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Yzchok Gerszt

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Yzchok Gerszt und seine Frau Rita

Yzchok Gerszt (geb. 16. Oktober 1901 in Brzeziny; gest. 13. Januar 1945 nahe des KZ Auschwitz) war ein polnischer Kommunist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Leben

Yzchok Gerszt wanderte 1920 aus Polen nach Deutschland ein, arbeitete als Schneider und Reisender und machte sich 1933 mit einer Lohnschneiderei in Elberfeld selbstständig. Schon in Polen hatte er sich politisch im sozialistischen „Bund“ engagiert, in Wuppertal trat er 1924 in die KPD ein. Er arbeitete mit den Wuppertaler Widerstandskämpfern Ewald Funke, Jukiel Gilberg, Karl Ibach und Friedrich Senger im „AM-Apparat“ (Antimilitärischer Apparat, eine Art geheimer Nachrichtendienst) der KPD zusammen. Gerszt kam als Angestellter der Firma Wollberge & Co., deren Inhaber der Textilunternehmer und Genosse Abraham Berkowitz war, in Kontakt zu Polizeibeamten aus der Polizeikaserne Waldesruh, die sich bei Berkowitz neue Uniformen schneidern ließen. Vermeintlich unzufriedene oder antinazistische Polizisten wurden in eine Kartei aufgenommen und Zeitungen an sie verschickt; nach 1933 wurde diese Aktionen allerdings eingestellt.[1] Bis 1933 war Gerszt auch im Vorstand eines jüdischen Arbeiter-Kultur-Vereins engagiert, in dem sich die ostjüdischen Einwanderer zusammengeschlossen hatten. Nach der „Machtergreifung" durch die Nationalsozialisten organisierte Gerszt zusammen mit seiner Frau Rita Geldsammlungen bei jüdischen Sympathisanten zur Finanzierung des illegalen Widerstandes.

Tod

Im Zuge der dritten Verhaftungswelle von Kommunisten und Gewerkschaftern im Raume Wuppertal wurde er am 30. Juni 1936 verhaftet und bei einem der Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Diese Strafe saß er in den Zuchthäusern in Herford und Siegburg ab. Anschließend wurde er in Schutzhaft genommen und nach Auschwitz deportiert. Dort starb er auf einem Todesmarsch, nur wenige Tage vor der Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee.

Yzchoks Frau Rita flüchtete 1939 mit der gemeinsamen Tochter nach Belgien. Dort wurde sie 1940 von der Gestapo verhaftet und 1942 in der NS-Tötungsanstalt Bernburg ermordet.

Ehrung

Tochter Stephanie überlebte Verfolgung und Krieg und reiste 1948 zu einem Onkel in Vereinigten Staaten aus. Sie kam erst im Juni 2008 in ihre Geburtsstadt zurück und wohnte dort der Enthüllung einer Gedenktafel gegenüber dem ehemaligen Wohnhaus ihrer Eltern bei. Am 25. Oktober 2008 wurden vor dem Haus Reiterstraße 3 zwei Stolpersteine für das Ehepaar Gerszt verlegt.

Einzelnachweise

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Yzchok Gerszt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.