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Wisconsin

Aus Jewiki
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Dieser Artikel befasst sich mit dem US-Bundesstaat Wisconsin; zu dem gleichnamigen Fluss siehe Wisconsin River.
Wisconsin
Flag of Wisconsin.svg Seal of Wisconsin.svg
(Details) (Details)
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Über dieses Bild
Liste der Bundesstaaten
Hauptstadt:Madison
Staatsmotto:Forward
Fläche:169.639 [1] km²
Einwohner:5.686.986 (Zensus 2010) (33,5/km²)
Mitglied seit:29. Mai 1848
Zeitzone:Central: UTC-6/-5
Höchster Punkt:595 m (Timms Hill)
Durchsch. Höhe:320 m
Tiefster Punkt:176 m Lake Michigan
Gouverneur:Scott Walker (R)
Post / Amt / ISOWI / WI / US-WI
Karte von Wisconsin
Karte von Wisconsin

Wisconsin Zum Anhören bitte klicken! [wɪˈskɑːnsɪn] ist ein Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika. Der Name Wisconsin ist die englische Version der französischen Adaption eines Namens der Miami-Illinois für den Wisconsin River mit der Bedeutung „der rot liegt“ (bezogen auf den Sandstein am Fluss).[2] Der Beiname von Wisconsin ist Badger State („Dachs-Staat“).

Geographie

Geographische Lage

Die 5 geografischen Regionen von Wisconsin.

Flächenmäßig nimmt Wisconsin mit 169.639 km² Rang 23 innerhalb der 50 US-Staaten ein und ist etwa doppelt so groß wie Bayern. 28.976 km² (17 %) des Staatsgebietes sind Wasserflächen und 46 % sind von Wald bedeckt. Es gibt rund 15.000 Seen und große Waldgebiete in Wisconsin, so dass zahlreiche Touristen regelmäßig aus dem Großraum Chicago in den nördlich gelegenen Nachbarstaat reisen. Geografisch kann Wisconsin in 5 Regionen untergliedert werden: das nördliche Lake Superior Lowland umfasst ein Gebiet entlang des Oberen Sees. Südlich davon schließen sich die Northern Highlands an, die durch Misch- und Nadelwälder, darunter auch dem Chequamegon-Nicolet National Forest und Tausenden eiszeitlicher Seen geprägt sind. Hier findet sich mit Timms Hill auch der höchstgelegene Punkt des Staatsgebietes. Die Central Plains weisen neben ergiebigem Ackerland einige bemerkenswerte Sandsteinformationen auf. In den Eastern Ridges and Lowlands im Südosten liegen die größten Städte des Staates. Die Western Uplands zeigen einen Wechsel zwischen Wäldern und Ackerland.

Ausdehnung des Staatsgebiets

Typische Farm in Wisconsin

Wisconsin hat eine Länge von 500 km zwischen 42° 30' N und 47° 3' N und eine Breite von 420 km zwischen 86° 49' W und 92° 54' W.

Nachbarstaaten

Wisconsin grenzt im Norden an den Oberen See und Michigan, im Osten an den Michigansee, im Süden an Illinois und im Westen an Iowa und Minnesota.

Gliederung

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Census Einwohner ± in %
1850 305.391
1860 775.881 200 %
1870 1.054.670 40 %
1880 1.315.457 20 %
1890 1.693.330 30 %
1900 2.069.042 20 %
1910 2.333.860 10 %
1920 2.632.067 10 %
1930 2.939.006 10 %
1940 3.137.587 7 %
1950 3.434.575 9 %
1960 3.951.777 20 %
1970 4.417.731 10 %
1980 4.705.767 7 %
1990 4.891.769 4 %
2000 5.363.675 10 %
2010 5.686.986 6 %
Vor 1900[3]

1900–1990[4] 2000[5]

Mit seinen 5.536.201 Einwohnern (2006) steht Wisconsin in der Reihe der amerikanischen Bundesstaaten an 18. Stelle, hat eine halbe Million Einwohner weniger als Hessen und ist mit 32,6 Einwohnern pro Quadratkilometer nur halb so dicht besiedelt wie Mecklenburg-Vorpommern. Rund 88 % der Bevölkerung sind Weiße, etwa 6 % Afroamerikaner, 3,5 % Hispanics, rund 2 % Asiaten und 1,3 % indianischer Herkunft.

Geschichtlich gesehen gibt es enge Bezüge zwischen Deutschland und Wisconsin. Fast die Hälfte der Einwohner stammt von deutschen Einwanderern ab. Städtenamen wie Berlin, New Berlin, Kiel, New Holstein und Rhinelander deuten auf die Herkunft der Ortsgründer hin. Vor allem nach der gescheiterten Revolution von 1848 zog es viele enttäuschte und verfolgte deutsche Demokraten in diesen Teil der USA, der erst kurz zuvor zur Besiedlung freigegeben worden war. Auch der deutsche Revolutionär Carl Schurz war ein solcher Achtundvierziger und lebte einige Zeit in Wisconsin. Seine Frau Margarathe Meyer gründete 1856 in Watertown den ersten Kindergarten der Vereinigten Staaten.

