Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Die Schweizerische Post

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Post CH AG
Logo
Rechtsform spezialgesetzliche Aktiengesellschaft
Gründung 1. Januar 1849
Sitz Bern, Schweiz
Leitung Urs Schwaller (Verwaltungsratspräsident)
Roberto Cirillo (Konzernleiter)
Mitarbeiter 39'670 FTE (2019)
Umsatz 7,164 Mrd. CHF (2019)
Branche Logistik
Website www.post.ch

Die Schweizerische Post AG (französisch La Poste Suisse, italienisch La Posta Svizzera, rätoromanisch La Posta Svizra; Markenauftritt DIE POST, LA POSTE, LA POSTA, SWISS POST) ist das staatliche Postunternehmen der Schweiz. Sie beförderte im Jahr 2019 rund 1,8 Milliarden adressierte Briefe, 148 Millionen Pakete, transportierte 167 Millionen Reisende und verwaltete mit ihrer Tochtergesellschaft PostFinance AG über 119 Milliarden Schweizer Franken Kundenvermögen.[1] Diese Aufgaben werden mit einem Personalbestand von fast 56'000 Personen, davon über 49'000 in der Schweiz, bewältigt. Damit gehört sie zu den grössten Arbeitgebern in der Schweiz.

Konzernstruktur

Unter dem Dach des Konzerns Die Schweizerische Post AG sind drei Konzerngesellschaften angesiedelt, die vier unterschiedliche Märkte bearbeiten.[2]

  • Post CH AG: Kommunikations- und Logistikmarkt
  • PostFinance AG: Retailfinanzmarkt
  • PostAuto AG: Markt für öffentlichen Personenverkehr

Das Kerngeschäft der Post erbringt die Post CH AG. Sie vereint die Konzernbereiche

  • PostMail
  • PostLogistics (inkl. Post Company Cars AG)
  • Swiss Post Solutions
  • PostNetz (inkl. Immobilien)
  • sowie die Kommunikation, HR, Rechtsdienst, Finanzen und Informatik

Konzernleitung

  • 1998–2000: Reto Braun
  • 2000–2009: Ulrich Gygi
  • 1. April 2009 bis 13. Dezember 2009: Michel Kunz
  • 14. Dezember 2009 bis 31. August 2012: Jürg Bucher
  • 1. September 2012 bis 8. Juni 2018: Susanne Ruoff[3][4]
  • 9. Juni 2018 bis 31. März 2019: Ulrich Hurni, ad interim[5]
  • seit 1. April 2019: Roberto Cirillo[6]

Geschichte

Ortspostmarke zu 2½ Rappen, 1850
Das ehemalige Paketzentrum in Zürich Mülligen, erstes der drei Briefzentren, entworfen vom Architekten Theo Hotz
Postzüge verbinden mehrfach täglich die Postzentren von Frauenfeld, Härkingen, Mülligen und Daillens
Postauto der PostAuto AG zur Personenbeförderung


Ehemalige PTT

Die Bundespost wurde am 1. Januar 1849 zum Transport von Briefen, Paketen, Personen und Geldsendungen geschaffen. Postsendungen wurden ab 1857 per Bahn befördert. Ab 1866 wurden eigene Bahnpostwagen in Dienst gestellt. Nachdem 1903 erstmals Motorfahrzeuge eingesetzt wurden, stellte die letzte Pferdepost in Avers GR 1961 ihren Betrieb ein. Ab 1906 existierte ein Postcheckdienst (Girokonto, der Vorläufer der heutigen PostFinance; Gelbes Konto). 1920 wurde die Telefonie und Telegrafie mit der Post zusammengelegt. Die Behörde hiess nun PTT (Post, Telefon, Telegraf). Seit 1939 ist das Merkmal der Schweizerischen Post die gelbe Farbe. Briefkästen und Wertzeichenautomaten erscheinen seitdem in Postgelb. 1964 wurden die Postleitzahlen eingeführt. 1978 stellte die PTT die ersten Postomaten (Geldautomaten) auf und bot die ersten Natels (Autotelefone) an (vgl. Swisscom).

