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Pavel Brázda

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Pavel Brázda (2012)
Věra s brýlemi (1955)

Pavel Brázda (geboren am 21. August 1926 in Brünn; gestorben am 17. Dezember 2017 in Prag) war ein tschechischer Maler.

Leben

Pavel Brázda wuchs als Sohn des Rechtsanwalts und Politikers Oswald Brázda in Brünn auf. Eine Großmutter war die Schriftstellerin Helena Čapková, deren Brüder die Künstler Karel Čapek und Josef Čapek.[1] Im Jahr 1939 okkupierte das Deutsche Reich die Tschechoslowakei. Sein Vater wurde in einem Zwangsarbeitslager inhaftiert und sein Großonkel Josef Čapek 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen ermordet.[2]

Brázda studierte nach dem Zweiten Weltkrieg an der Kunstschule Brünn und an der Kunstakademie Prag. Da er sich politisch und künstlerisch nicht an den Kurs der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KSČ) anpassen wollte, wurde er relegiert und musste seinen Wunschberuf, freier Maler zu werden, aufgeben. Für den Lebensunterhalt arbeitete er fortan als Anstreicher, Malergehilfe und Heizer.[2] Privat durfte er malen, wurde aber nicht in den Künstlerverband aufgenommen und konnte daher weder ausstellen, verkaufen noch Auslandsreisen machen.[2] Brázda malte in einem nichtkonformistischen Stil und nahm Anleihen bei den Dadaisten und Surrealisten. Zeitweise arbeitete er zusammen mit seiner Frau Věra Nováková als Illustrator für einen Verlag. Im Jahr 1978 hatten sie ihre einzige öffentliche Ausstellung.

Nach der Samtenen Revolution im Jahr 1989 fand Brázdas Malerei nationale und auch internationale Aufmerksamkeit. 1989 konnte seine Tochter Kateřina seine Bilder in einer kleinen Ausstellung unterbringen.[2] Im Jahr 1992 hatte er eine gemeinsame Ausstellung mit seiner Frau Věra.[2] 2006 wurde er anlässlich seines 80. Geburtstages in der Prager Nationalgalerie ausgestellt.[2]

Brázda erhielt 2008 die Verdienstmedaille der Tschechischen Republik.

Von Anfang Juni bis Anfang Juli 2017 stellte die Library of Birmingham seine Bilder unter dem Titel ‘Pavel Brázda is Here!’ aus.[2]

Brázda starb am 17. Dezember 2017 im Alter von 91 Jahren.[3]

Schriften

  • Věra Nováková, mit Beiträgen von Drury R, Brázda P, Pečinková P. Argo, Prag 2010, ISBN 978-80-257-0395-3.

Literatur

  • Brázda, Pavel. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 14, Saur, München 1996, S. 36

Weblinks

 Commons: Pavel Brázda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Susan Moore: Pavel Brázda: Out of dystopia. Rezension einer Ausstellung in Birmingham. In: Financial Times, 27. Mai 2017, S. L&A13.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 Susan Moore:Pavel Brázda: out of dystopia, Financial Times, 26. Mai 2017 (englisch).
  3. Pavel Vokatý, Filip Šenk: Zemřel výrazný solitér, malíř Brázda. Hominista na okraji scény. Lidové noviny, 17. Dezember 2017, abgerufen am 18. Dezember 2017 („Ausdrucksstarker Solitär Brázda verstorben“; tschechisch).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Pavel Brázda aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.