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Child Survivors Deutschland. e. V.

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Child Survivors Deutschland e. V. – Überlebende Kinder der Shoah
(CSD)
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Zweck: Mitgliederkontakt, gegenseitige Unterstützung, Öffentlichkeitsarbeit
Vorsitz: Andrew W. Hilkowitz
Gründungsdatum: 2001
Sitz: Pforzheim
Website: www.child-survivors-deutschland.de

Der Verein Child Survivors Deutschland e. V. – Überlebende Kinder der Shoah (CSD) vereinigt während der NS-Zeit als Kind wegen ihres Judentums oder ihrer jüdischen Wurzeln verfolgte Menschen. Die Arbeit des Vereins findet Anerkennung auf der ganzen Welt. Er wurde in die European Association (siehe Weblinks) aufgenommen und in die World Federation of Jewish Child Survivors of the Holocaust and Descendants WFJCS&D (siehe Weblinks).

Vereinsziele

  • Der Kontakt der Mitglieder untereinander sowie ihr reger geistiger Austausch
  • Die Hilfe zur Selbsthilfe und gegenseitige Unterstützung
  • Regelmäßige Treffen mit therapeutischer Begleitung
  • Pflege jüdischer Kultur und jüdischen Lebens
  • Reisen zu Orten, an denen die Mitglieder litten oder Angehörige und Freunde verloren haben
  • Solidarität mit anderen Opfern, die den Nazi-Terror als Kinder überlebt haben
  • Der Kontakt zu den Child Survivors und ihren weltweiten Vereinigungen
  • Die Zeitzeugenschaft der Mitglieder für die politische Bildung
  • Erstellung eines Archivs, das Dokumente der Vergangenheit der Überlebenden erfasst und Zeugnis vom eigenen Leben und Wirken ablegt
  • Verbesserung des Verständnisses zwischen Christen und Juden, zwischen Deutschland und Israel

Mitglieder des Vereins

Die Mitglieder des Vereins wurden während der NS-Zeit als Kinder wegen ihres Judentums beziehungsweise ihrer jüdischen Wurzeln verfolgt. Zum Verein gehören Kinder von Emigranten, versteckte Kinder, die bei Freunden oder Fremden überlebten, im Kloster aufwuchsen, adoptiert und/oder mit fremder Identität erwachsen wurden; Kinder, die oft in letzter Minute, getrennt von ihren Eltern, durch Kindertransporte überhastet ins Ausland gerettet wurden und jene, die Zwangsarbeit leisten mussten oder geschunden die Todeslager überlebten.

Die letzten Zeitzeugen – eine schon fast vergessene Generation

Wer verfolgt wurde, bestimmten die Nürnberger Rassegesetze von 1935. Die Verfolgten – und von ihnen die Überlebenden, also die Child Survivors, das sind nach dem Nazi-Sprachgebrauch: Volljuden, Geltungsjuden, “Halbjuden”, Mischlinge wer weiß wievielten Grades. Dazu gehören gläubige Juden, säkulare Juden, Assimilierte, Atheisten – alle haben jüdische Wurzeln, die sie freilegen, erforschen und zu denen sie sich bekennen.

Seit der Gründung 2001 hat der Verein Treffen, teils mit therapeutischer Begleitung, für die Mitglieder durchgeführt. Viele Mitglieder sind infolge schwerer und schwerster Traumata in Kindheit und Pubertät psychisch erkrankt und beeinträchtigt. Die ältesten Mitglieder sind (Stand 2018) über 90 Jahre alt, die jüngsten fast alle über 75, denn von 1940 bis 1945 wurden aus naheliegenden Gründen kaum noch Child Survivors geboren.

