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Julius Muhr

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Trauernde Fischersfrau am Strand (Ölgemälde, Hamburger Kunsthalle)
Im Innenhof eines italienischen Gehöfts.jpg

Julius Muhr (geb. 21. Juni 1819 in Pleß, Oberschlesien[1]; gest. 9. Februar 1865 in München) war ein deutscher Maler.

Sein Vater, ein Kaufmann aus dem sich emanzipierenden Judentum, förderte die Begabung des Sohnes frühzeitig, sodass Muhr schon als Knabe Unterricht an der Berliner Akademie erhielt. Ab 1838 studierte er unter Peter von Cornelius an der Akademie der Bildenden Künste in München. 1847 wurde er von Wilhelm von Kaulbach damit beauftragt, zusammen mit Michael Echter an der Gestaltung des Neuen Museums in Berlin mitzuwirken. Muhr und Echter arbeiteten dort 8 Jahre lang an den großen Wandgemälde des Kaulbachschen Bilderzyklus im Treppenhaus des Museums. Bei dieser Gelegenheit entstanden in den Arbeiten auch die Kaffee-Klexbilder Kaulbachs, Echters und Muhrs: die Künstler ließen sich durch die zufällige Form eines Kaffeeflecks zu humoristischen Bildern inspirieren, die in einer Mappe gesammelt und schließlich publiziert wurden.[2]

Von 1852 bis 1858 hielt Muhr sich während des Winters meist in Italien auf. Dort entstand Eine Predigt in der Sixtinischen Kapelle mit Papst Pius IX., für das ihm einige der dargestellten Kardinäle Modell saßen.[3]

1859 übersiedelte er von Berlin nach München, wo er zum Christentum konvertierte (wobei Paul Heyse sein Taufpate war) und sich ab 1860 verstärkt der Historien- und Genremalerei widmete:

  • „Gastmahl der Königin Johanna von Arragon“ (1859)
  • „Musicirende Mönche“ (1860)
  • „Siesta der Nonnen“ (1860)
  • „Hiob“ (1861)
  • „Bacchantin“ (1862)
  • „Fischerhaus bei Sorrent“ (1863)
  • „Mondaufgang“ (1864)
  • „Mädchen aus Ischia“ (1864)

Er war auch als Porträtmaler erfolgreich, unter anderen porträtierte er den Begründer der Judaistik Leopold Zunz, den Maler Friedrich Overbeck für den Kunstmäzen und Sammler Atanazy Raczyński, sowie Sophie Friederike von Bayern und Ludwig II. von Bayern.

Muhr war mit Mathilde von Colomb verheiratet.[4] 1865 starb er in München und wurde auf dem Südfriedhof beigesetzt.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Thieme-Becker gibt als Geburtsort Pleß in Bayern an, Angabe hier folgt der ADB. Als alternatives Geburtsdatum wird bei Thieme-Becker der 19. Juni 1819 angegeben
  2. Vorwort zu Kaulbach, Echter, Muhr: Kaffee-Klexbilder. Siehe auch: Monika Schmitz-Emans: Die Literatur, die Bilder und das Unsichtbare. Würzburg 1999, ISBN 3-8260-1573-8, S. 221
  3. „Einflußreiche geistliche Würdenträger hatten ihm ihre Protektion und sogar einige Sitzungen gewährt, in der stillen Hoffnung, den jüdischen Künstler dadurch zur Taufe zu locken, was ihnen freilich mißlang.“ Heyse Jugenderinnerungen S. 133
  4. Heyse Jugenderinnerungen S. 133
 Commons: Julius Muhr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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