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Weihnachtskrippe

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Hauskrippe, Deutschland

Eine Weihnachtskrippe ist eine Darstellung der Geburt Christi aus der Weihnachtsgeschichte oder anderer Szenen aus dem Leben Jesu Christi, meist durch Figuren in einer Modelllandschaft Betlehems. Die Weihnachtskrippen verbinden die Bilderwelt der Adventszeit mit dem Dreikönigsfest.

Die heutigen Weihnachtskrippen gehen bereits auf das Frühchristentum zurück, doch zeigten die Darstellungen der ersten Jahrhunderte nur das Jesuskind (nach dem Lukasevangelium in der Futterkrippe liegend) mit den zwei Tieren Ochse und Esel. Die Figur der Maria kam erst im Mittelalter dazu (lt. einer Mitteilung des Wiener Diözesanmuseums), der Hl. Josef sogar noch später.

Hingegen gab es um 500 bereits bildliche Darstellungen, auf denen die drei Weisen ihre Geschenke dem Gotteskind darbringen. Belegt ist dies sowohl durch das Mosaik in Sant'Apollinare Nuovo in Ravenna als auch in Santa Maria Maggiore in Rom.

Biblische Grundlage

Hauptartikel: Weihnachtsgeschichte

Die Evangelisten Matthäus und Lukas stellen ihrer Darstellung des Lebens Jesu eine Vorgeschichte voraus, die Grundlage für die Krippendarstellungen ist. Die Einzelheiten der Erzählung weichen in den beiden Evangelien jedoch grundlegend voneinander ab. Die meisten Krippendarstellungen kombinieren beide Darstellungen, wenn sie nacheinander die Hirten (nach Lukas) und die Sterndeuter, Magier, Weisen oder „drei Könige“ (nach Matthäus) auftreten lassen. Im Matthäusevangelium wird die Geburt Jesu eher beiläufig und ohne Ortsangabe erwähnt. Der geläufigere Text steht im Lukasevangelium:

So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. (Lk 2,4-7 EU)

Der Ablauf der Darstellung ist in den beiden Evangelienschriften wie folgt:

Lukas Kapitel 1 und 2

  1. Verkündigung der Geburt von Johannes dem Täufer an Zacharias und Empfängnis durch Elisabeth (Lk 1,5-25 EU)
  2. Verkündigung der Geburt Jesu an Maria (Lk 1,26-38 EU)
  3. Treffen von Maria und Elisabeth („Mariä Heimsuchung“) (Lk 1,39-56 EU)
  4. Geburt, Beschneidung und Aufwachsen Johannes des Täufers (Lk 1,57-80 EU)
  5. Geburt Jesu (Lk 2,1-7 EU)
  6. Engelerscheinung bei den Hirten (Lk 2,8-15 EU)
  7. Besuch der Hirten an der Krippe (Lk 2,15-20 EU)
  8. Darstellung Jesu im Tempel von Jerusalem, Beschneidung Jesu und Zeugnis von Simeon und Hanna (Lk 2,21-40 EU)
  9. Wallfahrt des zwölfjährigen Jesus mit seinen Eltern nach Jerusalem (Lk 2,41-52 EU)

Matthäus Kapitel 1 und 2

  1. Stammbaum Jesu (Mt 1,1-17 EU)
  2. Ankündigung der Geburt Jesu an Josef, Geburt Jesu und Namengebung durch Josef (Mt 1,18-25 EU)
  3. Huldigung der Sterndeuter (Mt 2,1-12 EU)
  4. Flucht des Josef mit Maria und dem Kind nach Ägypten (Mt 2,13-15 EU)
  5. Kindermord des Herodes in Betlehem (Mt 2,16-18 EU)
  6. Rückkehr aus Ägypten nach Nazaret (Mt 2,19-23 EU)

In beiden Evangelien folgt jeweils im dritten Kapitel das Auftreten Johannes des Täufers und die Taufe Jesu im Jordan.

Die „Krippe“ (praesepium) und die Herbergssuche

Datei:Weihnachtskrippe.jpg
Praesaepe (Futterkrippe) mit Jesuskind im Mittelpunkt einer Hauskrippe, Deutschland, frühes 20. Jhdt.