Auch die größte Stadt des Bundesstaates, Milwaukee, wurde in ihrer Entwicklung stark von deutschen Einflüssen geprägt. Nach Angaben von Samuel Freemans The Emigrant Handbook gab es 1851 allein sechs deutschsprachige Zeitungen in der Stadt, die den Spitznamen „Deutsches Athen“ trug. Um 1880 waren 27 Prozent der Stadtbevölkerung gebürtige Deutsche. Ein Erbe der ersten Einwanderergeneration bestand in dem ausgeprägten Gemeinsinn der Bürger Milwaukees. Die Stadt galt in sozialen Belangen stets als sehr fortschrittlich. 1910 wurde Emil Seidel der erste sozialistische Bürgermeister einer größeren Stadt in den USA.

Auf kulinarischem Gebiet haben die deutschen Einwanderer ebenfalls ihre Spuren hinterlassen. Die Großbrauereien Pabst, Blatz, Schlitz und Miller trugen Milwaukee den Ruf der amerikanischen Bierhauptstadt ein. Bratwürste und Sauerkraut sind noch heute sehr beliebt. Selbst die Fast-Food-Kette McDonald’s hatte für kurze Zeit in Wisconsin Bratwürste im Angebot, die meist nur brats genannt werden. Der Erste Weltkrieg führte jedoch dazu, die Betonung der deutschen Traditionen und den Bezug zur alten Heimat stark einzuschränken. Selbst das Sauerkraut wurde zeitweise in liberty cabbage umbenannt; zum Abschluss gelangte diese teils erzwungene, teils freiwillige Assimilation dann während des Zweiten Weltkrieges. Jährlich findet in Milwaukee das Germanfest statt.

Religionen

Die mitgliederstärksten Religionsgemeinschaften im Jahre 2000 waren die Katholische Kirche mit 1.695.660, die Evangelical Lutheran Church in America mit 463.432 und die Lutheran Church – Missouri Synod mit 241.306 Mitgliedern.[6]

Bildung

Größte Städte

La Crosse (Wisconsin)West AllisJanesville (Wisconsin)Eau Claire (Wisconsin)Oshkosh (Wisconsin)WaukeshaAppleton (Wisconsin)Racine (Wisconsin)KenoshaGreen BayMadison (Wisconsin)Milwaukee

Siehe auch:

Geschichte

Geographische Karte Wisconsins

Als die ersten Europäer das Gebiet des heutigen Wisconsin betraten, lebten dort die indianischen Stämme der Winnebago, Chippewa, Menominee, Sioux und Fox. Die ersten Europäer, die den Boden Wisconsins betraten, waren Franzosen, die über den Sankt-Lorenz-Strom und die Großen Seen in den Norden der heutigen USA vordrangen. Im Jahre 1634 traf der französische Entdecker Jean Nicolet auf der Suche nach einem Weg nach Asien in der Bucht von Green Bay auf Winnebago-Indianer. Die Dominanz der Franzosen wurde 1763 mit dem Vertrag von Paris beendet. Die anschließende englische Kontrolle des Gebietes währte bis 1812 (Britisch-Amerikanischer Krieg).

Während lange Zeit der Pelzhandel die wichtigste Einnahmequelle der Siedler war, führte die Ausbeutung von Bleiminen zu einer ersten Siedlungswelle zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die Bergleute erhielten den Spitznamen „Badger“ (Dachse). Wisconsin gilt bis heute noch als der „Badger State“. Im weiteren Verlauf des Jahrhunderts beschleunigte der Bau von Eisenbahnen die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen des Landes. Vor allem die Holzwirtschaft und später die Papierindustrie prägte den Norden des Landes. Neben einer starken Einwanderungswelle aus Deutschland kamen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch viele Siedler aus Norwegen, Dänemark, Schweden und Finnland in den Staat. Schweizer gründeten die Städte New Glarus und Monroe. Aber auch aus Mittel- und Osteuropa fanden viele Einwanderer den Weg nach Milwaukee, so auch die spätere israelische Ministerpräsidentin Golda Meïr. 10 % der Einwohner von Wisconsin stammen aus Polen oder von polnischen Einwanderern ab.

Seit dem 29. Mai 1848 ist Wisconsin der 30. Bundesstaat der USA.

