Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Robert Wiene

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Robert Wiene (geb. 27. April 1873 in Breslau; gest. 17. Juli 1938 in Paris) war ein deutscher Filmregisseur.

Leben

Weder Wienes Geburtsort noch sein Geburtsdatum sind zweifelsfrei überliefert; vermutlich wurde er im Frühjahr 1873 in Breslau (heute Wrocław) geboren (nicht wie häufig angegeben 1881 in Dresden). Er war der Sohn von Pauline Loevy und des nachmaligen Königlich Sächsischen Hofschauspielers Carl Wiene. Sein jüngerer Bruder Konrad wird Theaterschauspieler und ebenfalls Filmregisseur.

Nach einem überwiegend in Wien absolvierten Jurastudium (ab 1894) übernahm Robert Wiene 1908 und 1909 nacheinander die Leitung zweier kleiner Bühnen, um sich dann, zunächst als Drehbuchautor, dem neuen Medium Film zuzuwenden. Er war von Anfang an Vorstandsmitglied des 1922 gegründeten Filmbundes, einer Interessenvertretung der österreichischen Filmschaffenden.

Bekannt ist Robert Wiene vor allem als Regisseur des expressionistischen Klassikers Das Cabinet des Dr. Caligari (1919), wobei sein spezifischer Anteil an dem Film bis heute umstritten ist. Er drehte danach mit expressionistischem Dekor Genuine (1920) und vor allem die bemerkenswerte Dostojewski-Adaption Raskolnikow (1923). Nach Orlac’s Hände (1924) mit Conrad Veidt, dem letzten Film des Caligarismus, schuf er nur noch zweitklassige Filme. Neben zahlreichen leichten Unterhaltungsfilmen steht sein Name auch für eine Verfilmung der Richard-Strauss-Oper Der Rosenkavalier (1926) in Zusammenarbeit mit dem Komponisten und dem Librettisten Hugo von Hofmannsthal.

1934 musste Robert Wiene emigrieren und landete nach Zwischenstationen in Budapest und London in Paris. Der Versuch, den Caligari-Stoff zusammen mit Jean Cocteau als Tonfilm neu zu produzieren, scheiterte.

Robert Wiene starb am 17. Juli 1938 in Paris.

Filme

Nur ca. 20 Filme von über 90, an denen Robert Wiene mitgearbeitet hat, existieren heute noch:[1]

