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William T. Vollmann

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William T. Vollmann (2006)

William Tanner Vollmann (* 28. Juli 1959 in Los Angeles, Kalifornien) ist ein amerikanischer Romancier, Journalist, Autor von Kurzgeschichten und Essayist.

Leben

Vollmann studierte am Deep Springs College und erwarb einen Bachelor in Komparatistik an der Cornell University.

Als Vollmann seinen ersten Roman You Bright and Risen Angels schrieb, arbeitete er als Computerprogrammierer. Während der sowjetischen Intervention in Afghanistan reiste er nach Afghanistan und schrieb über diese Erfahrung in An Afghanistan Picture Show, or, How I Saved the World. Er publizierte Texte über das Reisen in der Zeitschrift Spin Magazine wie auch in The New Yorker und schreibt manchmal für die New York Times Book Review.

Nach vielen Verzögerungen erschien Anfang 2004 bei McSweeneys Rising Up and Rising Down, eine 3.300 Seiten lange, siebenbändige illustrierte Abhandlung über Gewalt, die für den National Book Critics Circle Award nominiert wurde. Eine gekürzte einbändige Ausgabe erschien bei Ecco Press. Vollmann hat daran über 20 Jahre lang gearbeitet und versucht, umfassend die Ursachen und Folgen von Gewalt zu untersuchen sowie die mit ihr verbundenen ethischen Fragen. Ein großer Teil des Textes besteht aus Vollmanns eigenen Reportagen über Orte voller Gewalt wie Kambodscha, Somalia und Irak.

Vollmanns übrige Werke beschäftigen sich oft mit der Besiedlung Nordamerikas wie in Seven Dreams: A Book of North American Landscapes, einem Zyklus aus sieben Romanen, oder mit Geschichten von Menschen – oft Prostituierten – am Rande des Krieges, der Armut und der Hoffnung.

Sein letzter Roman Europe Central, der sich mit einer Vielzahl von Charakteren beschäftigt, die in die Kämpfe zwischen Deutschland und der Sowjetunion verstrickt sind,[1] erhielt 2005 den National Book Award für Fiktion; seine Übertragung ins Deutsche durch Robin Detje wurde 2014 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.

Heute lebt Vollmann in Sacramento, Kalifornien.

Kritik

Viele Kritiker rühmen die Kühnheit und Originalität seiner Werke, die oft Techniken fiktiven und journalistischen Schreibens vermischen, wie auch sein immenses Wissen und die Schönheit seiner Prosa. Einige Rezensenten haben ihn dafür gelobt, alle Möglichkeiten der Literatur zu nutzen, während andere sein Schreiben prätentiös und egozentrisch finden. Manche meinen, Vollmanns Obsession für Prostituierte grenze an Fetischismus.

Werke

  • Warum ich schreibe; Blumen im Haar; Inkarnationen des Mörders; Der verbrennende Falter. William T. Vollmann im Gespräch mit Larry McCaffery in: Schreibheft, Nr. 55 (2000).
  • Afghanistan Picture Show oder Wie ich lernte, die Welt zu retten. Marebuchverlag, Hamburg 2003, ISBN 3-936384-10-X (dt. von Peter Torberg).
    • Taschenbuchausgabe unter dem Titel: Afghanistan Picture Show oder Wie ich die Welt rettete. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-518-45940-9.
  • Huren für Gloria. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-518-41747-9.
  • Hobo Blues. Ein amerikanisches Nachtbild. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-518-42019-5.
  • Sperrzone Fukushima. Ein Bericht. Suhrkamp, Berlin 2011, ISBN 978-3-518-06210-4.
  • Europe Central. Suhrkamp, Berlin 2013, ISBN 978-3-518-42368-4 (übersetzt von Robin Detje).
  • Arme Leute. Reportagen., Berlin 2018, ISBN 978-3-518-07361-2 (übersetzt von Robin Detje).
  • Carbon Ideologies. 2 Bände. No Immediate Danger; No Good Alternative. Viking, 2018

Weblinks

Einzelnachweise

  1. In ‚Europe Central‘ treten neben Schostakowitsch unter anderem die Künstler Käthe Kollwitz und Anna Andrejewna Achmatowa auf, der Filmemacher Roman Karmen, der SS-Mann Kurt Gerstein und der Wehrmachtsgeneral Friedrich Paulus. Mit ihnen zusammen watet Vollmann noch einmal durch den Morast eines Jahrhunderts, scheitert mit dem ‚Unternehmen Barbarossa‘ an der Eroberung Stalingrads, vergast die Juden in Belzec und Treblinka und durchlebt den zynischen Alltag im Sozialismus.“ Aus der Rezension von Thomas Andre: „Mammutroman ‚Europe Central‘: Das mörderische Jahrhundert“, SPIEGEL-Online, 17. April 2013.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel William T. Vollmann aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.