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Case Modding

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Case Modding (von engl. case = Gehäuse, engl. modification = Veränderung) ist primär das Verändern der äußeren Erscheinungsform des PCs zur optischen Aufwertung. Hierzu zählt hauptsächlich die optische Bearbeitung der im normalen Gehäuse nicht sichtbaren Komponenten. Ferner kann auch die technische Modifikation der Hardware-Komponenten als Modding bezeichnet werden.

Beschreibung

Beim Case Modding wird beispielsweise ein Fenster aus Plexiglas in das Seitenteil der Verkleidung eingesetzt und der PC-Innenraum mit Leuchtdioden und Leuchtstofflampen ausgeleuchtet oder eine Wasserkühlung eingebaut. Verwendet werden meist optisch auffällige Materialien. Es hat sich eine eigene Case-Modding-Gemeinde gebildet, die auch Wettbewerbe (z. B. DCMM – Deutsche Casemod Meisterschaft, GCCM – Games Convention Casemod Masters, IFA C3 – IFA CaseCon Championship) durchführt. Je nach Art und Umfang sind bei den Aktiven umfangreiche Kenntnisse und handwerkliches Geschick für die Umsetzung notwendig.

PC im Gehäuse eines Mikrowellenherds
„Exotic Touch“ Bambus-Gehäuse von O. Lüscher

Beim „Modden“ (von „modifizieren“ abgeleiteter Jargon-Begriff) wird großer Wert darauf gelegt, Gehäuse und Komponenten einzigartig zu gestalten. Dies führt zu unkonventionellen Lösungen, wie z. B. Bierkästen oder Mikrowellenherde (siehe Bild) als Gehäuse. Auch auffällige Lackierungen sind üblich.

Das Innere des Computergehäuses kann zum Beispiel mit auffälligem Stoff ausgekleidet werden, der die Farbe der Kaltlichtkathode hat. Beliebt ist auch Carbon-Folie (also Dekorfolie, die das Muster von kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff hat) als Verkleidung. Man kann natürlich auch den Innenraum in einer Kontrastfarbe lackieren, um ihn deutlich hervorzuheben.

Inzwischen zeichnet sich die Spitze der Case-Modding-Szene durch einen hohen Geld- und Zeitaufwand aus und versucht, die kreativen Gestaltungsmöglichkeiten stetig zu erweitern.

Baut man seinen Computer in ein komplett selbst hergestelltes Gehäuse ein, redet man innerhalb der deutschen Moddingszene von einem CaseCon (von „Case Construction“ – Gehäuse-Konstruktion), während im englischsprachigen Raum die Bezeichnungen „Custom Computer Case“ bzw. „scratch built“ verwendet werden.

Inzwischen gibt es auch schon fertig „gemoddete“ Gehäuse zu kaufen, jedoch sind diese bei dem Kern der Case-Modding-Gemeinde nicht besonders angesehen, zumal der Begriff auch unpassend ist, da es sich um industriell gefertigte Serienprodukte und nicht mehr um individuelle Anfertigungen handelt. Hier wird der Begriff im Grunde erweitert und umfasst jegliche Computergehäuse, die mit einer oder mehrerer der üblichen Zutaten zu Case Mods (wie Fenster, Beleuchtung, LC-Displays) aufwarten. Geschichtlich ist anzumerken, dass schon Ende der 1980er Jahre die Firma Commodore speziell designte Varianten des Amiga 500 anbot, wofür die Fernsehmoderatorin Stefanie Tücking als Namensgeber gewonnen wurde.

Amiga 500 im Stefanie-Tücking-Design

Besonders gern werden effektvolle Komponenten eingesetzt wie:

Nachteilig ist, dass solcherlei veränderte Gehäuse unter Umständen nicht mehr der EMV-Richtlinie entsprechen und somit zur Quelle weit reichender Hochfrequenzstrahlung werden können. Somit können sie im Umfeld elektronische Geräte, Funknetze und den Radio- bzw. Fernsehempfang stören. Jedermann, der einen PC verändert, wird rechtlich zum Hersteller und muss für die Einhaltung der Normen zur EMV und Sicherheit haften.

Darüber hinaus können so umgebaute Computer auch selbst empfindlicher auf elektromagnetische Störstrahlungen von außen reagieren und dadurch eine erheblich reduzierte Störfestigkeit aufweisen. In der Praxis dürfte dies aber meist nur in der Nähe von starken Quellen elektromagnetischer Strahlen eintreten.

Als weitere Spielart des Case Modding kann die Geräuschminderung angesehen werden. Hierbei geht es darum, durch Veränderungen am Gehäuse und den Komponenten einen möglichst leisen Computer zu bekommen, wobei eine Wasserkühlung zum Einsatz kommen kann.

Casemodder

Als Casemodder werden Personen bezeichnet, die sogenannte Casemods bzw. Casecons erstellen. Sie erweitern ihre Computer um Funktionen wie z. B. eine Infrarotschnittstelle, über welche das komplette Fernsteuern des PCs ermöglicht wird, oder beleuchten ihn mit zahlreichen LEDs, Kaltlichtkathoden etc. bis hin zur kompletten Neugestaltung eines Gehäuses.

Casemodding als bildende Kunst der Gegenwart

In den letzten Jahren hat sich ein Teil der professionellen Casemodder verstärkt dem Thema Kunst (Bildende Kunst) und Design (Industriedesign) zugewandt, was sich vor allem in der Gestaltung und Ausführung von Casemoddingarbeiten widerspiegelt. Zielsetzung ist dabei, dem künstlerischen Anspruch gerecht zu werden und sich von dem bloßen Verändern der äußeren Erscheinungsform des PCs zur optischen Aufwertung abzuheben und als eigenständige Kunstform im Bereich der bildenden Kunst zu gelten.

