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Boulevard du Temple

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Dieser Artikel befasst sich mit dem Boulevard du Temple. Nicht zu verwechseln mit ähnlichen Straßennamen: Rue du Temple, Rue Vieille du Temple, Rue des Fontaines-du-Temple, Rue du Faubourg-du-Temple.
Boulevard du Temple

Der Boulevard du Temple heute
Der Boulevard du Temple heute

Lage
Arrondissement 3., 11.
Viertel Folie-Méricourt
Enfants-Rouges
Beginn 25, Rue des Filles-du-Calvaire
Ende 1, Place de la République
Morphologie
Länge 405 m
Breite 36,50 m
Geschichte
Entstehung 1656
Kodierung
Paris 9157

Der Boulevard du Temple ist ein Boulevard in Paris zwischen dem 3. und dem 11. Arrondissement.

Lage

Er ist Teil der Kette der Grands Boulevards, die sich von West nach Ost erstreckt: Boulevards de la Madeleine, des Capucines, des Italiens, Montmartre, Poissonnière, Bonne-Nouvelle, Saint-Denis, Boulevard Saint-Martin, du Temple, des Filles-du-Calvaire und Beaumarchais. Er führt vom Place de la République zur Place Pasdeloup.

Der Boulevard du Temple ist über die Métrostationen Filles du Calvaire und République zu erreichen.

Namensursprung

Der Boulevard du Temple erhielt seinen Namen vom Temple, dem Gebiet des Templerordens, das sich bis ins 18. Jahrhundert noch außerhalb von Paris befand.

Geschichte

Der Boulevard du Temple folgt der Trasse der Stadtmauer von Charles V., die unter Ludwig XIV. abgerissen wurde. Die Straße wurde zwischen 1656 und 1705 mit Bäumen am Rand gebaut.

In der Zeit von Ludwig XVI. bis zur Julimonarchie war der Boulevard du Temple sehr populär: Damals nannte man ihn «Boulevard du Crime», er ist ein Ort der Spaziergänge und der Unterhaltung, an dem sich viele Café-concert und Theater konzentrierten, die sich früher an den Pariser Jahrmarktstheater Saint-Laurent und Saint-Germain befanden.

Auf diesem Boulevard fand auch am 28. Juli 1835 das Attentat auf König Louis-Philippe I. von Joseph Fieschi statt, das zwar scheiterte, aber 18 Tote und 23 Verwundete hinterließ.

Die große Pariser Neugestaltung nach den Plänen von Haussmann haben diesen Teil des Marais völlig verändert. Von den ehemaligen Theatern bleibt heute nur das Théâtre Déjazet, während die anderen der Vergrößerung des Place de la République zum Opfer fielen.

Ein rekonstruierter Boulevard du Temple ist Schauplatz des Films Kinder des Olymp (1945) von Marcel Carné. Er war im 18. Jahrhundert der Geburtsort des Boulevardtheaters, des Ursprungs der modernen westlichen Unterhaltungskultur. Die dortigen Theater waren Vorbilder der Wiener Vorstadttheater und des Königsstädtischen Theaters Berlin.

Repertoire

Theaterbauten am Boulevard du Temple, um 1862

Durch die vielen Kriminalstücke (vgl. Melodram), die seit etwa 1800 dort liefen, bekam der Boulevard du Temple den Spitznamen Boulevard du Crime („Boulevard des Verbrechens“). Der wichtigste Autor, Regisseur und Theaterleiter in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Pixérécourt. Der Almanach des Spectacles zog 1823 ein Fazit der vergangenen 20 Jahre: „Tautin ist 16.302-mal erschlagen worden, Marty ist 11.000 Vergiftungen in verschiedenen Varianten erlegen, Fresnoy wurde 27.000-mal auf unterschiedliche Weise geopfert, Fräulein Adèle Dupuis hat 75.000-mal ihre Unschuld verloren“.

Allerdings wurden hier auch komische Pantomimen und Feerien aufgeführt, und Jean-Gaspard Deburau erfand die poetische Figur des Pierrot im Théâtre des Funambules.

Theatergründungen

Literatur

  • Volker Roloff: ‚Le boulevard du crime‘ und das Melodram im Wechsel der Medien. In: Haussmann und die Folgen. Vom Boulevard zur Boulevardisierung. Hrsg. von Walburga Hülk, Gregor Schuhen. Narr, Tübingen 2012, ISBN 978-3-8233-6661-4, S. 115–126.
  • André Degaine: Guide des promenades théâtrales à Paris. Nizet, Paris 1999, ISBN 2-7078-1278-1, S. 91–101.

Weblinks

 Commons: Boulevard du Temple – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. « Le boulevard du Temple », niepce-daguerre.com.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Boulevard du Temple aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.