Mit der Gründung des Bundesstaates im Jahre 1848 wurden grundlegende Änderungen betreffend Organisation des noch jungen Bundesstaates vorgenommen, darunter die Neuorganisation des Post-, Verkehrs-, und Münzwesens, die Armee und die Rechtsprechung mit der entsprechenden Gesetzgebung. Mit der Gründung der eidgenössischen Postverwaltung erfolgte die Ablösung der kantonalen Postverwaltungen durch den Bund. Somit erhielt der Bund das Monopol zur Weiterbeförderung von postalischen Dienstleistungen (Weiterleitung von Informationen in geschriebener Form). Durch die Monopolisierung durch den Bund konnte sichergestellt werden, dass die Bevölkerung eine zuverlässige flächendeckende und günstige Dienstleistung erhielt.

Mit dem technischen Fortschritt kamen zu Beginn des 20. Jahrhunderts Telegraph und Telefon dazu. Dies hatte zur Folge, dass um die 1920er Jahre PTT-Betriebe gebildet wurden. Ihr Ursprung wird mit der Zusammenlegung in der Eidg. Telegraphenverwaltung und der Oberpostdirektion am 16. August 1920 begründet, die in der Zuständigkeitsordnung PTT vom 24. Oktober 1930 zusammengefasst wurden. Infolge dieses technischen Fortschritts musste die Infrastruktur erweitert werden, um eine wirtschaftliche Entwicklung gewährleisten zu können. Um eine solche Infrastruktur errichten zu können (Bau von Leitungen jeglicher Art) braucht es Grund und Boden. Da es aber nicht immer möglich ist, Leitungen auf öffentlichem Grund zu erstellen, wird auch privater Grund und Boden beansprucht. Um diese Entwicklung nicht zu gefährden, wurde mit der Einführung des Zivilgesetzbuches die Beschränkung des Privateigentums begründet und somit das Enteignungsrecht eingeführt.

Liberalisierung

Am 31. Dezember 1997 wurde im Zusammenhang mit der 1988 eingeleiteten Liberalisierung die PTT in zwei Konzerne aufgeteilt. Die Postdienstleistungen bestehend aus Briefpost, Paketpost, Zahlungsverkehr und Personentransport mit Postautos wurden der heutigen Schweizerischen Post übertragen, während die Swisscom seither die Telekommunikations-Dienstleistungen erbringt.

Die Schweizerische Post war ab 1998 eine selbständige öffentlich-rechtliche Anstalt und verfügt über einen gewissen unternehmerischen Spielraum. Die gesetzliche Grundlage bildete das am 1. Januar 1998 in Kraft getretene Postorganisationsgesetz (POG).

Aufgrund der neuen Postgesetzgebung, die Ende 2012 in Kraft trat (PG, POG, VPG am 1. Oktober 2012, VPOG am 1. Dezember 2012), wurde die Schweizerische Post am 26. Juni 2013 rückwirkend auf den 1. Januar 2013 in eine spezialgesetzliche Aktiengesellschaft umgewandelt.[7] Gleichzeitig wurde PostFinance in eine privatrechtliche Aktiengesellschaft ausgegliedert und der Aufsicht der FINMA unterstellt. Eigentümer der Schweizerischen Post AG bleibt zu 100 Prozent der Bund – neu in der Rolle als Aktionär. Die PostFinance AG bleibt wiederum im vollständigen Besitz der Schweizerischen Post AG.[8]

