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Mirjam Wenzel

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Mirjam Wenzel
Mirjam Wenzel 2018

Mirjam Wenzel (* 1972 in Frankfurt am Main) ist eine deutsche Literaturwissenschaftlerin und seit 2016 Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt.

Leben

Mirjam Wenzel ist die Tochter des Juristen Joachim Wenzel und mit dem Literatur- und Medienwissenschaftler Ole Frahm, Mitglied des Performance-Kollektivs Ligna[1], verheiratet.

Sie studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft sowie Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin und Tel Aviv University. Anschließend arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Deutsche Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie war an der Edition der Werke Siegfried Kracauers[2] beteiligt und verfasste ihre Dissertationsschrift über den deutschsprachigen Holocaust-Diskurs der 1960er Jahre mit Unterstützung des Leo Baeck Fellowship Programme. Von 2007 bis 2015 verantwortete sie als Abteilungsleiterin am Jüdischen Museum Berlin die Vermittlung von jüdischer Geschichte und Kultur in digitalen und gedruckten Medien. Unter ihrer Leitung wurde das Raphael Roth Learning Center um- und ausgebaut, die Online-Strategie des Museums entwickelt und zahlreiche audiovisuelle Installationen und Filme in und zu Ausstellungen realisiert. Seither gilt sie als Expertin für Fragen des digitalen Wandels an Museen.

Im Januar 2016 trat sie die Nachfolge von Raphael Gross als Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt an[3], das unter ihrer Leitung grundlegend erneuert wird. Im April 2019 wurde sie zur Honorarprofessorin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main ernannt.

Mirjam Wenzel ist Herausgeberin von Büchern und Ausstellungskatalogen zur deutsch-jüdischen Kunst- und Kulturgeschichte und hat zahlreiche Aufsätze und Essays zu kulturtheoretischen, ästhetischen und museologischen Fragen, zur Kritischen Theorie, insbesondere zu Siegfried Kracauer, Theodor W. Adorno und Hannah Arendt, zur Repräsentation des Holocaust in Bildender Kunst, Fotografie und Film sowie zur jüdischen Kultur in Geschichte und Gegenwart verfasst. Ihr Buch Gericht und Gedächtnis (Göttingen 2009) wurde mehrfach rezensiert.[4]

Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit arbeitete sie als freiberufliche Ausstellungskuratorin. Sie war unter anderem künstlerische Leiterin des Medienkunstfestival novalog – new media experiences (Berlin/Tel Aviv 2001) in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Tel Aviv und Co-Kuratorin der Ausstellungen Wonderyears. Über die Rolle der Shoah und des Nationalsozialismus in der heutigen israelischen Gesellschaft (Gesellschaft für Bildende Kunst, Berlin 2003) und Heimatkunde. 30 Künstlerinnen und Künstler blicken auf Deutschland (Jüdisches Museum Berlin 2011/12[5]).

Mirjam Wenzel ist u. a. Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, im Rat für Third Mission an der Goethe-Universität Frankfurt und im Villigster Forschungsforum zu Nationalsozialismus, Rassismus und Antisemitismus.

Schriften

  • Maus, Toys and Him. Contemporary Fine Art as a Reflection on the Reception of History. In: Martin Davies, Chris Szejnmann (Hrsg.): How the Holocaust Looks Now: International Perspectives. London 2006, S. 229–246.
  • Lyotard im Widerstreit mit Adornos Weigerung: Reflexionen über Auschwitz und juridische Verfahren zur ›Aufarbeitung der Vergangenheit‹. In: Sarah Speck, Volker Weiß (Hrsg.): Herrschaftsverhältnisse und Herrschaftsdiskurse? Münster 2007, S. 50–72.
  • Eichmann, Arendt und das Theater in Jerusalem. Zur Semantik des Theaters in der Rezeption des Eichmann-Prozesses. In: HannahArendt.net. Zeitschrift für politisches Denken. 6, 2011, Nr. 1/2, (online lesen).
  • Vom Warten und der Gewalt des Kommenden: Der Messias in der Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts. In: JMB Journal. 9, 2013, S. 22–26, (online lesen).
  • Von Buchstaben, Träumen und Vorräumen: Die ›Close Up-Perspektive‹ Siegfried Kracauers. In: Nicolas Berg, Dieter Burdorf (Hrsg.): Textgelehrte. Literaturwissenschaft und literarisches Wissen im Umkreis der Kritischen Theorie. Leipzig 2014, S. 91–101.
  • Von der Schau zur Lust: Zur Dekonstruktion der Fotografie in den Collagen von Boris Lurie. In: Jüdisches Museum Berlin (Hrsg.): Keine Kompromisse! Die Kunst des Boris Lurie. Berlin 2016, S. 144–153. (PDF)
  • Gericht und Gedächtnis. Der deutschsprachige Holocaust-Diskurs der sechziger Jahre. Wallstein Verlag, Göttingen 2009, ISBN 978-3-8353-0569-4.
  • mit Fritz Backhaus, Raphael Gross und Sabine Kößling (Hrsg.): Die Frankfurter Judengasse. Katalog zur Dauerausstellung des Jüdischen Museums Frankfurt. Geschichte, Politik, Kultur. C.H. Beck Verlag, München 2016, ISBN 978-3-406-68987-1.
  • mit Erik Riedel (Hrsg.), Ludwig Meidner. Expressionismus, Ekstase, Exil - Expressionism, Ecstasy, Exile. Berlin 2018, ISBN 978-3-7861-2784-0.
  • mit Benno Hafeneger, Türkan Kanbicak (Hrsg.), AntiAnti – Museum goes School. Ein kulturelles Bildungsprogramm zur Extremismusprävention an Berufsschulen. Frankfurt am Main 2018, ISBN 978-3-7344-0632-4.

Weblinks

 Commons: Mirjam Wenzel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Mirjam Wenzel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.