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Carl Burmester (Widerstandskämpfer, 1901)

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Carl Burmester (* 12. März 1901 in Hamburg; † 17. September 1934 ebenda) war ein deutscher Schiffszimmermann und kommunistischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er wurde mehrmals verhaftet und gefoltert und 1934 nach einem Verhör im Hamburger Gestapohauptquartier von Beamten eine Treppe hinuntergestürzt und erlag kurz darauf seinen Verletzungen. Aus seinem Freundeskreis gingen nach dem Krieg etliche prominente Hamburger Sozialdemokraten hervor, seine Witwe war später mit Herbert Wehner verheiratet.

Leben

Carl Burmester entstammt einer Arbeiterfamilie und erlernte den Beruf Schiffszimmermann. Er war in der sozialistischen Jugendbewegung aktiv. Durch seine Beziehung mit Charlotte Clausen, die er später heiratete, trat er in die KPD ein. Er stand auch in Verbindung mit dem Maler Heinrich Vogeler aus Worpswede. Die Kinder verbrachten regelmäßig ihre Sommerferien auf dem Barkenhoff, einem Kinderheim der Roten Hilfe. Eine freundschaftliche Beziehung bestand auch zu Paul Nevermann und dessen Familie.[1]

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten arbeitete Carl Burmester illegal weiter für seine Partei. Er verteilte illegale Flugschriften. Bereits im März 1933[2] wurde er eine Zeit lang in „Schutzhaft“ genommen. Nach seiner Haftentlassung verweigerte er die von den Nationalsozialisten gesetzten Auflagen und setzte als „U-Boot“ seine Widerstandsarbeit fort. Charlotte Burmester wurde daraufhin in Geiselhaft genommen und dabei so schwer misshandelt, dass sie noch Jahre später „so häufig krank [war], dass ihre Tochter Greta ihren Beruf als Familienfürsorgerin aufgab“.[3]

Carl Burmester war der Leiter einer illegalen KPD-Organisation im Bereich der Seeleute und Hafenarbeiter.[4] Im Sommer 1934 wurde er nach Verrat durch einen Gestapo-Spitzel verhaftet. Etwa zwei Monate später wurde er, wie auch schon vorher, während eines Verhörs im Stadthaus gefoltert und anschließend die Treppe herabgestürzt und so schwer verletzt, dass er beim Transport ins Hafenkrankenhaus verstarb. In den Erinnerungen der Familie heißt es, sein Vater, der dort hingeeilt war, konnte ihn „nur noch tot sehen“.

Seine Frau konnte später mit der Tochter Greta und dem Sohn Jens-Peter nach Schweden fliehen. Dort traf sie auf Herbert Wehner, den sie 1944 heiratete.[5] Nach Charlotte Wehners Tod 1979 heiratete Wehner 1983 deren Tochter Greta Burmester, also seine Stieftochter. Dadurch wurde Carl Burmester noch formell der Schwiegervater von Herbert Wehner.

Carl Burmester lebte mit seiner Familie Anfang der 30er Jahre in einer alten Kate aus dem Jahre 1826 im Zentrum Fuhlsbüttel, später wohnten sie am Wiesendamm in Hamburg-Winterhude.[6]

Ehrungen

Stolpersteine für Gustav Schönherr, Carl Burmester und Wilhelm Prull

2009 verlegte die Stadt Hamburg einen Stolperstein im Gedenken an Carl Burmester vor dem Haupteingang des Gebäudes Stadthausbrücke 8, dem ehemaligen Gestapohauptquartier in Hamburg und späteren Sitz der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt.[7] Die Inschrift des Stolpersteins lautet: CARL BURMESTER, JG. 1901, GESTAPOHAFT 1934, GEFOLTERT, STURZ IM TREPPENHAUS, TOT 17.9.1934

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Carl Burmester (Widerstandskämpfer, 1901) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.