Unternehmenstätigkeit

Kommunikationsmarkt

Die Post erbringt Dienstleistungen rund um den Versand von adressierten und unadressierten Briefen und Werbesendungen (siehe Direct Mail Company), stellt Zeitungen zu, übernimmt das Dokumentenmanagement für Kunden und ist im Direktmarketing tätig. Mit der SuisseID[9] und dem verschlüsselten E-Mail-Dienst IncaMail bietet die Post Produkte für das Online-Identitätsmanagement, die digitale Signatur sowie die sichere elektronische Kommunikation. Zusammen mit den SBB betreibt die Post die Zertifizierungsstelle für digitale Zertifikate SwissSign.[10] Zur Schaffung und Umsetzung der SwissID als einheitliche digitale Identität gründeten 17 Unternehmen aus unterschiedlichen Geschäftsbereichen am 5. März 2018 die Trägergesellschaft «SwissSign Group AG». Das bisherige Gemeinschaftsunternehmen «SwissSign AG» der Post und SBB wurde in die Gruppe integriert.[11]

Die Dienstleistungen der Briefpost werden seit längerem immer weniger nachgefragt, die Volumina gehen mit dem Aufkommen von E-Mail und SMS jährlich um rund 4 % zurück.[12] Als Reaktion darauf strukturierte die Post ab 2002 die gesamte Briefverarbeitung neu. Das Projekt REMA (Reengineering Mail Processing, Reorganisation der Briefverarbeitung) konzentrierte die Logistik auf drei zwischen 2006 und 2009 gebaute Briefzentren in Zürich Mülligen, Härkingen und Eclépens.[13] Zusammen mit sechs neuen regionalen Verteilzentren (sogenannten Subzentren) in Gossau (SG), Genf, Basel, Tesin, Bern und Luzern lag das Investitionsvolumen bei ca. einer Milliarde Schweizer Franken.

Ende 2017 lag die Anzahl adressierter Briefe um 4,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Menge zugestellter Zeitungen verringerte sich durch Veränderungen im Kundenverhalten um 2,9 %. Am Schalter abgewickelte Zahlungen gingen um 6,5 Prozent zurück.[12] Diese Einzahlungen haben sich von 210 Millionen im Jahr 2007, auf 137 Millionen im Jahr 2018 reduziert. Infolge wurden die Gebühren per 1. Juli 2020 erhöht.[14]

Im Gegenzug wurden neue Dienste wie z. B. «Buur on Tour»,[15] die Kleidersammlung für Texaid[16] und «Recycling at Home» für Nespresso lanciert.[17]

Die Post ist im Briefpostsektor weiterhin Marktführerin in der Schweiz.

Logistikmarkt

Die Aushängeschilder der Post: Der normierte gelbe Briefkasten

In der Paket- und Stückgutlogistik erbringt PostLogistics eine Reihe von Dienstleistungen für Geschäfts- und Privatkunden. Im Kurier-, Express- und Paketmarkt (KEP) verzeichnet die Post im Zuge des boomenden Onlinehandels zurzeit ein starkes Wachstum (siehe auch Digitaler Binnenmarkt).[18] Die Post übernimmt für grenzüberschreitende Sendungen auch die Verzollung. Ende November 2017 wurde bekannt, dass für den Schweizer Markteintritt von Amazon ein Kooperationsabkommen abgeschlossen wurde. Die Post wird künftig die Verzollung für Amazon vornehmen.[19] Die Tests mit den Logistikdrohnen wurden nach dem Absturz vom 25. Januar 2019 vorerst eingestellt.[20]

Seit Anfang 2017 sind alle rund 6300 zwei- und dreiräderigen Zustellfahrzeuge der Post batteriebetrieben und mit Ökostrom unterwegs. Die Elektrofahrzeuge benötigen rund sechs Mal weniger Energie als ein Benzintöffli. Im Vergleich zu vorher spart die Post 733 kg CO2 pro Fahrzeug und damit jährlich rund 4600 Tonnen CO2-Emissionen insgesamt. Mitte 2017 wurden die ersten Elektrolieferwagen in Betrieb genommen.[21] Die Post will bis zum Jahr 2023 bis zu 400 Elektrolieferwagen einzusetzen.[22]

