Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Cloris Leachman

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Cloris Leachman 2009 bei der Premiere von Selbst ist die Braut

Cloris Leachman (* 30. April 1926 in Des Moines, Iowa; † 26. Januar 2021 in Encinitas, Kalifornien[1]) war eine US-amerikanische Schauspielerin in Theater, Film und Fernsehen. Sie wurde mit neun Emmy Awards ausgezeichnet und gewann 1971 für ihre Rolle in Die letzte Vorstellung den Oscar als Beste Nebendarstellerin.

Kindheit und Privates

Cloris Leachman wurde als Tochter von Berkley Claiborne „Buck“ Leachman (1903–1956) und dessen Ehefrau Cloris Votruba Wallace (1901–1967) geboren und wuchs mit zwei jüngeren Schwestern in einer Kleinstadt auf. Ihre Eltern, vor allem ihre Mutter, förderten früh die künstlerischen Talente der Kinder; so erhielt Cloris Klavierunterricht und sang auch. Sie verließ ihre Heimat, um an der Northwestern University zu studieren, zu ihren Kommilitonen gehörten unter anderem Charlton Heston sowie Paul Lynde. Während der Zeit in Chicago nahm sie an verschiedenen Schönheitswettbewerben teil und trat schließlich 1946 als Miss Illinois zur Wahl der Miss America an.[2]

Leachman heiratete am 19. April 1953 den Regisseur und Produzenten George Englund, mit dem sie fünf Kinder hat. Ihr Sohn Bryan Englund verstarb 1986 an einer Überdosis Medikamente, die anderen Kinder Adam, George Jr., Morgan und Dinah verfolgen wie ihre Eltern eine Karriere im Showgeschäft. Die Ehe von Englund und Leachman wurde nach über 25 Jahren 1979 geschieden, die beiden blieben jedoch gut befreundet und wurden mehrfache Großeltern sowie Urgroßeltern.[3][4] Leachman starb im Januar 2021 im Alter von 94 Jahren eines natürlichen Todes.[5]

Die bekennende Vegetarierin engagierte sich außerdem aktiv für den Tierschutz und warb, wie viele andere Prominente, mit ihrem Gesicht für eine Kampagne der Organisation PETA.[6]

Karriere

Anfänge

Von Chicago zog es die junge Schönheitskönigin nach New York City, dort wurde sie im renommierten Actors Studio von Elia Kazan aufgenommen und ausgebildet. Anschließend spielte sie an verschiedenen Theatern und auch am Broadway.

Daneben konnte sie bei Castings auch für diverse Gastauftritte in Fernsehserien überzeugen. Ihr Leinwanddebüt gab Cloris Leachman 1955: In dem Film noir-Klassiker Rattennest spielte sie unter der Regie von Robert Aldrich eine denkwürdige Nebenrolle an der Seite von Ralph Meekers Privatdetektiv: Ihre Figur steigt zu Filmanfang in sein Auto, wirkt nervös und wird wenig später brutal ermordet. Das Theater und Fernsehserien blieben allerdings ihr Fokus, sodass weitere Filmrollen zunächst seltener Natur blieben.

Durchbruch

Ihren Durchbruch feierte sie in dem 1969 erschienenen Kinofilm Zwei Banditen neben Paul Newman und Robert Redford. Daneben setzte sie auch ihre Karriere als Fernsehdarstellerin fort und wirkte ab 1970 in der innovativen Surcom Mary Tyler Moore Show mit. Dort verkörperte sie die Perfektionistin Phyllis Lindstrom, diese Rolle spielte sie nach ihrem Ausstieg 1975 auch in dem Ableger Phyllis.

Im Kino war sie 1971 in Peter Bogdanovichs Die letzte Vorstellung zu sehen. Ihre überzeugende Darstellung der einsamen und verzweifelten Ehefrau mittleren Alters, die mit einem Schüler ihres Ehemannes eine Affäre eingeht, wurde bei der Oscarverleihung 1972 mit einem Oscar als Beste Nebendarstellerin und dem britischen Society of Film and Television Arts Award (dem späteren BAFTA Award) als beste Nebendarstellerin des Jahres 1973 gewürdigt.

Danach machte sie sich vor allem einen Namen in komödiantischen Rollen. In Mel Brooks’ Horrorfilmparodie Frankenstein Junior spielte sie als verhärmte Frau Blücher, deren bloße Erwähnung bereits die Pferde scheuen ließ. Zwei Jahre später arbeitete sie erneut mit Brooks zusammen.[7] In der Hitchcock-Parodie Höhenkoller verkörperte Leachman die resolute Oberschwester Diesel an der Seite von Madeline Kahn, Harvey Korman und anderen.

