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Oetz

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zum deutschen Jazzmusiker siehe Joscha Oetz.
Oetz
Wappen von Oetz
Oetz (Österreich)
Oetz
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Imst
Kfz-Kennzeichen: IM
Fläche: 29,17 km²
Koordinaten: 47° 12′ N, 10° 54′ O47.20472222222210.898055555556812Koordinaten: 47° 12′ 17″ N, 10° 53′ 53″ O
Höhe: 812 m ü. A.
Einwohner: 2.377 (1. Jän. 2017)
Bevölkerungsdichte: 81 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6433
Vorwahl: 05252
Gemeindekennziffer: 7 02 14
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 62
6433 Oetz
Website: www.oetz.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Hansjörg Falkner (ÖVP)
Gemeinderat: (2016)
(15 Mitglieder)
14 Die Oetzer Bürgerliste mit Bürgermeister Hansjörg Falkner, 1 Alternative für Ötz - AfÖ
Blick vom Kalvarienberg
Blick vom Kalvarienberg
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Oetz ist eine Gemeinde im Bezirk Imst (Gerichtsbezirk Silz) in Tirol in Österreich mit 2377 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2017).

Geografie

Oetz liegt im vorderen Ötztal in einer Talweitung zwischen zwei Bergsturzlandschaften. Der Ort - ein Haufendorf, hat durch seine Beckenlage am Fuß des 3.008 m hohen Acherkogels ein besonders mildes Klima. Durch den Hauptort fließt die Ötztaler Ache.

Die Gemeinde besteht aus mehreren Orten (Weilern): Ötz, Habichen, Piburg, Oetzerau, Oetzerberg. Nachbargemeinden sind Haiming, Sautens, Silz und Umhausen.

Geschichte

Erste Spuren aus der Hallstattzeit weisen darauf hin, dass sich in diesem Gebiet schon vor etwa zweieinhalbtausend Jahren Menschen niedergelassen haben. Erstmals wird „Ez“ in einer – allerdings von Joseph von Hormayr vor 1838 gefälschten – Schenkungsurkunde Herzog Heinrichs des Löwen an das Stift Wilten zu angeblich 1166 genannt.[1] Wie das ganze Tal gehörte Oetz zum Gericht Petersberg bei Silz, das Herzog Meinhard II. 1266/67 unter seine Landesherrschaft brachte. „Dingstatt“ (Ort des Gerichtstages) für das Ötztal war in Oetz, wonach das Tal nach dieser Gemeinde benannt wurde.

Die abgegangene Burg Auenstein befand sich im 12. Jahrhundert in Oetzerau.

Wie auch in Umhausen spielte der Flachsanbau ab dem 17. Jahrhundert eine große Rolle, bis er Anfang des 20. Jahrhunderts eingestellt wurde. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Oetz immer mehr zu einer Tourismusgemeinde. Bereits 1877 wurde durch den Hotelier und Reichsratsabgeordneten Johann Tobias Haid der erste Verschönerungsverein gegründet.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Vorlage:Zeitleiste Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Oetz

Politik

Bürgermeister ist Hansjörg Falkner von der ÖVP. Im Oetzer Gemeinderat ist die Oetzer Bürgerliste mit sieben, die Oetzer Gemeinschaftsliste mit vier, die Liste Kultur und Tourismus, sowie die Liste-Neu, Wirtschaft und Handwerk Aktiv und Neue Akzente für Oetz mit je einem Gemeinderat vertreten.

Wirtschaft

Die Gemeinde ist ein zweisaisonaler Fremdenverkehrsort mit der (Ski- und Wander-)Region Hochoetz. Der Tourismus bildet den wichtigsten Wirtschaftszweig. Viele Einwohner, die nicht in dieser Branche tätig sind, pendeln täglich zu ihren Arbeitsplätzen in größere Orte (Imst, Landeck und Innsbruck).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Oetz
  • Die spätgotische Pfarrkirche Oetz wurde barock erweitert.
  • Im Ortskern sind historische Gasthöfe teils mit Fassadenmalereien.
  • Das Turmmuseum erhielt den Museumspreis des Bundeslandes Tirol 2004.