Die Post ist mit 51 Prozent am Startup «notime» beteiligt – einem Technologieunternehmen mit Fahrradkurier-Leistungen. «notime» ermöglicht die Lieferung von Sendungen gleichentags oder innerhalb weniger Stunden.[23]

Seit November 2013 betreibt die Post das Paketautomatensystem «My Post 24». Nach erfolgter Online-Registrierung können Pakete sowie eingeschriebene Briefe direkt an einem der rund 140 Automaten aufgegeben als auch entgegengenommen werden.[24]

Im Sommer 2015 startete die Post mit der Zustellung von regionalen Lebensmitteln.[25]

Trotz der grossen internationalen Konkurrenz wie DHL[26] und DPD,[27] ist die Post im Paketmarkt weiterhin Marktführerin in der Schweiz. 2018 hat die Post rund 138 Millionen Pakete verarbeitet. Dies entspricht einem Zuwachs von über sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr.[28] Im Mai 2019 sind 300 Migros-Filialen für den Empfang sowie Versand von Paketen dazugekommen.[29] Diese wurden im Oktober 2019 um weitere 91 sogenannte Servicepunkte ergänzt. Gleichzeitig wurde angekündigt, dass die Zusammenarbeit mit der SBB bezüglich der Packetdiensleistungen per 31. März 2020 beendet wird.[30]

Poststelle in Juf, dem höchstgelegenen Dorf Europas

Ab 2020 wird den Kunden welche bei den Paketen selbst eine Online-Frankierung vornehmen einen Rabatt gewährt.[31] Seit der COVID-19-Pandemie haben die Paketsendungen massiv zugenommen, so dass die enorme Menge kaum noch verarbeitet werden kann.[32]

Die SecurePost ist eine 100 % Konzerngesellschaft der Schweizerischen Post und erbringt Dienstleistungen im Geldtransport etc.[33] Nach dem Überfall vom 2. Dezember 2019 wurde der Geldtransport von und nach Daillens eingestellt, da die Versicherung den Transportschutz aufgehoben hat.[34]

Öffentlicher Personenverkehrsmarkt

Doppelstock-Postauto in St. Gallen (2000)

PostAuto AG ist der grösste Schweizer Dienstleister im öffentlichen Strassenverkehr und stellt die Anbindung von Randgebieten an die Zentren zu einem wesentlichen Teil sicher. Pro Jahr fahren rund 155 Millionen Gäste mit der PostAuto AG. Neben dem öffentlichen Verkehr absolviert PostAuto auch Schülertransporte.

Zusammen mit SBB und Rent-a-Bike[35] hat die Post ein öffentliches Velo-Verleihnetz aufgebaut. PubliBike verfügt in der Schweiz über ein ausgedehntes Netz von Verleihstationen, wo wahlweise herkömmliche oder e-Bikes gegen eine Gebühr ausgeliehen werden können.

Die PostLogistics angehängte Post Company Cars AG[36] betreibt das Flottenmanagement für die Post und externe Kunden. Zudem besitzt die Post 34 % der Sensetalbahn.[37]

Retailfinanzmarkt

Postomat (Geldautomat der PostFinance, welcher ausschliesslich mit der PostFinance Card funktioniert).
Benutzeroberfläche des PostFinance-eigenen Electronic Bankings E-Finance.

Die PostFinance AG erbringt finanzielle Dienstleistungen für Zahlungsverkehr, Sparkonti und im Anlagegeschäft.[38] Seit dem 26. Juni 2013 besitzt das Retailfinanzinstitut eine Bankbewilligung und untersteht der Aufsicht der FINMA.[39]

Mit der FINMA-Unterstellung hat die PostFinance AG die Möglichkeit, Produkte selbständig anzubieten, für die sie bisher Kooperationen mit Banken eingehen musste. Kredite und Hypotheken hingegen kann PostFinance gemäss dem Postorganisationsgesetz nach wie vor nicht selbständig vergeben. In diesem Bereich arbeitet sie weiterhin mit anderen Banken zusammen. Die PostFinance AG unterhält ein eigenes Debitkartensystem, die PostFinance Card, welche umgangssprachlich als Postcard bekannt ist und als bargeldloses Zahlungsmittel in der Schweiz weit verbreitet ist.