Die Krippe (im klassischen Latein: praesaepe Gehege, Stall, von saepio umzäunen, einfrieden, griechisch φάτνη phátnä, lat. auch praesepium) steht im lateinischen Bibeltext (Lk 2,7 VUL = Lk 2,7 EU) für die Futterkrippe, in die in der Darstellung des Lukasevangeliums Maria ihr neugeborenes Kind Jesus legte, nachdem sie und Josef keinen Platz in einer Herberge gefunden hatten. Die Erwähnung der "Krippe in einem Stall" ist die einzige Beschreibung des Ortes der Geburt Jesu im Neuen Testament. Bei Matthäus ist nur von einem „Haus“ (οἰκία oikia) die Rede, „wo das Kind war“ (Mt 2,9.11 EU).

Im Deutschen steht Krippe heute als pars pro toto für die ganze Weihnachtskrippe[1].

Das „Liegen in einer Krippe“ scheint im Lukastext eine herausgehobene Bedeutung zu haben, weil dies in der Szene der Verkündigung an die Hirten als Zeichen dienen soll.[2] Darin kann eine Anspielung auf den Anfang des Buches Jesaja gesehen werden: „Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn; Israel aber hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht“ (Jes 1,3 EU). Im Neuen Testament findet sich der Ausdruck "Krippe" insgesamt nur viermal - abgesehen von Lk 13 ,15 EU - dreimal im zweiten Kapitel, wo die Geburt Jesu geschildert wird (Lk 2 , 7; 12; 16 EU). Damit läge die Symbolkraft der Krippe darin, dass dort für die, die suchen, „Futter“ zu finden ist. Jesaja nämlich stellt Ochs' und Esel positiv dar als diejenigen, die wissen, wo Gutes zu finden ist, im Unterschied zum Volk Gottes, welches das vergessen habe[3]. Gerade Jesaja ist das Prophetenbuch, das das endzeitliche Heilshandeln Gottes ankündigt und deswegen von Christen als Vorankündigung des Messias angesehen wird. In den Evangelien werden Ochse und Esel allerdings nicht erwähnt.

In der Mitteilung des Lukas, dass das neugeborene Kind in eine Krippe gelegt werden musste, „weil in der Herberge kein Platz für sie war“, klingt das theologische Motiv der Kenosis („Entäußerung“) an. Im Prolog des Johannesevangeliums, der vom Evangelisten an die Stelle einer Kindheitsgeschichte gesetzt wurde, heißt es: “Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf“ (Joh 1,11 EU); im Brief des Apostels Paulus an die Philipper zitiert er einen urchristlichen Christushymnus, in dem es heißt: „Christus Jesus war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu.“ (Phil 2,6-10 EU) Entäußerung und Den-Menschen-gleich-werden der johanneischen und paulinischen Theologie sind - genauso wie die Kindheitsgeschichte nach Lukas mit den Herberge suchenden Eltern - nicht Aussagen über einen Säugling, sondern sie kennzeichnen die gesamte Sendung Jesu Christi als Gottes Heilstat zur Erlösung der Menschen, von seiner Geburt bis zu seiner Hinrichtung am Kreuz.

Geschichte

Als Begründer der sinnfälligen Darstellung des Weihnachtsgeschehens gilt der hl. Franz von Assisi, der 1223 in Greccio anstelle einer Predigt mit lebenden Tieren und Menschen das Weihnachtsgeschehen nachstellte. Damit steht möglicherweise das in Frauenklöstern des 13. und 14. Jahrhundert verbreitete Christkindlwiegen in Verbindung. Die Verehrung des heiligen Ortes in Bethlehem geht aber noch deutlich weiter zurück, Origenes berichtet bereits im dritten Jahrhundert davon, dass die Geburtsstätte zahlreiche Pilger anzog.[4]

Zwar ist im Weihnachtsevangelium nicht von der Armut der Heiligen Familie zu lesen, doch die Bibelstelle, nach der das Kind an einen Platz gelegt wurde, der sonst für das Futter der Tiere vorgesehen ist, wurde dementsprechend interpretiert. So mutmaßte man, dass Jesus nicht eines gehobenen Standes, sondern einer aus dem einfachen Volk war. Dementsprechend realitätsnah waren bereits spätmittelalterliche figürliche Darstellungen von der Geburt Christi, so zu sehen in der spätromanischen Burgkapelle Hocheppan bei Bozen um 1200. Eine möglicherweise kontinuierliche Weiterentwicklung bis hin zur heute bekannten Weihnachtskrippe wurde durch die Reformation unterbrochen. Bestärkt durch das Konzil von Trient (1545-1563) versuchten die Orden der Jesuiten, Serviten und Franziskaner, die Inhalte der Bibel durch szenenhafte Darstellungen neu zu beleben. Vor allem Weihnachten sowie die Passion zu Ostern wurden solchermaßen nähergebracht. Kästchen mit biblischen Darstellungen wurden in Kirchen aufgestellt und wurden auch in adligen Kreisen bald populär.

