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Die Rampe (Mahnmal)

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Die Rampe an der Moritzstraße in Kassel
Detail und Ausschnitt der Rampe mit Blick auf die Henschel-Esse 2006

Die Rampe der deutschen Künstlerin E.R. Nele ist ein Mahnmal gegen Deportation und Vernichtung, das 1985 auf dem Gelände des ehemaligen Henschelwerks in Kassel (im Stadtteil Nord-Holland) eingeweiht wurde. Das Mahnmal wurde am 8. Mai 1985, vierzig Jahre nach Kriegsende, auf dem Gelände der damaligen Gesamthochschule und heutigen Universität Kassel eingeweiht und erinnert an die NS-Verbrechen während der Zeit des Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945. Es mahnt dem Frieden und ist ein deutliches Symbol für die verheerende Entweihung, die Totalitarismus, Militarismus und Unterdrückung im Deutschen Reich durch Hierarchie und Staatsglaube, überzogenen Kult und Symbolismus im Krieg und Holocaust verursacht haben. Es stellt gleichwohl die Deportation jüdischer Mitbürger in Kassel und Nordhessen als auch Kriegsgefangener und zur Zwangsarbeit in der Kriegsmaschinerie des Dritten Reiches dar, deren die örtliche Industrie nach der Arisierung ebenso angehörte. Die Firma Henschel beschäftigte während der Kriegsjahre bis zu 6000 Zwangsarbeiter.

Die Installation besteht aus einem dunkel lasierten Reichsbahnwaggon, aus dessen geöffneter Lade getriebene, körperlose Figuren in die Leere zu stürzen scheinen. Am Boden zerfallen sie zu Umhängen und liegen wie leblos entseelt am Ende ihrer Reise. Die ursprüngliche Umgebung bestand aus einem gepflasterten Granit, der eingefriedet von schmiedernen Gitterzäunen das Mahnmal zur Straße hin abgrenzte. Neben Der Rampe begleitete eine gebogene schlichte Parkleuchte die Szenerie. Dem Mahnmal rahmend gebend, gehörte ursprünglich ein dahinter befindlicher Betonmonolith und ein Hain aus acht Robinien dazu, die das Ensemble zum Gelände hin abstützten. Es befand sich umgeben von einer Kirschenallee, die nebst auf dem Parkplatz der Hochschule auf die verbliebenen Industriehallen zuführte und zwei Flachbauten, die den Charakter von Baracken sinnbildlich übertrugen. Auf dem Gelände befanden sich ursprünglich bis in die Zeit der Hochschulgründung die Gleisanschlüsse des Lokomotiv-Unternehmens. Das rechts neben dem Denkmal befindliche Tor zeigte mit Betonplatten den Verlauf der Gleise stilisiert in die Tiefe der als „Ahnapark“ genutzten Freifläche. Die Ahna ist ein entlang des Grünzugs in diesem Abschnitt tief kanalisierter Bachlauf der die zeithistorische Geschichte im übertragenen Sinne begleitet und auf dem Gelände der Hochschule als fester Bestandteil der Anlage gilt.

Rezeption und öffentliche Wahrnehmung

Nach einem Brandanschlag wurde es 1992 wiederhergestellt und 2001 restauriert. Im Jahr 2011 wurde es im Zuge der Baumaßnahmen zur Erweiterung der Universität Kassel dekonstruiert und geräumt. Seither steht es lieblos zusammengerückt an benachbarter Stelle. Die Zukunft ist ungewiss. An der verwaltungsgeführten Zerstörung des Denkmals, gleichwohl der dahinter ablaufenden Destruktion auf den Nachbargrundstücken (Gottschalk&Co) im weiteren Verlauf des Geländes, nimmt innerhalb der Hochschule und Stadt Kassel niemand Anteil.

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