Mit über 2,9 Millionen Kunden und über 100 Milliarden Schweizer Franken Kundenvermögen gehört die PostFinance AG zu den grössten Finanzinstituten der Schweiz. Im Zahlungsverkehr in der Schweiz ist sie unbestrittene Marktführerin. Trotz der Digitalisierung des Zahlungsverkehrs wurden 2019 noch rund 200 Millionen Einzahlungen am Postschalter getätigt, wofür die Post seit 1910 das «gelbe Büchlein» anbietet.[40]

Aus dem Innovationsprogramm der Post, PostVenture, ist unter anderem Sonect entstanden,[41] eine App die den kostenlosen Bargeldbezug am Verkaufsort, z. B. bei Valora und Volg, ermöglicht.[42][43]

Tätigkeit im Ausland

Die Post ist auch ausserhalb der Schweiz tätig. PostAuto betreibt im Fürstentum Liechtenstein das gesamte Regionalverkehrsnetz.[44] Swiss Post Solutions (SPS) ist mit Ländergesellschaften international präsent und beschäftigt weltweit knapp 7000 Mitarbeiter in 15 Ländern.[45] Die Tochtergesellschaft ist ein Full-Service-Anbieter im Bereich des digitalen und physischen Dokumentenmanagements.[46] Kernmärkte sind die Schweiz, Deutschland, Grossbritannien, die USA, Süd-/Westeuropa und Asien.[47] SPS Vietnam erfasst Daten, verarbeitet digitale Dokumente und übernimmt IT-Betriebsdienstleistungen[48]. Am Joint Venture Asendia sind die Schweizerische Post und die französische La Poste je zu 50 Prozent beteiligt. Zu den Geschäftsaktivitäten von Asendia gehören sämtliche Lösungen im internationalen Mailgeschäft.[49]

Meinungsmarkt / Politik

Die Angebote der Post sind in der Bevölkerung ein emotionales Thema. Als Unternehmen im Besitz des Bundes ist die Post einer flächendeckenden Grundversorgung mit Postdienstleistungen und im Zahlungsverkehr verpflichtet. Gleichzeitig soll sie gemäss den strategischen Zielen des Bundesrates hochstehende, marktfähige und innovative Dienstleistungen anbieten und dabei ein rentables Wachstum generieren sowie durch Effizienzsteigerungen die Ertragskraft des Unternehmens stärken. In diesem Spannungsfeld ist die Post immer wieder im Fokus öffentlicher und politischer Diskussionen.

So werden die Schliessung oder Umwandlung von Poststellen in modernere Formate wie die Postagentur oder der Hausservice von der Öffentlichkeit oft mit Skepsis aufgenommen.[50] Aus Sicht der Post werden diese neuen Poststellen nach ersten Erfahrungen mit den neuen Formaten und angepassten Öffnungszeiten von den Kunden jedoch weitgehend positiv bewertet.[51] Auch Preisanpassungen bei einzelnen Produkten führen wiederholt zu Kritik.

Schliesslich sorgten auch notwendige Restrukturierungen und Kostenmassnahmen mit personellen Konsequenzen jeweils für negative Schlagzeilen.[52] Die Post steht mit den Gewerkschaften syndicom und transfair (Personalverband) in engem Kontakt.

