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Denotation
Denotation (von lat. denotare: bezeichnen) ist ein mehrdeutiger Ausdruck der Semantik.
Er steht einerseits für eine neutrale Bedeutung (Grundbedeutung) und damit für den inhaltlichen Kern eines Wortes. Gegensatz ist die Konnotation. Die Grundbedeutung überlagert jede subjektive, emotionale und assoziative Nebenbedeutung.
Zum anderen ist Denotation die Bezeichnung (Bedeutung nach Gottlob Frege) im Sinne einer extensionalen Bezugnahme. Gegensatz ist die intensionale Bezugnahme.
Denotation als situationsunabhängige Grundbedeutung
In der Linguistik wird „Denotation“ als Hauptbedeutung eines Lexems oder einer Aussage von einer möglichen Mitbedeutung (Konnotation) unterschieden. Die Denotation ist also die kontext- und situationsunabhängige Grundbedeutung eines sprachlichen Ausdrucks, während die Konnotation variabel, kontextabhängig und subjektiv ist.
In der Alltagssprache ist keine scharfe Grenzziehung zwischen Hauptbedeutung (explizite Bedeutung) und Nebenbedeutung (implizite Bedeutung) möglich.
Beispiel: Die Denotation von „Nacht“ ist die Zeitspanne zwischen Untergang und Aufgang der Sonne. Konnotationen des Begriffs „Nacht“ sind je nach Kontext: Angst, Einsamkeit, Bedrohung, Schwärmerei, Liebe, Romantik etc.
Denotation als Beziehung zwischen Sprache und Welt(modell)
Von Denotation wird auch im Sinne der „Beziehung zwischen Sprache und Welt“[1] bzw. zwischen Sprache und einem Modell von der Welt gesprochen.
In einem weiteren Sinn ist der Ausdruck „Denotation“ Synonym für den Ausdruck Designation:[2] Ein Ausdruck „denotiert“ (bezeichnet, bedeutet – im Sinne von Frege) einen bestimmten Gegenstand oder Sachverhalt im Sinne einer extensionalen Bezugnahme.
In einem engeren Sinn ist der Ausdruck „Denotation“ Gegenbegriff (Antonym) zum Begriff Designation. Denotation ist dann die Bezugnahme auf einzelne Elemente einer Klasse. Designation die Bezugnahme auf Klassen von Elementen.[3]
Denotation wird auch definiert als „die Relation zwischen einem Lexem … und der Klasse von Personen, Dingen, Eigenschaften, Lokalitäten usw., auf die das Lexem korrekt angewandt werden kann.“[4] Vorgeschlagen wird auch, statt des mehrdeutigen Ausdrucks „Denotation“ von Referenzpotenzial zu sprechen. Diese entspräche der Extension als der Menge aller existierenden und denkbaren Gegenstände, auf die sich ein Wort beziehen kann.[5]
Siehe auch
Literatur
- Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. ISBN 3-520-45203-0
- Albert Keller: Sprachphilosophie. Alber, Freiburg i. Br. 1979/1989.
- John Lyons: Semantik. Band I. Beck, München 1980. Zur Denotation s. bes. S. 187ff. ISBN 3-406-05272-X
- Bertrand Russell: On the Meaning and Denotation of Phrases. 1903.
Weblinks
- Denotation und Konnotation bei Culturitalia
- Denotation und Konnotation bei Mediamanual
- Denotation und Konnotation im Film
Einzelnachweise
- ↑ Lohnstein: Formale Semantik. 1996. S. 59
- ↑ Vgl. Lexikon der Sprachwissenschaft. 3. Aufl. 2002. →Denotation.
- ↑ Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3. Aufl. 2002. Denotation.
- ↑ Vater, S. 42.
- ↑ Vater: Referenz-Linguistik. 2005. S. 14. Auch: Regenbogen, Meyer: Philosophisches Wörterbuch. 2005. Denotation / Konnotation betrachten Denotation und Extension als (mögliche) Synonyme.
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