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Ölheizung

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Konventioneller Ölbrenner mit Boiler (links) sowie ein modernes wandhängendes Öl-Brennwertgerät (rechts)

Als Ölheizung bezeichnet man eine Heizung, in der Wärme durch die Verbrennung von Heizöl, z. B. Heizöl EL (Extra Leicht(flüssig)), erzeugt wird.

Sie ist nicht zu verwechseln mit einem Ölofen; dieser heizt nur den Raum, in dem er steht.

Man kann unterscheiden

  1. Ölverbrennung ohne Hilfsenergie
  2. Ölverbrennung mit Hilfsenergie

Ölbrenner ohne Hilfsenergie

Doppelwandige Batterietanks

Der Flammpunkt von Heizöl extraleicht (EL) liegt bei 55 °C. Das Öl brennt also nicht ohne Erhöhung der Temperatur. Bei diesem Brennertyp wird in einem speziellen Ofen (meistens ein sogenannter Ölofen) ohne Zufuhr von elektrischer Hilfsenergie allein durch die Verbrennungswärme das Öl auf die zu seiner Verbrennung notwendige Temperatur gebracht. Die Zündung erfolgt mit einer Zündflamme und einem speziellen Docht oder einem (festen oder flüssigen) speziellen Ölofenanzünder.

Den dazu benutzten Brenner bezeichnet man als Verdunstungsbrenner. Üblich sind diese Öfen meistens als Einzelfeuerstätten in Wohnungen. Sie besitzen einen eingebauten Tank, in den mit einer speziellen Kanne das Öl nachgegossen werden muss, oder es besteht eine motorische Ölnachspeiseanlage, bei der eine Pumpe das Öl in den Ofen befördert (auch bekannt als zentrale Ölversorgung).

Da anders als bei Verfeuerung von Holz oder Kohle keine Asche abtransportiert werden muss, galten Ölöfen vor allem in den 1950er und 60er Jahren als komfortable Alternative zu den bisher üblichen Öfen und wurden in vielen Altbauten aufgestellt. Durch die zunehmende Verbreitung von Zentralheizungen sind sie mittlerweile nur noch selten anzutreffen.

Zerstäuberdüse eines Ölbrenners. Der Pfeil zeigt auf die Düsenöffnung.

Ölbrenner mit Hilfsenergie

Bei der Verbrennung mit Hilfsenergie wird durch Vorwärmen des Öls (meistens elektrisch) und unter Zuhilfenahme eines Gebläses die rußarme Verbrennung unterstützt. Die eigentliche Zündung erfolgt durch eine Zündvorrichtung mit einem Hochspannungsfunken. Diese Art der Ölbrenner ist die am meisten verwendete. Man unterscheidet Geräte zur Erzeugung von Wärme und zur Erzeugung von Dampf oder Strom.

Dabei können auf wesentlich kleinerem Raum als bei Verdunstungsbrennern erheblich höhere Leistungen erreicht werden. Das Öl wird mittels einer Pumpe über eine Düse in den Brennraum eingespritzt. Das entstehende, zündfähige Öl-Luft-Gemisch (der Ölnebel) wird durch einen Zündfunken gezündet. Die weitere Verbrennung erfolgt dann ohne weitere Zündung. Der Fortgang der Verbrennung wird durch Flammenwächter überwacht.

Problematisch ist die sofortige Heizung des Düsenstocks zur Vorwärmung bei Kaltstart ohne vorherige Spülung: Wenn das Öl Festanteile aus Lagerbehältern trägt, wird der abgelagerte Festanteil durch die hohe Heizleistung (meist 100 W im kalten Zustand, mit Kaltleiter bei heißem Zustand des Düsenstocks weniger) im Labyrinth des anfangs kalten Düsenstocks festgebrannt und verstopft den Ölzufluss zur Düse.

Erzeugung von Wärme

Die Ölheizung wird zur Raumheizung und zur Warmwasserbereitung eingesetzt. Es gibt die Kesselvarianten Standard-, Niedertemperatur- und Brennwertkessel. Standardkessel dürfen gemäß Heizungsverordnung nicht mehr neu eingebaut werden; es gibt sie noch im Bestand. Stand der Technik sind Brennwertgeräte; sie haben einen besseren Wirkungsgrad als Niedertemperaturkessel. Alle Varianten gibt es als Wandgerät und als Standgerät.