Die Überlebenden sitzen zwischen allen Stühlen

Es fehlt die Selbstverständlichkeit des Lebens, die eigenen Antennen sind ständig auf Empfang. Pausenlos. "Die Zeit heilt gar nichts", sagte Ralph Giordano, "im Gegenteil: Die Schreckensbilder werden immer plastischer … Gegen die Träume kann man sich nicht wehren." Child Survivors, als Überlebende der Bedrohung und der Angst, haben schwerste Traumata – und meistern dennoch ihr Leben. Sie können sich nicht von ihrer Geschichte und der ihrer Eltern lösen; es sind die Geschichten der Verfolgten, Entrechteten, Erniedrigten, Gequälten und zum großen Teil Ermordeten, die sie prägen: Todesängste, Verlassenheit, Schmerz über den Verlust der Eltern und vieler, vieler Verwandter, geraubte Kindheit und Jugend. Child Survivors sind aufgewachsen und groß geworden meist ohne Eltern, Geschwister, Großeltern, Tanten, Onkel, Cousinen und Cousins. Die Verfolgung hat Spuren hinterlassen. Todesspuren.

Persönlichkeiten rund um den Verein

Sie und Horst Selbiger hatten 2001 die Vereinsziele im Wesentlichen festgelegt.

  • Andrew W. Hilkowitz, Vorsitzender, Telefon +49 7231 1669275
  • Prof. Dr. Gerhard Baader, stellvertretender Vorsitzender
  • Dr. Philipp Sonntag: Vorstandsmitglied
  • Dr. Thomas Gabelin: Vorstandsmitglied
  • Liesel Binzer: Vorstandsmitglied

Etliche der Mitglieder sind für ihre Verdienste ausgezeichnet worden:

  • Cilly Peiser: Bundesverdienstkreuz am Bande
  • Sara Bialas: Bundesverdienstkreuz
  • Margit Siebner: Bundesverdienstkreuz am Bande
  • Andrew Hilkowitz: Bürgermedaille der Stadt Pforzheim
  • Prof. Dr. Gerhard Baader: Bundesverdienstkreuz
  • Renate Aris: Sächsischer Verdienstorden
  • Eva Szepesi: Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main und Bundesverdienstkreuz
  • Klaus Teschemacher (mit Ute Teschemacher): Staufermedaille in Gold

Der Ehrenpräsident Horst Selbiger war in der Öffentlichkeit auch 2018 nach wie vor im Alter von über 90 Jahren vielfach präsent, dies wurde im Internet reichlich dokumentiert und seine Biografie erschien 2018 und wurde März 2018 auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt: Horst Selbiger: „Verfemt - Verfolgt - Verraten. Die unglaubliche Lebensgeschichte von Horst Selbiger.“ Spurbuchverlag Baunach, 2018

Weitere veröffentlichte Bücher über oder von Mitgliedern

Spendenkonto

Spendenkonto: IBAN DE03 5001 0060 0245 1166 05, BIC PBNKDEFF.

Von den Finanzbehörden wurde der Verein als gemeinnützig anerkannt. Eine steuerrelevante Zuwendungsbescheinigung wird allen Spendern zugestellt.

Weblinks (Auswahl)

Videos (Auswahl)

Videos zu Interviews mit Child Survivors als Zeitzeugen

Die Mitglieder werden laufend als Zeitzeugen angefragt. Details finden sich vor allem auf der Website und in der 2017 begonnenen Buchreihe: siehe Philipp Sonntag

Viele der Aktivitäten sind im Grunde Zeitzeugen-Dokumente. Auf der Website des Vereins finden sich Berichte über die Treffen der Mitglieder, Lesungen, generell Präsenz im gesellschaftlichen Leben. Präsenz in der Gesellschaft gilt für eine Fülle von Biografien, von Artikeln, von Videoaufnahmen der Mitglieder.

Kontakt

Dieser Artikel / Artikelstub / diese Liste wurde in Jewiki verfasst und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Michael Kühntopf. Weitere Artikel, an denen dieser Autor / diese Autorin maßgeblich beteiligt war: 2.655 Artikel (davon 1.531 in Jewiki angelegt und 1.124 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.