Die Kritik an der Post mündete bisher in zwei Volksinitiativen. Die Initiative «Postdienste für alle», die ein flächendeckendes Poststellennetz und eine Defizitgarantie in der Bundesverfassung verankern wollte, wurde im September 2004 sehr knapp verworfen.[53] Die «Initiative für mehr Service Public» kam im Juni 2013 zu Stande.[54] Über die Vorlage wurde am 5. Juni 2016 abgestimmt. Die Initiative wurde mit 67,6 % der Stimmen abgelehnt.[55]

Immer wieder werden auf Kantons- und Bundesebene parlamentarische Vorstösse zu Postthemen lanciert. Mit der neuen Postgesetzgebung, die Ende 2012 in Kraft trat, verfügt die Post über klare Rahmenbedingungen für die Erfüllung ihres Grundversorgungsauftrags.[56]

2019 wurde McKinsey beauftragt, die Effizienz der Arbeitsabläufe zu prüfen.[57]

Literatur

  • Jürg Abbühl, Walter Knobel (Hrsg.): Gelb bewegt. Die Schweizer Post ab 1960. Herausgegeben von der Schweizerischen Post, Stämpfli, Bern 2011, ISBN 978-3-7272-1217-8 (eine umfassende Selbstdarstellung der Schweizerischen Post – aus der Unternehmersicht, mit Aussagen von Zeitzeugen)