Freizeit und Sport

  • Kajakmeisterschaften: Oetz ist häufig Schauplatz der Kajakmeisterschaften, die auf der Ötztaler Ache stattfindenden.
  • Die Ötztaler Ache wird kommerziell mit Rafts befahren.
  • Fahrrad: Oetz ist Startpunkt für die – mit dem Fahrrad sehr anspruchsvolle – West-Ost-Überquerung des Kühtaisattels.
  • Ski alpin: Skigebiet Hochoetz

Piburger See

Ein beliebtes Ausflugsziel ist der nahe gelegene Piburger See. Der 800 m lange, 250 m breite und bis zu 25 m tiefe See ist das Ergebnis eines Bergsturzes. Das naturbelassene Gewässer stellt den größten See im Ötztal dar. Er ist mit bis zu 23 °C auch der wärmste Gebirgssee Tirols.

„Der schönste Spaziergang Tirols ist von Roppen über Sautens zum Piburger See und über die Achstürze nach Oetz.“ (Bruder Willram, Dichter)

Blick auf die Pfarrkirche und die Straße zum Kühtaisattel

Der Piburger See ist eines der ältesten Naturschutzgebiete Tirols. Bereits 1929 wurde er zum Naturdenkmal erklärt. 1983 konnte das Schutzgebiet erweitert werden, es entstand das heutige Landschaftsschutzgebiet Achstürze-Piburger See. Landschaftsschutzgebiete sind Gebiete, die zur Erhaltung der besonderen landschaftlichen Eigenart und Schönheit und des sich daraus ergebenden Erholungswertes unter Schutz gestellt werden. Der Schutz von Tieren und Pflanzen tritt hier in den Hintergrund. Im Frühjahr 2004 wurde seitens der Tiroler Landesregierung eine Betreuungsstelle für dieses Schutzgebiet eingerichtet. Wesentliche Aufgaben der Gebietsbetreuung sind die Vermittlung der Besonderheiten und der Bedeutung eines Schutzgebietes und damit die Sensibilisierung der Bevölkerung dafür.

Die urkundlich belegte Geschichte des Sees geht auf das Jahr 1282 zurück, als Graf Meinhard II. den See als Zugehör des benachbarten Hofs Piburg dem Stift Stams im Oberinntal schenkte. 1860 verkaufte das Stift den See. 1980 kaufte die Gemeinde Oetz den See und ließ die alte Bade- und Bootsanlage erneuern.

Die Geschichte erzählt:

„Wo dieser Gebirgssee in Ötzthal seine Wellen schlägt, war vor Zeiten eine schöne Ebene mit einem stolzen Bauernhofe und einer freundlichen Kapelle. Hof und Kapelle sind versunken, weil die dortigen Bewohner den Feiertag nicht heiligten. Sie waren so gottlos, daß sie am hohen Unserfrauentag (15. August) das Heu, das sie am vorigen Tage gemäht hatten, einführten. Als sie aber mit dem ersten großen Fuder zum Stadel kamen, wich plötzlich der Boden und der ganze Hof versank mit Mann und Maus.“

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter

Literatur

  • Geschichtskunde des Ötztales (Schlern-Schriften 229). Innsbruck: Universitätsverlag Wagner 1963.
  • Eduard Widmoser: Oetz – Geschichte und Gegenwart. Anläßlich der 1977 stattgefundenen Hundertjahrfeier des Fremdenverkehrs in Oetz. Oetz: Eigenverlag der Gemeinde 1978

Einzelnachweise

  1. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S. 184–185 Nr. 625 (mit ausführlichen Bemerkungen).

Weblinks

 Commons: Oetz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikivoyage: Oetz – Reiseführer

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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Oetz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.