Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

al-Ahkām al-chamsa

Aus Jewiki
(Weitergeleitet von Al-ahkam al-chamsa)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Al-Ahkām al-chamsa (arabisch الأحكام الخمسة, DMG al-aḥkām al-ḫamsa ‚die fünf Beurteilungen‘) sind ein Konzept der islamischen Rechtswissenschaft (fiqh), das zur normativen Einstufung beziehungsweise Bewertung menschlicher Handlungen verwendet wird. Die fünf Kategorien zeigen den jeweiligen Grad der Verpflichtung (Taklīf) an.

Die fünf Kategorien, in die die menschlichen Handlungen eingeteilt werden, sind:

  • obligatorisch (farḍ oder wāǧib),
  • empfohlen (mandūb), oder auch "erwünscht" (mustaḥabb) bzw. sunna,
  • erlaubt (mubāḥ),
  • verpönt (makrūh),
  • verboten (ḥarām oder maḥẓūr).

Einer der ersten muslimischen Autoren, bei denen die fünf Kategorien in ihrer Gesamtheit genannt werden, ist ʿAbd al-Qāhir al-Baghdādī (980–1037). Er schreibt in seinem Buch Uṣūl ad-Dīn ("Die Grundlagen der Religion"):

„Die Verpflichtung (taklīf) ist in fünf Kategorien eingeteilt: Die erste ist 'verbindlich gemacht' (mūǧab) und die zweite 'verboten' (muḥarram). Die dritte ist ein Beleg dafür, dass die besagte Sache Sunna ist, die vierte ein Beleg dafür, dass sie verpönt ist, die fünfte ein Beleg dafür, dass die besagte Sache erlaubt ist, ohne verbindlich, verboten, verpönt oder erwünscht zu sein. Das Obligatorische (al-wāǧib) ist in Wahrheit dasjenige, dessen Unterlassung Bestrafung nach sich zieht, und das Verbotene (al-ḥarām) dasjenige, dessen Begehung Bestrafung nach sich zieht.“

ʿAbd al-Qāhir al-Baghdādī: Uṣūl al-Dīn.[1]

Ignaz Goldziher schrieb dazu:

„Nach der Auffassung der muhammedanischen Theologen wohnt nicht Allem, was in den überlieferten Quellen des muhammedanischen Gesetzes in Form von Geboten und Verboten angeordnet, beziehungsweise untersagt ist, der gleiche Grad imperativer oder prohibitiver Kraft inne ... Von diesem Gesichtspunkte aus unterscheidet die Gesetzeswissenschaft des Islam im Grossen und Ganzen fünf Kategorien“[2].

Literatur

  • Kemal Faruki: "Al-Aḥkām al-khamsah: the Five Values" in Islamic Studies 5/1 (März 1966) 43–98.

Belege

  1. ʿAbd al-Qāhir al-Baġdādī: Uṣūl ad-Dīn. Maṭbaʿat ad-Daula, Istanbul 1928. S. 208. Digitalisat
  2. Ignaz Goldziher: Die Ẓāhiriten. Ihr Lehrsystem und ihre Geschichte. Ein Beitrag zur Geschichte der muhammedanischen Theologie. Leipzig 1884. S. 66 (Digitalisat)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Al-Ahkām al-chamsa aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.