Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Ilse Peters (Religionspädagogin)

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ilse Peters (* 10. März 1893 in Kreuznach; † 27. November 1980 in Hilden) war eine deutsche evangelische Religionspädagogin und die erste Professorin für Religionspädagogik.

Die Tochter eines Gymnasialprofessors und einer judenchristlichen Mutter besuchte die Schule in Düsseldorf und legte das externe humanistische Abitur 1911 in Moers ab. Darauf studierte sie Germanistik und ev. Theologie in Rostock und Marburg, Zürich und Berlin. In Marburg bestand sie 1917 das I. Staatsexamen für das Lehramt, in Koblenz das II. Staatsexamen. Eine erste Anstellung gelang in Essen von 1919 bis 1929. Friedrich Delekat gewann sie für das Religionspädagogische Institut Berlin. 1929 wurde sie an die Pädagogische Akademie Dortmund berufen, um als Dozentin und (1930) Professorin angehenden Volksschullehrern Evangelische Theologie zu lehren. Im März 1933 wurde sie aufgrund der NS-Rassengesetze aus dem Amt entlassen und im Herbst durch den antijudaistischen Hermann Werdermann ersetzt. Sie arbeitete während der Zeit des Nationalsozialismus in der Schulkammer der Bekennenden Kirche am didaktischen Konzept eines „kircheneigenen Religionsunterrichts“, um die Jugendlichen gegen die NS-Ideologie zu rüsten ("Alterstufenlehrplan" mit Martin Albertz).

Bereits Ende 1945 wurde sie wiedereingestellt in die neu gegründete Pädagogische Akademie Kettwig. Als Professorin für ev. Religion und Methodik des Religionsunterrichts entwickelte mit anderen (Helmuth Kittel) seit 1946 einen Lehrplan für die Evangelische Unterweisung, der mit verschiedenen Überarbeitungen bis in die 1960er Jahre galt und sich angesichts des Holocaust insbesondere um eine Neugestaltung der Beziehung zwischen Christen und Juden, als Thema christlich verantworteter Bildung) bemühte, auch gegen zum Teil massive Kritik aus Kreisen der Religionspädagogen. Die Lehrpläne in Nordrhein-Westfalen waren von ihr geprägt. 1947 war sie Mitgründerin der Gemeinschaft evangelischer Erzieher und Mitglied der rheinischen Kirchenleitung. 1958 wurde sie pensioniert, schaltete sich aber weiter ein in die Diskussion religionspädagogischer Fragen. Ihr Nachfolger war Heinz Kremers. Martin Stallmann erneuerte die Prinzipien der Lehrpläne u.a. durch eine Bibelkritik und eine Hermeneutik.

Schriften

  • Lehrplan für die Evangelische Unterweisung an Volksschulen, 1946
  • Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort: evangelisches Religionsbuch für Hauptschulen, 1969
  • Herausgeberin der Zeitschrift: Pädagogische Rundschau (begründet 1947)

Literatur

  • Heinz Kremers (Hrsg.): Zur Beziehung von Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Religionspädagogik. Festgabe für Ilse Peters zum 85. Geburtstag, Ratingen; Kastellaun 1978.
  • Christine Reents: Ilse Peters (1893–1980), in: Annebelle Pithan (Hrsg.): Religionspädagoginnen des 20. Jahrhunderts, Vandenhoeck & R., Göttingen 1997, S. 53–79.
  • Alexander Hesse: Die Professoren und Dozenten der preußischen pädagogischen Akademien (1926–1933) und Hochschulen für Lehrerbildung (1933–1941). Deutscher Studien-Verlag, Weinheim 1995, ISBN 3-89271-588-2, S. 565-566 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  • David Käbisch: PETERS, Ilse. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 32, Nordhausen 2011, ISBN 978-3-88309-615-5, Sp. 1070–1090.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ilse Peters (Religionspädagogin) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.