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1938

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Ereignisse

  • 5.1.1938: Gesetz über die Änderung von Familiennamen und Vornamen. Wer keinen jüdischen Vornamen hatte, musste sich mit zweitem Vornamen zusätzlich "Sara" oder "Israel" nennen. Die einzelnen Bestimmungen formulierte der nationalsozialistische Jurist Hans Globke, der nach 1945 in der Bundesrepublik Adenauers Kanzleramt leitete.
  • 26.4.1938: Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden
  • 29.4.1938: Bernard L. ("Bernie") Madoff in New York City geboren, US-amerikanisch-jüdischer Unternehmer (ehemaliger Finanz- und Börsenmakler) und einer der grössten Betrüger aller Zeiten; bis Dezember 2008 Vorstand der Madoff Investment Securities LLC, die er 1960 gegründet hatte; bekannt wurde er durch seine Führungsrolle bei der NASDAQ und vor allem durch Anlagebetrug (Schneeballsystem) im gigantischen Umfang von rund 65 Milliarden US-Dollar; es handelt sich um den "ersten wirklich globalen Betrugsfall", wie ein Vertreter einer 21 Staaten umfassenden Anwaltsallianz bemerkte; der Fall betraf weltweit rund drei Millionen Personen direkt oder indirekt; rund 300 Anwaltskanzleien und 45 000 Anwälte sollen sich 2008/2009 mit diesem Fall befasst haben; Madoff wurde am 29.6.2009 zu 150 Jahren Haftstrafe verurteilt; sein Sohn Mark Madoff nahm sich Anfang Dezember 2010 das Leben (erhängte sich in seinem Appartment)
  • April/Juni 1938: Aktion „Arbeitsscheu Reich“
  • Juni 1938: So genannte "Juni-Aktion"
  • 6. Juli bis 15. Juli 1938: Konferenz von Évian, an der 31 Regierungsvertreter teilnehmen, um sich über das Problem der jüdischen Flüchtlinge zu beraten. Die Konferenz wurde zu einem Fiasko, da sich kein Land bereitfand, Flüchtlinge aufzunehmen.
  • 17.8.1938: 2. Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über Familiennamen und Vornamen: Jüdische Männer mussten ihrem regulären Erstnamen den Zweitnamen Israel, jüdische Frauen den Zweitnamen Sara hinzufügen, sofern sie nicht bereits einen Erstnamen besassen, der auf einer vom Innenministerium erstellten Liste aufgeführt war und einen eindeutigen Hinweis auf die jüdische Identität gab (diese Liste war bei der Namensgebung für Neugeborene zu verwenden)
  • 5.10.1938: Verordnung über Reisepässe von Juden
  • 24.10.1938: Brief des Wiener Schauspielers Hans Moser an Hitler: "Mein Führer! Ich lebe mit meiner Frau seit 25 Jahren in glücklicher Ehe. Ich bin vollkommen arischer Abstammung, während meine Frau Jüdin ist. Die für Juden geltenden Ausnahmegesetze behindern mich ausserordentlich, insbesondere zermürben sie mich seelisch, wenn ich ansehen muss, wie meine Frau, die soviel Gutes für mich getan hat, dauernd abseits stehen muss. Ich würde mir nicht erlaubt haben, dieses Gnadengesuch einzubringen, aber ich habe soviel Kummer (jetzt wieder durch die neuen Ausreisebestimmungen). Ich bitte Sie deshalb inständig, meiner Gattin die für Juden geltenden Sonderbestimmungen gnadenweise zu erlassen, insbesondere von der Eintragung 'J' in ihrem Pass und von der Führung des ihr auferlegten jüdischen Vornamens zu befreien. Heil, mein Führer! - Hans Moser recte Julier, Schauspieler" - (Blanca Moser lebte von 1939 bis 1945 unbehelligt in Budapest)
  • 7. November 1938: Attentat Herschel Grynszpans auf Ernst vom Rath in Paris, mit dem Grynszpan gegen die Abschiebung von 15000 Juden aus Deutschland nach Polen protestieren wollte, von der auch seine Eltern betroffen waren (wurde dann zum Vorwand für die zwei Tage später stattfindenden Novemberpogrome)
  • 9. auf 10. Nov. 1938: So genannte "Kristallnacht" (Reichskristallnacht, Reichspogromnacht, Novemberpogrome, die grosse Menge von zerschmettertem Glas aus den Fenstern jüdischer Häuser und Geschäfte gab der Verwüstung ihren zynisch-verharmlosenden Namen "Kristallnacht"): Die SA brennt flächendeckend die Synagogen des Landes nieder auf Veranlassung von Propagandaminister Goebbels: fast alle (über 1400) Synagogen und Gebetshäuser zerstört, über 7000 jüdische Geschäfte und Wohnungen geplündert und zerstört, hunderte Mordopfer (ohne die Selbsttötungen), 30.000 Juden in KZs verschleppt (Dachau, Buchenwald, Sachsenhausen), von denen viele nie mehr zu ihren Familien zurückkehrten
  • 12. November 1938: Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben
  • 3.12.1938: Verordnung über den Einsatz des jüdischen Vermögens

Bücher

  • M. Zulay, Piyyute Yannai, Berlin 1938
  • D. Pinsky, Alle Werk, 7 Bände, Warschau 1938
  • J. R. Marcus, The Jew in the Mediaeval World. A Source Book, Cincinnati 1938 (Nachdruck Philadelphia 1960)

Zeitungen und Zeitschriften

1938 in Wikipedia


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