Die 1562 von Jesuiten in Prag aufgestellte Weihnachtsdarstellung gilt heute allgemein als erste Nennung einer Krippe im heutigen Sinn. In den folgenden Jahren wurde in Kirchen das Aufstellen von Krippen zur Weihnachtszeit fast zur Prestigesache. Nach dem Vorbild der 1607 in München aufgestellten Krippe errichtete man etwa 1608 in Innsbruck und 1609 in Hall eine solche. Seit dem Jahr 1615 ist eine Weihnachtskrippe im Benediktinerinnenkloster Nonnberg in Salzburg belegt.

Barocke Krippe in Gutenzell (Oberschwaben, 1704)

Zu den berühmtesten Krippen zählen bis heute die neapolitanischen Krippen, deren charakterstarke Köpfe an die Masken der italienischen Commedia dell'arte erinnern. Die Szene der Geburt Christi wird dort oft in äußerst aufwendige und detailreiche Straßen- und Marktszenen eingebettet, so dass die Darstellung der Geburt oft nur noch Nebensache scheint. Im Barock wurden auch in Österreich und Süddeutschland (Bayern, Schwaben, Allgäu) viele Krippen nach neapolitanischem Vorbild geschaffen.

Unter Kaiserin Maria Theresia und Joseph II. wurden Weihnachtskrippen durch mehrere Verbote aus den öffentlichen Gebäuden, also vor allem aus den Kirchen, verbannt. Ein ähnliches Verbot erließ Erzbischof Hieronymus Franz Josef von Colloredo-Mannsfeld am 22. November 1784 für das Fürstbistum Salzburg. Dadurch erhielten die Weihnachtskrippen Einzug in den privaten Bereich. Dies blieb, auch nachdem die Verbote aufgehoben wurden.

Bevor im 19. Jahrhundert der Christbaum allgemeine Verbreitung fand, stand die Krippe im Mittelpunkt der katholischen Weihnachtsfeier. Im evangelischen Deutschland wurde die Weihnachtskrippe besonders durch das Wirken von Gustav Wilhelm Jahn verbreitet, der Krippenfiguren durch die Insassen der Züllchower Anstalten herstellen ließ.

Krippen sind fester Bestandteil des kirchlichen und häuslichen Weihnachtsschmucks und werden in allen erdenklichen künstlerischen Stilen und Materialien gefertigt.

Zeitraum der Aufstellung der Krippe

Die Krippe wird zum Weihnachtsfest aufgestellt. Mancherorts beginnt die Aufstellung mit einzelnen Figuren und Szenen bereits zu Beginn der Adventszeit. Am 24. Dezember wird das Vollbild mit dem Jesuskind in der Krippe präsentiert, bis zum Fest der Erscheinung des Herrn (6. Januar) kommen die Heiligen drei Könige hinzu. Die Krippe bleibt bis zum Ende der Weihnachtszeit stehen. Diese reichte bis 1970 zum Fest Maria Lichtmess am 2. Februar, heute bis zum Sonntag nach dem Fest der Erscheinung des Herrn. An manchen Orten hat sich der Brauch erhalten, die Krippe bis zum Fest der Darstellung des Herrn stehenzulassen. Die Weihnachtszeit endet dann mit dem Ritus der Krippenschließung.

Typische Krippenfiguren

Typische Figuren in Weihnachtskrippen sind:

  • das Jesuskind in einer Krippe
  • Maria, Mutter Jesu; Darstellung als thronende Madonna möglich
  • Josef, der Ziehvater Jesu (Mt 1,24-25 EU), meist als älterer Mann dargestellt
  • Ochse und Esel - Sie werden in den biblischen Weihnachtsgeschichten nicht erwähnt, haben aber dennoch eine biblische Begründung; sie findet sich in Jesaja Jes 1,3 EU und lautet: Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn; aber Israel kennt's nicht, und mein Volk vernimmt's nicht. Von hier aus, so wird angenommen, hielten Ochs und Esel schon in den ersten christlichen Jahrhunderten Einzug in den Stall zu Bethlehem.[5]

In der frühchristlichen Literatur (Patristik), etwa in einer Weihnachtshomilie des Augustinus, wurden Ochs und Esel als Sinnbilder der beiden Teile der christlichen Kirche gedeutet, die aus Juden (Volk Gottes) und Heiden (alle anderen Völker) gebildet sei. Dem Trienter Konzil (1545-1563) gelang es später nicht, sie um der „Wahrheit” der Bibel willen von der Krippe zu verbannen.