Politik

Hauptstadt Madison mit Kapitol

Wisconsin ist einer der Staaten, die in den USA momentan als Swing States bezeichnet werden können. Seine Gegensätze von ländlich-konservativen und großstädtisch-liberalen Regionen sorgen für ein ausgewogenes politisches Gleichgewicht zwischen den großen Parteien der USA. Daher war es auch bei den Präsidentschaftswahlen 2000 und 2004 in Wisconsin sehr knapp. 2004 gewann John Kerry mit nur 50,4 Prozent die 10 Wahlmännerstimmen für sich. Ursprünglich gehört Wisconsin allerdings eher zu den Staaten, in denen die Demokraten gegenüber den Republikanern leichte Vorteile haben. Zwischen 1932 und 2004 gewannen die Demokraten elf-, die Republikaner nur achtmal. Seit 1988 gab es nur noch demokratische Siege bei Präsidentschaftswahlen.[7] Immer wieder waren Politiker aus Wisconsin, unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit, Vorkämpfer für progressive Politik und soziale Reformen. Zu den bedeutendsten politischen Persönlichkeiten in der Geschichte des Staates zählen Robert la Follette Senior, 1901-1906 Gouverneur und 1905-1925 republikanischer Senator von Wisconsin und später Begründer und Präsidentschaftskandidat der Progressiven Partei, Joseph McCarthy, ein Republikaner, der in den 1950er Jahren Jagd auf tatsächliche oder vermeintliche Kommunisten im sozialen Leben machte und Russ Feingold, einem bekannten ehemaligen Senator, der zu dem progressiv-liberalen Flügel der Demokraten zählte.

In Deutschland wurde man auf Wisconsin aufmerksam, weil der damalige hessische Ministerpräsident Roland Koch das dortige Sozialhilfemodell Welfare to Work (Arbeit statt Sozialhilfe) auch propagierte. Dieses Modell geht auf den früheren Gouverneur und Ex-US-Gesundheitsminister Tommy Thompson zurück, der 1997 das Programm „Wisconsin Works“ (W-2) einführte und damit die Zahl der Sozialhilfeempfänger stark reduzieren konnte. Ob und wie dieses Konzept auch in Deutschland umgesetzt werden kann, ist umstritten. Von seiner Bevölkerungs- und Wirtschaftsstruktur her ist Wisconsin kaum mit deutschen Verhältnissen vergleichbar. Lediglich im Süden (Madison, Milwaukee) gibt es größere Städte, in denen soziale Probleme in nennenswertem Umfang greifbar sind.

Im Frühjahr 2011 tobte in Wisconsin ein Machtkampf zwischen dem republikanischen Gouverneur Scott Walker und einem großen Teil der Angestellten des öffentlichen Diensts, weil Walker die Tarifhoheit der Gewerkschaften de facto abschaffen möchte, um drastische Ausgabenkürzungen durchzusetzen. Dies führte zu chaotischen Zuständen, wie der Besetzung des Parlamentsgebäudes in Madison durch Demonstranten. Auch verließen die demokratischen Senatoren den Staat, um eine Abstimmung über das Gesetz zu blockieren.[8] Die von der Oppostion geplante Abwahl des Gouverneurs scheiterte.

Gouverneure

Senat

Repräsentantenhaus

Partnerschaften

Das deutsche Bundesland Hessen ist seit dem 20. September 1976 Partnerland Wisconsins.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sport

In den US-Profiligen spielen:

Wirtschaft und Infrastruktur

Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP) lag im Jahre 2006 bei USD 35.390 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 37.714; nationaler Rangplatz: 25).[9] Haupterwerbszweig ist immer noch die Landwirtschaft. Wegen seiner intensiv betriebenen Milchwirtschaft trägt der Staat den Namen „Amerikas Molkereiland“ (America’s Dairyland). Die Landesbewohner werden scherzhaft auch Cheeseheads (Käseköpfe) genannt, so dass die Fans des berühmten Footballteams Green Bay Packers mit Vorliebe Hüte in Form eines dreieckigen Emmentalers tragen. Wisconsin verfügt aber auch über eine starke industrielle Wirtschaftsbasis. Milwaukee wurde in den Zeiten des New Deal und Zweiten Weltkriegs zu „Amerikas Werkzeugkiste“. Die Sanitärfabrik Kohler hat ihren Sitz in Sheboygan, aus Milwaukee kommen neben den Motorrädern von Harley-Davidson auch die Rasenmäher von Briggs & Stratton und in Waterloo hat der Fahrradhersteller Trek seinen Hauptsitz. Das auch in Deutschland vertretene Versandhaus Lands' End hat sein Hauptquartier in Dodgeville.

Persönlichkeiten

Als eine der herausragenden politischen Persönlichkeiten in der Geschichte des Staates gilt der Politiker und Sozialreformer Robert „Fightin′ Bob“ La Follette, der Anfang des 20. Jahrhunderts zum Gouverneur gewählt worden war und später dem US-Senat angehörte. Eher zweifelhaften Ruf erlangte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der aus Wisconsin stammende republikanische Senator Joseph McCarthy. Er wurde bekannt wegen seiner Kampagne gegen eine angebliche Unterwanderung der US-Regierung durch Kommunisten. Seine Kommunistenjagd endete mit seiner politischen Niederlage.

Weitere bekannte Persönlichkeiten

Literatur

Einzelnachweise

Weblinks

 Commons: Wisconsin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Wisconsin – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
44.733333333333-89.75
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