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Earnest Hooton

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Earnest Albert Hooton (* 20. November 1887 in Clemansville, Wisconsin; † 3. Mai 1954 in Cambridge, Massachusetts) war ein US-amerikanischer Paläoanthropologe und Hochschullehrer, der sich insbesondere mit der Rassentheorie befasste.

Biografie

Nach dem Schulbesuch studierte er Klassische Altertumswissenschaft am Lawrence Institute sowie an der University of Wisconsin, ehe er sich während eines Aufenthalts an der Universität Oxford dem Studium der Anthropologie zuwandte.

Nach seiner Rückkehr in die USA wurde er 1913 Professor für Anthropologie an der Harvard University und lehrte dort bis zu seinem Tode 1954. Sein Lehrstuhl wurde dabei zum Hauptzentrum der USA für die Ausbildung von Spezialisten für das Teilgebiet biologische Anthropologie. Zu seinen bekanntesten Studenten zählte Sherwood L. Washburn. Während dieser Zeit war er auch Kurator für Somatologie des Peabody Museum of Archaeology and Ethnology in Cambridge. 1927 wurde Hooton in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.

Neben seiner Lehrtätigkeit trug er insbesondere durch seine bekannten Veröffentlichungen Up From The Ape (1931) und Apes, Men and Morons (1937) dazu bei, diesen Zweig der Anthropologie einer weiten Leserschaft bekannt zu machen.

In seinen Forschungen konzentrierte er sich auf die „rassische“ Klassifizierung des Menschen sowie der Beziehung zwischen Körperbau und biologischem Verhalten wie beispielsweise in seinen Büchern The American Criminal (1939) und Crime and Man (1939). Außerdem veröffentlichte er Ancient Inhabitants of the Canary Islands (1925) und befasste sich in dieser Schrift mit Luis de Guardafía, dem letzten indigenen Herrscher der kanarischen Insel Lanzarote.

Hootons Idee für Nachkriegsdeutschland

Hooton war Vertreter einer Rassenlehre und Anhänger der Eugenik.[1] Sein 1943 während des Zweiten Weltkriegs mit propagandistischem Hintergrund verfasster Aufsatz für das PM Daily[2], im Rahmen eines Sammelartikels zusammen mit Beiträgen von Franz Boas, Dorothy Thompson und Albert Einstein, wird von rechtslastigen, fremdenfeindlichen Verschwörungstheoretikern in Deutschland wider jede Quellenkritik als tatsächlich umgesetzter Plan („Hooton-Plan“) dargestellt. Hooton plädierte für die Ansiedlung nicht-deutscher Bevölkerung in Deutschland, um „den deutschen Nationalismus und die aggressive Ideologie zu zerstören“. Vor allem plädierte er jedoch dafür, nach dem Krieg deutsche Soldaten in den kriegszerstörten Gebieten in Zwangsarbeit für den Wiederaufbau einzusetzen. Als Eugeniker wollte er dabei die, für ihn biologisch begründeten und angeborenen, räuberischen Neigungen der Deutschen durch Kreuzung mit Vertretern anderer Völker wegzüchten.

Oft wird der außerhalb des Artikels nie wieder erwähnte und von niemandem sonst vertretene „Plan“ mit dem ähnlich dämonisierten angeblichen „Kaufman-Plan“ und dem Morgenthau-Plan als Beleg für die bis heute andauernden finsteren Absichten der Westalliierten für Deutschland herangezogen.

Literatur

Quellen

  1. E. Giles, Two faces of Earnest A. Hooton. American Journal of Physical Anthropology 149, 2012, 105-133. doi:10.1002/ajpa.22162
  2. E.A. Hooton: Breed war strain out of Germans. New York daily newspaper Picture Magazine, 4. Januar 1943
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Earnest Hooton aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.