  • Hirten und Schafe (meist mit Hütehund)
  • Drei Weise aus dem Morgenland (Caspar, Melchior, Balthasar) mit Geschenken (Gold, Weihrauch, Myrrhe), oft mit Kamelen oder Elefant. Hierzu ist allerdings zu sagen, dass in der Bibel eigentlich nur von „Weisen“, griechisch magoi (ursprüngl. Persische Priesterkaste, auch Sterndeuter, Berater des Königs, Astronomen oder Magier) die Rede ist. Es werden weder Namen genannt, noch ist ihre Zahl vermerkt. Die Bibel spricht nicht von Königen.
  • Verkündigungsengel (teilweise mit Spruchband in den Händen dargestellt)

Siehe auch: Caganer (traditionelle katalanische Krippenfigur)

Typen von Krippen

Krippen können nach verschiedenen Merkmalen unterschieden werden:

Aufstellungsort

Weihnachtskrippe in der Wiener Minoritenkirche (2011).
Beispiel einer Freikrippe (Schwimmende Krippe in der Veldener Bucht auf dem Wörthersee)
  • Kirchenkrippen
  • Hauskrippen
  • Freikrippen

Äußere Gestaltung

  • Stallkrippen
  • Höhlenkrippen
  • Tempelkrippen
  • Landschaftskrippen
  • Kastenkrippen (die Krippe ist in eine Kiste eingebaut)
  • Bretterkrippen (bühnenartiger Aufbau mit Sofitten)
  • Dreieck-Eckkrippen
  • Rundkrippen
  • Drehkrippen
  • Reliefkrippen
  • Mechanische Krippen
  • Miniaturkrippen
  • Großkrippen

Schauplatz

  • Orientalische Krippen: stellen das Geschehen in einem dem Heiligen Land nachempfundenen Umfeld dar
  • Heimatkrippen: stellen das Geschehen in einem Umfeld mit typischen Merkmalen der Heimat des Herstellers oder Betrachters dar (z. B. alpenländische Schneekrippe mit Winterlandschaft)
  • Milieukrippen: zeigen das Geschehen in einem spezifischen Ambiente mit Personen und "Typen" des sozialen Umfeldes, z.B. mehrfach in Kölner Kirchen
  • Naturkrippen: stellen das Geschehen in einem nicht lokalisierbaren natürlichen Umfeld dar
  • Krippen ohne Umfeld: bestehen nur aus Figuren

Material (Figuren)

Krippe aus Stein, Krippenmuseum "Maranatha", Luttach

Material des Umfelds

  • Naturmaterialien (z. B. Wurzelholz, Wurzeln, Baumschwamm, Moos, Rinden)
    • 1998 baute Gustel Hertling eine Wurzelholzkrippe, die als „größte Naturwurzelkrippe der Welt“ ins Guinness-Buch der Rekorde dieses Jahrgangs aufgenommen wurde; sie wird alljährlich in der Vorweihnachtszeit im Weihnachtsdorf Waldbreitbach in der katholischen Pfarrkirche errichtet und kann dort bis Anfang Februar besichtigt werden. 2006 schlug der Krippenbauer mit einer noch größeren Krippen-Gebirgslandschaft mit fließendem Wasser (8,50 m hoch auf 130 m² Grundfläche, permanent in der Ausstellungshalle) seinen eigenen Rekord.)
    • Die Wurzelkrippe Rheinbrohl in der Kirche St. Suitbertus wurde 1991 von der Krippenvereinigung ArsKrippana in Losheim als größte künstlerisch gestaltete Wurzelkrippe Europas ausgezeichnet.
  • Künstliche Materialien (z.B. Kunstharz, Papier)

Dargestellte Szenen

  • Weihnachtskrippen
  • Fastenkrippen (Osterkrippen)
  • Jahreskrippen
  • Krippen mit anderen Darstellungen des Lebens Jesu