Weblinks

 Commons: Die Schweizerische Post – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geschäftsbericht 2019. (PDF) Die Schweizerische Post, abgerufen am 12. März 2020.
  2. Konzernstruktur. Die Schweizerische Post, abgerufen am 15. März 2017.
  3. Website Post CH AG
  4. blick.ch
  5. post.ch
  6. Werner Enz: Der neue Post-Chef Roberto Cirillo ist ein Heimkehrer mit Führungserfahrung. 22. November 2018, abgerufen am 24. November 2018.
  7. Medienmitteilung vom 25. Juni 2013
  8. Medienmitteilung vom 25. Juni 2013
  9. Website Post CH AG
  10. Website SwissSign
  11. Aus SwissSign wird SwissSign Group (Memento vom 12. März 2018 im Internet Archive) In: swisssign.com, 5. März 2018, abgerufen am 11. März 2018.
  12. 12,0 12,1 Geschäftsbericht 2017. Die Schweizerische Post, 8. März 2018, abgerufen am 14. März 2018.
  13. Website Post CH AG – Geschichte der Post
  14. Einzahlungen am Postschalter werden teurer. In: bluewin.ch. 12. Dezember 2019, abgerufen am 12. Dezember 2019.
  15. Der Pöstler bringt das Gemüse In: schweizerbauer.ch, 14. Juli 2016, abgerufen am 18. März 2018.
  16. Zusammenarbeit mit Texaid: Neu holt der Pöstler die Altkleider ab In: srf.ch. 1. Februar 2017, abgerufen am 18. März 2018.
  17. Mit Nespresso «Recycling at Home» Gutes tun In: post.ch, 24. Januar 2018, abgerufen am 18. März 2018.
  18. DHL setzt die Post unter Druck In: tagesanzeiger.ch, 16. September 2018, abgerufen am 17. September 2018.
  19. Jetzt kommt Amazon in die Schweiz! In: bilanz.ch, 23. November 2017, abgerufen am 23. November 2017.
  20. Polizei findet abgestürzte Postdrohne im Zürichsee. In: tagesanzeiger.ch. 28. Januar 2019, abgerufen am 28. Januar 2019.
  21. Elf neue Elektrolieferwagen für die Paketzustellung. In: post.ch. 21. Juni 2019, abgerufen am 30. September 2019.
  22. Alexander Müller: Hier brennt ein Elektroauto in Basel. In: bazonline.ch. 17. Februar 2020, abgerufen am 18. Februar 2020.
  23. Post übernimmt Mehrheit des Schweizer Technologieunternehmens «notime» In: post.ch, 15. März 2018, abgerufen am 18. März 2018.
  24. post.ch, abgerufen am 29. September 2019.
  25. Regula von Arx: Buur on Tour. In: sobv.ch. Bauernverband des Kantons Solothurn, 9. Juni 2016, abgerufen am 8. Februar 2019.
  26. Matthias Pieringer: KEP: DHL Parcel bietet jetzt Paketversand innerhalb der Schweiz In: logistik-heute.de, 4. September 2018, abgerufen am 9. Oktober 2018.
  27. Sibylle Ratz: «Wir wollen nicht um jeden Preis wachsen» In: zuonline.ch, 6. Oktober 2018, abgerufen am 9. Oktober 2018.
  28. Die Post liefert ihren Kunden Briefe und Pakete äusserst zuverlässig und pünktlich. In: post.ch. 28. Februar 2019, abgerufen am 30. September 2019.
  29. Post-Kooperation mit Migros – Päckli-Aufgabe beim Grossverteiler. In: srf.ch. 6. Mai 2019, abgerufen am 6. Mai 2019.
  30. Patrik Berger: Post: Keine Pakete mehr am Bahnhof verschicken und abholen. In: blick.ch. 24. Oktober 2019, abgerufen am 25. Oktober 2019.
  31. Post gewährt Online-Rabatt beim Paketversand. In: post.ch. 27. August 2019, abgerufen am 30. September 2019.
  32. David Torcasso: Knatsch um Paketmenge bei der Post – Digitec enttäuscht. In: handelszeitung.ch. 3. April 2020, abgerufen am 5. April 2020.
  33. securepost.post.ch
  34. Manuel Frick: Nach dem jüngsten Überfall auf einen Geldtransporter müssen Westschweizer mit Engpässen an Postomaten rechnen. In: nzz.ch. 9. Dezember 2019, abgerufen am 9. Dezember 2019.
  35. Website Rent-a-Bike
  36. Website Post Company Cars AG
  37. Schweizerische Post: Assoziierte Gesellschaften und Joint Ventures. Abgerufen am 12. November 2018.
  38. Website PostFinance AG
  39. Medienmitteilung vom 25. Juni 2013
  40. Gérard Moinat: Das gelbe Büchlein ist nicht totzukriegen. In: 20 Minuten. 8. Juli 2011, abgerufen am 27. Juni 2020.
  41. Die Post bringt Ideen zum Fliegen. In: logistikpunkt.ch. Abgerufen am 16. Januar 2019.
  42. Daniel Imwinkelried: Der Kiosk ist auch eine Bank. In: nzz.ch. 29. November 2018, abgerufen am 6. März 2019.
  43. Zürcher Fintech Sonect gewinnt Volg als Kunden. In: nzz.ch. 5. März 2019, abgerufen am 6. März 2019.
  44. International. In: postauto.ch. Abgerufen am 30. September 2019.
  45. Finanzbericht 2018. (PDF) Die Schweizerische Post. S. 10, abgerufen am 28. März 2019.
  46. Website Swiss Post Solutions. Was Swiss Post Solutions macht. Abgerufen am 29. März 2019.
  47. Website Swiss Post Solutions. Weltweite Standorte. Abgerufen am 28. März 2019.
  48. Website Swiss Post Solutions. Swiss Post Solutions Vietnam – Our Core Services. Abgerufen am 29. März 2019 (english).
  49. Joint Venture «Asendia»: Post streicht bis zu 100 Stellen. In: handelszeitung.ch. 9. Juli 2012, abgerufen am 1. Dezember 2018.
  50. Dominik Meier: Reorganisation bei Poststellen – Mehr Agenturen, weniger Poststellen In: srf.ch. 15. Oktober 2018, abgerufen am 15. Oktober 2018.
  51. Medienmitteilung vom 6. November 2014
  52. Post organisiert ihr Filialnetz neu In: handelszeitung.ch, 5. Februar 2019, abgerufen am 5. Februar 2019.
  53. Website Schweizerische Bundeskanzlei
  54. Website Schweizerische Bundeskanzlei
  55. admin.ch
  56. Website Post CH AG
  57. Post holt sich McKinsey ins Haus – kommt es zum Stellenabbau? In: bluewin.ch. 21. November 2019, abgerufen am 21. November 2019.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Die Schweizerische Post aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.