine eigene Firma gegründet (Link).