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Léon Reich

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Léon Reich (2011)

Léon Reich (geb. 1925 bei Krakau; gest. 2014 in Biel) war ein ein bekannter schweizerischer Holocaustüberlebender und jüdischer Zeitzeuge der Judenverfolgung.

In unzähligen Vorträgen, Zeitungsinterviews sowie Radio- und Fernsehsendungen, in erster Linie jedoch in Gesprächen mit Jugendlichen, schilderte er die Gräuel der Nazizeit, die er «dank Zufall, Überlegung und Glück» überlebt hat, wie er es ausdrückte. Diese Aufklärungsarbeit wird auch nach seinem Tod weiterwirken, wurden seine Ausführungen doch vom Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund wie auch von der Beratungsstelle Tamach in Form von DVDs als Lehrmittel herausgegeben.

Leben

Im Alter von 17 Jahren geriet er ins Arbeitslager Blechhammer, das später zu Auschwitz gehörte. Gerade noch 30 Kilogramm wog er, als er 1945 von der US-Armee aus dem Konzentrationslager Buchenwald befreit wurde. In Biel konnte er dann seinen Traum verwirklichen, als Uhrmacher zu arbeiten. Nachdem er von 1951 bis 1954 als Ausbildner an der Uhrmacherschule in Jerusalem gearbeitet und nebenbei die hebräische Sprache um 200 neue Fachausdrücke für die Uhrmacherei bereichert hatte, kehrte er nach Biel zurück, wo er 1964 die Firma Hormec Technic Ipsach gründete, in der Präzisionsgeräte für die Uhrenindustrie hergestellt werden. Von seiner Innovationskraft zeugen 43 von ihm angemeldete Patente.

Nachdem er vier Jahrzehnte geschwiegen hatte («das Reden hätte viel mehr geschmerzt als das Schweigen»), begann er Mitte der 1990er-Jahre mit seiner Aufklärungsarbeit; als die ersten Holocaust-Leugner öffentlich auftraten, habe er das Bedürfnis gefühlt, seine «Stimme zu erheben». Er bezweifle, dass die Menschen etwas aus der Vergangenheit gelernt hätten, meinte er zwar in einem Interview mit dem «Bieler Tagblatt». Trotzdem fügte er bei: «Ich glaube jedoch an das Gute im Menschen.»

Der Jüdischen Gemeinde Biel diente der Verstorbene von 1996 bis 1998 als Präsident. Danach leitete er bis 2011 die Synagogen- und die Friedhofskommission; ausserdem präsidierte er volle 41 Jahre lang den Israelitischen Männerkrankenverein Biel. Er hinterliess bei seinem Tod seine Frau, drei Söhne und acht Enkelkinder.

Hinweis

Der Text dieses Artikels beruht im Wesentlichen auf einer im tachles abgedruckten Würdigung (Ausgabe vom 12. Dezember 2014, Seite 17; Autor: Peter Abelin).

Siehe auch

Dieser Artikel / Artikelstub / diese Liste wurde in Jewiki verfasst und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Michael Kühntopf. Weitere Artikel, an denen dieser Autor / diese Autorin maßgeblich beteiligt war: 2.655 Artikel (davon 1.531 in Jewiki angelegt und 1.124 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.