  • 1912: Die Waffen der Jugend (vermutlich Regie)
  • 1914: Er rechts, sie links (Regie)
  • 1914: Arme Marie (Regie)
  • 1915: Fluch der Schönheit/Seine schöne Mama (Drehbuch)
  • 1915: Die büssende Magdalena (Drehbuch)
  • 1915: Der springende Hirsch oder Die Diebe von Günsterburg (vermutlich als Regisseur)
  • 1915: Lottekens Feldzug (Drehbuch)
  • 1915: Fräulein Barbier (Drehbuch)
  • 1915: Die Konservenbraut (Regie)
  • 1915/1916 Frau Eva: (Drehbuch und Regie)
  • 1916: Der Liebesbrief der Königin: Intrigenspiel in drei Akten und 475 Küssen (Drehbuch und Regie)
  • 1916: Der Sekretär der Königin (Drehbuch und Regie)
  • 1916: Der Schirm mit dem Schwan (Drehbuch)
  • 1916: Das wandernde Licht (Regie)
  • 1916: Die Räuberbraut (Regie)
  • 1916/1917: Der Mann im Spiegel (Drehbuch und Regie)
  • 1916: Lehmanns Brautfahrt (Drehbuch und Regie)
  • 1916: Gelöste Ketten (Drehbuch)
  • 1916: Feenhände (Drehbuch)
  • 1917: Das Leben ein Traum (Drehbuch und Regie)
  • 1917: Die Ehe der Luise Rohrbach (Drehbuch)
  • 1917: Der standhafte Benjamin (Drehbuch und Regie)
  • 1917: Frank Hansens Glück (Drehbuch)
  • 1917: Die Prinzessin von Neutralien (Drehbuch)
  • 1917: Veilchen Nr. 4 (vermutlich Regie)
  • 1917: Gefangene Seele (Drehbuch)
  • 1917: Furcht (Drehbuch und Regie)
  • 1917/1918: Gräfing Küchenfee (Drehbuch)
  • 1917/1918: Edelsteine (Drehbuch)
  • 1918: Auf Probe gestellt (Drehbuch)
  • 1918: Das Geschlecht derer von Ringwall (Drehbuch)
  • 1918: Agnes Arnau und ihre drei Freier (Drehbuch)
  • 1918: Die Heimkehr des Odysseus (Drehbuch)
  • 1918: Am Tor des Todes (Drehbuch)
  • 1918: Die Dame, der Teufel und die Probiermamsell (Drehbuch)
  • 1919 Das Cabinet des Dr. Caligari (Regie)
  • 1920: Satanas (Drehbuch und Szenenbild)
  • 1920 Die drei Tänze der Mary Wilford (Drehbuch und Regie)
  • 1920 Genuine (Regie)
  • 1920 Die Jagd nach dem Tode (Drehbuch)
  • 1920 Das Blut der Ahnen (Drehbuch)
  • 1920 Die Nacht der Königin Isabeau (Drehbuch und Regie)
  • 1920 Brillianten (Drehbuch)
  • 1920 Der Schrecken im Hause Ardon (Regie)
  • 1921 Die Rache einer Frau (Regie)
  • 1921 Das Spiel mit dem Feuer (Regie)
  • 1921 Das Abenteuer des Dr. Kircheisen (Drehbuch)
  • 1922 Die höllische Macht (Regie)
  • 1923 Raskolnikow (Regie)
  • 1923 Der Puppenmacher von Kiang-Ning (Regie)
  • 1923 I.N.R.I. (Regie)
  • 1923 Die Macht der Finsternis (Drehbuch)
  • 1924 Pension Groonen (Regie)
  • 1924 Orlac’s Hände (Regie)
  • 1925 Der Leibgardist/Der Gardeoffizier (Drehbuch)
  • 1926 Der Rosenkavalier (Drehbuch und Regie)
  • 1926 Die Königin vom Moulin Rouge (Regie)
  • 1927 Die Geliebte (Regie)
  • 1927 Die berühmte Frau (Regie)
  • 1928 Die Frau auf der Folter (Regie)
  • 1928 Leontines Ehemänner (Regie)
  • 1928 Die grosse Abenteuerin (Regie)
  • 1928 Heut´ spielt der Strauss (Drehbuch)
  • 1928 Unfung der Liebe (Regie)
  • 1930 Der Andere (Regie)
  • 1930 Le Procureur Hallers/L´Autre (Regie)
  • 1931 Nuits de Venise (Regie)
  • 1931 Der Liebesexpress (Regie)
  • 1931 Panik in Chicago (Regie)
  • 1933 Polizeiakte 909 / Taifun (Drehbuch und Regie)
  • 1934 Eine Nacht in Venedig (Drehbuch und Regie)
  • 1936: Räubersymphonie (The Robber Symphony) (Produktionsleitung und künstlerische Oberleitung)
  • 1938 Ultimatum (Regie)

Literatur

  • Uli Jung, Walter Schatzberg: Robert Wiene. Der Caligari-Regisseur. Henschel, Berlin 1995, ISBN 3-89487-233-0.
  • Das Cabinet des Dr. Caligari. Drehbuch von Carl Mayer und Hans Janowitz zu Robert Wienes Film von 1919/20. Mit einem einführenden Essay von Siegbert S. Prawer und Materialien zum Film von Uli Jung und Walter Schatzberg. edition text + kritik, München 1995 (FILMtext – Drehbücher klassischer deutscher Filme, hg. v. Helga Belach und Hans-Michael Bock), 158 S. ISBN 3-88377-484-7.
  • Izabela Taraszczuk: Der Expressionismus im deutschen Film: Robert Wienes “Das Cabinet des Dr. Caligari” – Vision eines totalitären Staates oder Halluzinationen eines Geisteskranken?. In: Augustyn Mańczyk, Paweł Zimniak (Hrsg.): Germanistyka. Band 15, Studia i materiały L. Zielona Góra: Wydawnictwo Wyższej Szkoły Pedagogicznej 2000, S. 211–216, ISBN 83-7268-015-9.

Einzelnachweise

  1. Uli Jung, Walter Schatzberg: Beyond Caligari – The Films of Robert Wiene. Berghahn Books, S. vi.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Robert Wiene aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.