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Alexander Abusch

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Alexander Abusch (1967)

Alexander Abusch (geb. 14. Februar 1902 in Krakau; gest. 27. Januar 1982 in Berlin) war Journalist, Schriftsteller und Politiker in der DDR.

Ausbildung

Alexander Abusch besuchte die Volksschule und kaufmännische Fortbildungsschule in Nürnberg. 1916 bis 1919 absolvierte er eine kaufmännische Lehre.

Politischer Werdegang

1916 Mitglied der Freien Sozialistischen Jugend (FSJ). 1918 trat Abusch in die KPD ein. 1918 bis 1923 beteiligte er sich an den revolutionären Kämpfen in Mitteldeutschland und wurde 1920 und 1922 wegen Hochverrats angeklagt. Seit 1921 war er Redakteur verschiedener kommunistischer Zeitungen. Von 1930 bis 1932 war er Chefredakteur der Roten Fahne.

Exil

1933, nach der Machtübernahme Hitlers, floh Abusch nach Frankreich. Sein erster Exilort war Paris, wo er sich ab 1934 als Chefredakteur der Zeitschriften Unsere Zeit, Der Gegenangriff und 1935–1939 der Roten Fahne betätigte. Weiterhin war er Mitherausgeber des Braunbuches über Reichstagsbrand und Hitlerterror. Im Lutetia-Kreis (1935–1936) wirkte er mit am Versuch eine „Volksfront“ gegen die Hitlerdiktatur zu schaffen. Nach Einmarsch der deutschen Truppen in Frankreich wurde er interniert (1939/1940). Abusch konnte aus dem Lager fliehen und kämpfte in der französischen Résistance in Südfrankreich. 1941 emigrierte er nach Mexiko, wo er neben Paul Merker zu den Mitgründern der Freien Deutschen Bewegung Lateinamerika und des Nationalkomitees Freies Deutschland in Mexiko gehörte, dort war er bis 1946 auch Chefredakteur der Monatszeitschrift Freies Deutschland.

Rückkehr

Von links nach rechts: Julius Hay, Bertolt Brecht, Ernst Legal, Alexander Abusch (1948)

1946 kehrte Abusch nach Deutschland zurück und trat in die SED ein. 1946 wurde er Abteilungsleiter im Kulturbund der DDR und 1948 Mitglied der Deutschen Wirtschaftskommission (DWK), der praktisch ersten deutschen Zentralregierung in der Sowjetischen Besatzungszone. 1949 wurde er Vizepräsident des Kulturbundes und hauptamtlicher Mitarbeiter des Zentralkomitees der SED. Im August 1950 wurde er im Zusammenhang mit der Merker-Affäre zeitweilig aus allen Funktionen entlassen.

Nachweislich seit 1953 war Abusch als Geheimer Informator (GI Ernst) beim Ministerium für Staatssicherheit der DDR tätig. 1956 gehörte Abusch in der Deutschen Akademie der Künste (DAdK) einer Arbeitskommission zur weiteren Entwicklung der DDR-Literaturzeitschrift "Sinn und Form" an. 1954 wurde Abusch Stellvertreter des Ministers für Kultur, später auch Staatssekretär. Am 1. Februar 1957 wurde er Mitglied des Zentralkomitees der SED. Zwischen 1958 und 1961 leitete er das Ministerium für Kultur der DDR. Mitglied der Volkskammer war er von 1958 bis 1982. Von 1961 bis 1971 war er als stellvertretender Vorsitzender des Ministerrates für Kultur und Erziehung zuständig. Danach war er von 1972 bis 1982 Vizepräsident beziehungsweise Ehrenvorsitzender beim Kulturbund der DDR.

Nach seinem Tod wurde seine Urne in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt.

Alexander Abusch publizierte unter dem Pseudonym Ernst Reinhardt.

Auszeichnungen

Abusch wurde mit dem Nationalpreis II. Klasse (1955), dem Vaterländischen Verdienstorden in Bronze, der Medaille für Kämpfer gegen den Faschismus 1933-45 (1958), der Medaille für Teilnahme an dem bewaffneten Kämpfen der Arbeiterklasse in den Jahren 1918-1923 und der Franz-Mehring-Ehrennadel (1958) ausgezeichnet.

Veröffentlichungen

Der Irrweg einer Nation, El libro libre, 1945
  • Der Kampf vor den Fabriken. Eine Erzählung, Berlin 1926
  • Braunbuch über Reichstagsbrand und Hitler-Terror, (Mitherausgeber), Paris 1933
  • Der Irrweg einer Nation. Ein Beitrag zum Verständnis deutscher Geschichte, Mexiko 1945
  • Stalin und die Schicksalsfragen der deutschen Nation, Berlin 1949
  • Mit wem seid ihr, Meister der Kultur? Die Rolle der Kulturschaffenden im Kampf um den Frieden, Berlin 1950
  • Literatur und Wirklichkeit. Beiträge zu einer neuen deutschen Literaturgeschichte, Berlin 1952
  • Johannes R. Becher. Dichter der Nation und des Friedens, Berlin 1953
  • Von der Wissenschaft und der Kunst der Sowjetunion schöpferisch lernen, Berlin 1953
  • Schiller – Größe und Tragik eines deutschen Genius, Berlin 1955
  • Der junge Künstler in unserer Zeit, Berlin 1956
  • Im ideologischen Kampf für eine sozialistische Kultur, Berin 1957
  • Schillers Menschenbild und der sozialistische Humanismus, Berlin 1960
  • Unsere Epoche erfordert Humanisten der Tat, Berlin 1961
  • Kulturelle Probleme des sozialistischen Humanismus. Beiträge zur deutschen Kulturpolitik. 1946–1961, Berlin 1962
  • Johann Gottlieb Fichte und die Zukunft der Nation, Berlin 1962
  • Die nationale Aufgabe der sozialistischen Kultur in der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1963
  • Shakespeare. Realist und Humanist, Genius der Weltliteratur, Berlin 1964
  • Zwanzig Jahre Kulturbund im Kampf für die geistige Wiedergeburt der deutschen Nation, Berlin 1965
  • Humanismus und Realismus in der Literatur. Aufsätze, Leipzig 1966
  • Die Aufgaben des Deutschen Kulturbundes im entwickelten gesellschaftlichen System des Sozialismus, Berlin 1968
  • Tradition und Gegenwart des sozialistischen Humanismus, Berlin 1971
  • Der Deckname. Memoiren, Berlin 1981
  • Die Welt Johannes R. Bechers. Arbeiten aus den Jahren 1926-1980, Berlin 1981
  • Ansichten über einige Klassiker, Berlin 1982
  • Mit offenem Visier. Memoiren, Berlin 1986

Literatur

Weblinks

 Commons: Alexander Abusch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Alexander Abusch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.