Zwar wird dies auch unter dem Begriff des Casemoddings geführt, jedoch wird der PC nun mehr durch eine künstlerisch-ästhetische Gestaltung zum puren Designobjekt, dessen Planung und Entwurf einen größeren zeitlichen Rahmen in Anspruch nimmt als die eigentliche Gestaltung am Objekt (dem PC) selbst.

Federführend in dieser „neuen“ Casemodding-Bewegung sind vorrangig Personen, welche den Werdegang der deutschen Casemoddingszene in den letzten Jahren nachhaltig geprägt haben, darunter der mehrfache deutsche Casemoddingmeister und Autor Benjamin Franz.

DCMM – Deutsche Casemod Meisterschaft

DCMM steht für Deutsche CaseMod Meisterschaft. Sie bietet Casemoddern jährlich die Möglichkeit, ihre sogenannten 'Mods' vorzustellen und sich mit der Kreativität und dem handwerklichen Geschick anderer Casemodder zu messen. Bewertet werden die Cases durch eine Jury aus Vertretern großer Casemodding-Communitys. Unabhängig davon wählen die Besucher der DCMM die spektakulärste Kreation. Die DCMM gilt mit ca. 60 bis 70 ausgestellten Exponaten je Veranstaltung als größtes Event der Casemodding-Szene Weltweit. Seit 2008 gibt es neben den Bewertungskategorien Casemod und Casecon die Kategorie CE-Mod (Consumer Electronic Modified). In dieser Kategorie treten umgebaute elektronische Geräte aller Art an, die kein PC sind. Seit 2010 gibt es neben die oben genannten Kategorien auch Cases on the Move; dies sind Cases mit möglichst vielen, sich selbstständig bewegenden Elektro-Mechanische Komponenten (Unterkategorie der Casemods, Casecons, 24std Mods und CE-Mods)


Deutsche Meister im Casemodding seit der ersten DCMM im Jahr 2002:

Jahr 1. Platz Casemod 1. Platz Casecon 1. Platz CE-Mod 1. Platz Spektakulärste Kreation 1. Platz 24h Live-Modding-Challenge 1. Platz Notebook Challenge 1. Platz Cases on the move 1. Platz Sky Receiver Challenge 1. Platz Deutschlands Schönstes Beauty Case
DCMM 2002 DeutschlandDeutschland Rainer Wingender
DCMM 2003 DeutschlandDeutschland Marcus Schmitt DeutschlandDeutschland Christoph Miege
DCMM 2004 DeutschlandDeutschland Benjamin Franz DeutschlandDeutschland Alexander Siener DeutschlandDeutschland Christian Müller
DCMM 2005 DeutschlandDeutschland Benjamin Franz DeutschlandDeutschland Maico Bensien DeutschlandDeutschland Dirk Wand
DCMM 2006 DeutschlandDeutschland Alexander Siener DeutschlandDeutschland Maico Bensien DeutschlandDeutschland Christian Schulzen
DCMM 2007 DeutschlandDeutschland Jan-Hendrik Löser DeutschlandDeutschland Benjamin Franz DeutschlandDeutschland Mark Alan Githens
DCMM 2008 DeutschlandDeutschland Benjamin Franz DeutschlandDeutschland Matthias Kron DeutschlandDeutschland Björn Wieck DeutschlandDeutschland Oliver König
DCMM 2009 DeutschlandDeutschland Michael Mürmann DeutschlandDeutschland Christian Engel DeutschlandDeutschland Georg Rotaru DeutschlandDeutschland Florian Speet DeutschlandDeutschland Team Chaosmodder / Thomas Kleffmann & Matthias Streser
DCMM 2010 DeutschlandDeutschland Patrick Betz DeutschlandDeutschland Steffen Vogelsang DeutschlandDeutschland Christian Streser DeutschlandDeutschland Pascal Preißler DeutschlandDeutschland Team Complex Modders / George Kähler, Patrick Betz DeutschlandDeutschland Martin Blass
DCMM 2011 DeutschlandDeutschland Oliver Peier DeutschlandDeutschland Helge Dörries DeutschlandDeutschland Georg Rotaru DeutschlandDeutschland Andreas May Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich DeutschlandDeutschlandTeam Modding Maniacs / Ali Abbas & Johannes Loew DeutschlandDeutschland Henning Wolter & Matthias Streser
DCMM 2012 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ali Abbas Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ali Abbas DeutschlandDeutschland Matthias Streser DeutschlandDeutschland Jen & Maik Schierhorn DeutschlandDeutschland Team Chaosmodder / Henning Wolter & Matthias Streser Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ali Abbas
DCMM 2013 DeutschlandDeutschland Henning Wolter UngarnUngarn Csaba Várkúti ? # Gábor Barabás UngarnUngarn János Fresli DeutschlandDeutschland Team Chaosmodder Henning Wolter & Matthias Streser DeutschlandDeutschland Team Chaosmodder Henning Wolter & Matthias Streser
DCMM 2014 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ali Abbas DeutschlandDeutschland Henning Wolter DeutschlandDeutschland Patrick Betz DeutschlandDeutschland Christian Kempaß UngarnUngarn Team Balázs Szabó & Fresli János DeutschlandDeutschland Henning Wolter DeutschlandDeutschland Patrick Betz
DCMM 2015 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ali Abbas Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ali Abbas DeutschlandDeutschland Patrick Betz Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ali Abbas DeutschlandDeutschland Team We-Mod-IT Patrick Betz u. Oliver Peier Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ali Abbas DeutschlandDeutschland Stefan Ulrich & Kathrin Diederich

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Case Modding – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Case Modding aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.