1979 war sie Leachman „die unsinkbare Molly Brown“ in dem Film S.O.S. Titanic über den Untergang der RMS Titanic zu sehen. Leachman ist außerdem eine der wenigen Schauspielerinnen, die in der Original Serie Twilight Zone in den 1960er Jahren sowie in der Neuauflage von 1985 auftraten. Ihre markante Stimme setzte sie auch häufig in der Synchronisation von Zeichentrickfilmen wie Der Gigant aus dem All, Beavis und Butt-Head machen’s in Amerika sowie Das Schloss im Himmel ein.

Zweimal verkörperte die Schauspielerin eine Hexe: 1986 in einer Verfilmung von Hänsel und Gretel sowie 1993 in einem Film der Olsen-Zwillinge.

Erfolge ab dem Jahr 2000

Cloris Leachman (2015)

Ab 2004 arbeitete Cloris Leachman mit dem Komiker Adam Sandler für die Filme Spiel ohne Regeln und Spanglish zusammen. In der Serie Malcolm mittendrin übernahm sie die wiederkehrende Rolle der tyrannischen Großmutter Ida, die der Familie das Leben schwer macht.

Im Jahr 2008 sorgte die Schauspielerin durch ihre Teilnahme an der Sendung Dancing with the Stars für Wirbel. Mit 82 Jahren war sie die bis dato älteste Tänzerin in der Sendung. Aufgrund ihres altersbedingten Gesundheitszustandes konnte Cloris Leachman die Jury nicht mit ähnlichen Leistungen wie ihre Mitstreiter überzeugen. Beim Publikum waren ihre ausgefallenen Darbietungen jedoch sehr beliebt und sie schaffte es mit ihrem Partner, dem Profitänzer Corky Ballas bis in die sechste Runde.[8]

Im selben Jahr war sie an der Seite von Meg Ryan, Annette Bening, Bette Midler und anderen bekannten Schauspielerinnen in The Women zu sehen, einer Neuverfilmung von George Cukors Komödie Die Frauen von 1939. Daneben trat Leachman mit ihrer One Woman Show CLORIS auf und unterhielt das Publikum mit Geschichten aus ihrem Leben, Klavierstücken sowie Gesangseinlagen. Anfang des Jahres 2009 erschien die Autobiografie der Schauspielerin mit dem Titel Cloris.[7] Leachman verkörperte im Mystery Drama-Thriller The Fields 2011 Gladys, die Großmutter von Bonnie, die von Tara Reid gespielt wurde.[9] Daneben drehte sie 2012 mit den Coen-Brüdern die Krimi-Komödie Gambit – Der Masterplan. Von 2010 bis 2014 übernahm sie in der Fox-Comedyserie Raising Hope die Rolle der Barbara Thompson. 2017 übernahm sie eine tragende Rolle in der Serie American Gods. Trotz ihres hohen Alters stand Leachman fast bis zuletzt als Schauspielerin vor der Kamera.

Filmografie (Auswahl)

Die deutsche Hauptsynchronstimme von Cloris Leachman ist die Schauspielerin Gisela Fritsch, daneben wurde die Synchronisation auch von Hannelore Fabry (für Malcolm Mittendrin) oder Barbara Ratthey (in Mel Brooks' Höhenkoller) übernommen.[10]

Daneben ist Cloris Leachman auch als Synchronsprecherin von Alice Glick in Die Simpsons zu hören.

Auszeichnungen

Oscar

1972: Beste Nebendarstellerin (Die letzte Vorstellung)

Britischer Filmpreis

1973: Beste Nebendarstellerin (Die letzte Vorstellung)