Erzeugung von Dampf oder Strom

Bei den nachfolgenden Beispielen wird zwar Öl ‚verheizt‘, jedoch ist nicht die Gewinnung von Wärme das primäre Ziel der Verbrennung, sondern die Erzeugung von Dampf, Strom oder kinetischer Energie.

Abgasanlage

Heizöl enthält u. a. Schwefelpartikel. Solange der Taupunkt in der Abgasanlage nicht unterschritten wird, besteht keine dauernde Korrosionsgefahr.

Bei Unterschreitung des Taupunktes entsteht aus dem bei der Verbrennung entstehenden Abgas und dem befindlichen Wasserdampf Schweflige Säure. Daher müssen die Materialien von Kessel und Abgasanlage bei der Verwendung von Standardheizöl besonders korrosionsfest sein. Verwendet wird Edelstahl bzw. bei Brennwertkesseln auch Kunststoffe. Wenn nur schwefelarmes Heizöl verwendet wird, brauchen keine korrosionsbeständigen Werkstoffe für Kessel und Abgasanlage eingesetzt zu werden. ’’Heizöl EL’’ unterscheidet sich vom ’’Heizöl EL schwefelarm’’ durch seinen maximal zulässigen Schwefelanteil. Laut DIN 51603 Teil 1 darf Heizöl EL seit 1. Januar 2008 maximal 1000 mg/kg Schwefel nthalten, Heizöl EL schwefelarm maximal 50 mg/kg.

Ökologische und finanzielle Aspekte

Der Ölpreis war in den 1990er Jahren weitgehend stabil (um 20 USD/Barrel). Von Januar 2001 bis August 2006 vervierfachte er sich auf 78 USD. Im Juli 2008 erreichte er ein Allzeithoch von über 140 USD; dann fiel er auf unter 40 USD. Ursachen für den Preisverfall waren eine damals beginnende Wirtschaftskrise in vielen Industrieländern und eine gestiegene Ölproduktion in den USA, wo Ölschieferfelder mittels Fracking ausgebeutet werden.

Erdöl ist ein kohlenstoffhaltiger Brennstoff, dessen Verfeuerung den Klimawandel beschleunigt. Im Rahmen der Energiewende wird daher ein Umstieg von Ölheizungen auf Wärme aus erneuerbaren Energiequellen angestrebt; Politik und Erneuerbare-Energien-Branche rufen zu einem „Wärmewechsel“ auf. Das 'Anreizprogramm Energieeffizienz' (APEE) des Bundesumweltministeriums[1] bezuschusst seit dem 1. Januar 2016 einen Heizungsaustausch auf Basis von Solarthermie, Biomasse oder Wärmepumpen[2]; die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt zinsgünstige Darlehen.[3] In Österreich werden moderne Heizöl-Brennwertkessel seit 1. Januar 2015 von Bund und Ländern wieder stark gefördert.[4]

Dänemark hat Anfang 2013 landesweit verboten, in Neubauten Heizkessel zu installieren, die mit Öl oder Erdgas betrieben werden. Ab 2016 ist auch die Neuinstallation von Ölbrennern oder Gasbrennern im Bestand verboten, sofern Fernwärme zur Verfügung steht.[5]

Erneuerbare Energien als Alternative zur Ölheizung

Der heutige Stand der Technik erlaubt durchaus eine überwiegende Versorgung aus den Energieformen Sonne, Wind und/oder Wasser. Dabei wird ein Mix von Energien aus Photovoltaik, Kleinwindanlagen und/oder kleineren Wasserkraftanlagen sowie solarthermischen Anlagen einem bestehenden Heizungssystem zugeführt.

Die Energiemenge, die nicht direkt als Strom verbraucht oder gespeichert werden kann, wird einem großen Wasserspeicher zugeführt. Dieser dient dann als Speicher für die erzeugte Wärmeenergie, die im Tagesverlauf dem Heizungssystem zugeführt werden kann. Systeme, die mit einer Kombination aus Photovoltaik, Wind- und/oder Wasserkraft arbeiten, sind sehr reaktionsschnell, da natürliche Energiespitzen aus Sonne und Wind direkt in eine große Energiemenge von mehreren kWh umgesetzt werden können. Der solarthermische Anteil eines solchen Systems arbeitet parallel und erzeugt damit ebenfalls Wärmeenergie aus Sonnenkraft.

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ölheizung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.