Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Gertrud Bodenwieser

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Gertrud Bodenwieser (geb. 3. Februar 1890 in Wien; gest. 10. November 1959 in Sydney) war Tänzerin, Choreografin, Tanzlehrerin und Wegbereiterin des Ausdruckstanzes.

Leben

Die Tochter von Theodor und Maria Bondi, einem wohlhabenden jüdischen Ehepaar, wandte sich dem Tanz zu und wählte den Künstlernamen Gertrud Bodenwieser, unter dem sie in Wien aufsehenerregende Erfolge als Tänzerin feierte. Bodenwieser fand aufbauend auf dem klassischen Ballett einen neuen Tanzstil, der bei Publikum, Kritik und jungen Schülern auf Begeisterung stieß. Einer ihrer größten Erfolge wurde „Dämon Maschine“, eine Tanzperformance, in der sich eine Gruppe von Tänzerinnen in Maschinen verwandelte.

In Wien wurde Gertrud Bodenwieser zur Professorin für Tanz an der Akademie für Musik und Darstellende Kunst ernannt. Im Keller des Konzerthauses führte sie ein eigenes Tanzstudio. Ihre Schüler schickte sie als „Bodenwieser Ballettruppe“ auf Tourneen durch ganz Europa. Ihr Tanz „Die Masken Luzifers“ zeigt Intrige, Terror und Hass als Personifikationen des politischen Totalitarismus und wurde als Verkörperung des unheilvollen Zeitgeist berühmt.

1938 floh Gertrud Bodenwieser mit einer Handvoll Schüler nach Kolumbien, wo sie im Rahmen der 400-Jahrfeiern von Bogotá ein Gastspiel gaben, und sogar eine Stierkampf-Arena mit begeisterten Zusehern füllen konnte. Die Emigration führte Gertrud Bodenwieser weiter nach Australien. In Sydney unterrichtete sie Tanz. Ihr Unterricht brachte einige der wichtigsten Choreografen und Tänzer Australiens hervor, darunter Anita Ardell, Keith Bain und Margaret Chapple.

Literatur

  • Cuckson, Mary: Gertrud Bodenwieser. Her Contribution to the Art of the Dance. Vaucluse, NSW o.J.
  • Dunlop MacTavish, Shona: An Ecstasy of Purpose. The Life and Art of Gertrud Bodenwieser. Dunedin, N.Z. 1987.
  • Grayburn, Patricia (ed.): Gertrud Bodenwieser, 1890-1959. A celebratory monograph on the 100th anniversary of her birth, with a catalogue of the exhibition shown at the University of Surrey (...) and the Royal Festival Hall (...). Surrey 1990.
  • Dunlop MacTavish, Shona: Gertrud Bodenwieser. Tänzerin, Choreographin, Pädagogin. Wien - Sydney. (Gekürzte Ausgabe, aus dem Englischen übersetzt von Gabriele Haefs, hrsg.v. Denny Hirschbach). Zeichen und Spuren, Bremen 1992. ISBN 3-924588-21-X.
  • Vernon-Warren, Bettina and Charles Warren (ed.): Gertrud Bodenwieser and Vienna's Contribution to Ausdruckstanz. Harwood Academic Publishers, Amsterdam u.a. 1999. ISBN 90-5755-035-0.

Amort, Andrea: Free Dance in Interwar Vienna. In: Interwar Vienna. Culture between Tradition and Modernity. Eds. Deborah Holmes and Lisa Silverman. New York, Camden House, 2009, p. 117-142.

Quellen

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gertrud Bodenwieser aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.