California Independent Film Festival

2003: Lifetime Achievement Award

Emmy

  • Auszeichnungen
1973: Herausragende Hauptdarstellerin (A Brand New Life)
1974: Beste Nebendarstellerin in einer Comedyserie (Mary Tyler Moore)
1975: Herausragende Nebendarstellerin in einer Comedy- oder Dramaserie (Mary Tyler Moore)
1975: Herausragende Nebendarstellerin in Varieté oder Musik (Cher)
1983: Herausragende Darstellerin in einer Kindersendung (Junge Schicksale „ABC Afterschool Specials“: The Women Who Willed a Miracle)
1984: Herausragende Individuelle Leistung in einer Varieté- oder Musiksendung (Screen Actors Guild 50th Anniversairy Celebration)
1998: Herausragende Gastdarstellerin in einer Dramaserie (Ein Wink des Himmels)
2002: Herausragende Gastdarstellerin in einer Comedyserie (Malcolm mittendrin)
2006: Herausragende Gastdarstellerin in einer Comedyserie (Malcolm mittendrin)
  • Nominierungen
1972: Herausragende Nebendarstellerin in einer Comedyserie (Mary Tyler Moore)
1973: Herausragende Nebendarstellerin in einer Comedyserie (Mary Tyler Moore)
1974: Beste Hauptdarstellerin in einem Drama (The Migrants)
1976: Herausragende Nebendarstellerin in Varieté oder Musik (Telly… Who Loves Ya Baby?)
1976: Herausragende Hauptdarstellerin in einer Comedyserie (Phyllis)
1978: Herausragende Nebendarstellerin in einem Drama- oder Comedyspecial (It Happened One Christmas)
1984: Herausragende Nebendarstellerin in einer limitierten Serie oder einem Special (Ernie Kovacs: Between the Laughter)
2001: Herausragende Gastdarstellerin in einer Comedyserie (Malcolm mittendrin)
2003: Herausragende Gastdarstellerin in einer Comedyserie (Malcolm mittendrin)
2004: Herausragende Gastdarstellerin in einer Comedyserie (Malcolm mittendrin)
2005: Herausragende Gastdarstellerin in einer Comedyserie (Malcolm mittendrin)
2005: Herausragende Gastdarstellerin in einer Dramaserie (Die himmlische Joan)
2006: Herausragende Nebendarstellerin in einer Miniserie oder einem Film (Mrs. Harris – Mord in besten Kreisen)

Golden Globe Award

  • Auszeichnung
1976: Beste Serien-Hauptdarstellerin – Komödie oder Musical (Phyllis)
  • Nominierungen
1972: Beste Nebendarstellerin (Die letzte Vorstellung)
1974: Beste Hauptdarstellerin – Komödie oder Musical (Charley and the Angel)
1975: Beste Hauptdarstellerin – Komödie oder Musical (Frankenstein Junior)

Kansas City Film Critics Circle Award

1973: Beste Nebendarstellerin (Die letzte Vorstellung)

National Board of Review

1972: Beste Nebendarstellerin (Die letzte Vorstellung)

TV Land Award

  • Auszeichnung
2004: Bahnbrechende Sendung (Mary Tyler Moore; zusammen mit Mary Tyler Moore, John Amos, Edward Asner, Valerie Harper, Gavin MacLeod und Betty White)
  • Nominierung
2003: Neugierigste Nachbarin (Mary Tyler Moore)

Cloris Leachmans Arbeit als Fernsehschauspielerin wurde mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame bei der Adresse 6435 Hollywood Blvd. honoriert. Im Jahre 2006 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Drake University.

Literatur

  • Cloris Leachman, George Englund: Cloris: My Autobiography. Kensington Pub., New York 2009, ISBN 0-7582-2963-1.

Weblinks

 Commons: Cloris Leachman – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Carmel Dagan, Carmel Dagan: Cloris Leachman, Emmy and Oscar Winner, Dies at 94. In: Variety. 27. Januar 2021, abgerufen am 27. Januar 2021 (en-US).
  2. Cloris Leachman. In: www.tv.com. Abgerufen am 28. Juni 2010 (englisch): „Cloris Leachman was born in Des Moines, Iowa, to Buck and Cloris Leachman. She majored in drama at Northwestern University, and completed in Miss America as Miss Illinois […]“
  3. George Englund and Cloris Leachman Marriage Profile. In: marriage.about.com. Abgerufen am 28. Juni 2010 (englisch): „Although the marriage of George Englund and Cloris Leachman lasted for over 25 years, their marriage was an on-and-off-again relationship.“
  4. Eintrag bei filmreference.com
  5. A. B. C. News: Cloris Leachman, Oscar winner and star of 'Mary Tyler Moore Show,' has died at 94. Abgerufen am 27. Januar 2021 (english).
  6. Cloris Leachman Poses For PETA. In: www.accesshollywood.com. Abgerufen am 28. Juni 2010 (englisch): „Cloris Leachman, a longtime vegetarian, poses for PETA wearing a dress made entirely of lettuce leaves to promote the organization's new „Let Vegetarianism Grow on You“-campaign.“
  7. 7,0 7,1 Cloris Leachman Takes “THE FIELDS”. Fangoria. 26. April 2012. Archiviert vom Original am 28. April 2012. Abgerufen am 27. April 2012.
  8. Cloris Leachman hangs up her dancing shoes. In: bittenandbound.com. Abgerufen am 28. Juni 2010 (englisch).
  9. Exclusive Interview: Cloris Leachman Talks The Fields and More. In: Dread Central. Abgerufen am 17. April 2012 (englisch).
  10. Cloris Leachman – Deutsche Synchronkartei. In: www.synchronkartei.de. Abgerufen am 28. Juni 2010.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Cloris Leachman aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.