Die Darstellung von Christi Geburt, oft auch mit der Anbetung durch die drei Weisen aus dem Morgenland, ist die gängigste und bekannteste Krippenform. Andere Krippen zeigen weitere Bilder des Weihnachtsgeschehens (darunter die Verkündigung des Herrn, die Herbergssuche Mariä und Josefs sowie die Flucht nach Ägypten; originell auch Maria beim Windelwechseln in der Kölner Kapelle "Maria in den Trümmern"). Häufige Krippenszenen aus der Jugend Christi sind die Darbringung Christi im Tempel und das Haus in Nazareth mit Maria am Spinnrad und Jesus, der Josef in der Tischlerwerkstatt hilft. Besonders im Barock war die Darstellung der Hochzeit zu Kana, des ersten Wunders Jesu, beliebt, da das Motiv mit einer Hochzeitsgesellschaft in prächtigen Gewändern und einer großen Festtafel besonders vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Seltener sind Szenen des Ostergeschehens wie der Einzug Christi in Jerusalem, die Kreuzigung Christi oder das Heilige Grab.

Anzahl der dargestellten Szenen

  • Simultankrippen: mehrere Darstellungen gleichzeitig
  • Wechselkrippen: verschiedene Szenen sind mit den gleichen Figuren möglich
  • Jahreskrippen: das gesamte Kirchenjahr kann dargestellt werden

Der Wechsel der Szenen gehört zum Wesen jeder Krippe - und sei es nur durch das Hinzustellen der Figuren der Weisen aus dem Morgenland am 6. Januar.

Art der Herstellung

Sonderformen

  • Krippen aus Gebrauchs- oder Abfallstoffen. Die Darstellung von Krippenfiguren aus dem Bereich sozial Benachteiligter ist eine Besonderheit, die in Herne ihren Ursprung hatte und in vielen Kirchen Deutschlands gezeigt und durch aktiv Beteiligte erweitert wurde.

Bekannte Krippenbauer

Der „Krippenpater“ Schneider

Der deutsche Franziskaner Siegfried Schneider OFM (1894-1935) wird wegen seiner Bedeutung für das Krippenapostolat im deutschen Sprachraum als „Krippenpater“ bezeichnet. Er verfasste in den 1920er/1930er Jahren neben Krippenspielen und -predigten zahlreiche Publikationen über Krippen und regte Ausstellungen sowie Zusammenschlüsse von Krippenfreunden im deutschen Sprachraum an. Dadurch machte er sich um die Erneuerung und Pflege der religiösen Krippenkunst verdient und formte zugleich maßgeblich die moderne Krippenbewegung.

Krippensammlungen und Krippenmuseen

Auswahl ganzjähriger Ausstellungen:

Siehe auch

Literatur

  • Rudolf Berliner (Hrsg.): Denkmäler der Krippenkunst. Verlag Filser, Augsburg 1926/30 (Lfg. 1–21).
  • Gerhard Bogner: Das neue Krippenlexikon. Wissen - Symbolik - Glaube. Ein Handbuch für den Krippenfreund. Fink, Lindenberg 2003 ISBN 3-89870-053-4
  • Christoph Daxelmüller, Jörg Paczkowski: Krippen aus aller Welt (Sammlung Christoph Daxelmüller) - Ausstellung im Hist. Museum für Stadt u. Grafschaft Wertheim 10.12.1981 - 6.1.1982.. Wertheim 1981. ISBN 3-921999-03-0.
  • Christoph Daxelmüller: Krippen in Franken. Echter Verlag, 1978. ISBN 3-429-00572-8.
  • Wilhelm Döderlein: Alte Krippen. Callwey Verlag, München 1960.
  • Erich Egg, Herlinde Menardi: Das Tiroler Krippenbuch. Die Krippe von den Anfängen bis zur Gegenwart. 2. Aufl. Tyrolia, Innsbruck 2004 ISBN 3-7022-2604-4.
  • Nina Gockerell, Walter Haberland: Krippen im Bayerischen Nationalmuseum (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums, Neue Folge, Band 1). München, Hirmer, 2005. ISBN 3-7774-2855-8.
  • Erich Lidel: Die schwäbische Krippe (Beiträge zur Landeskunde von Schwaben, 5). Verlag, Konrad, Weißenhorn 1987. ISBN 3-87437-148-4.
  • Franz Grieshofer (Hrsg.): Krippen. Geschichte, Museen, Krippenfreunde. Pinguin-Verlag, Innsbruck, 1987, ISBN 3-7016-2270-1.
  • Helena Johnova: Volkstümliche Weihnachtskrippen. Nationalmuseum, Prag 1967.
  • Ursula Pfistermeister: Barockkrippen in Bayern. Theiss, Stuttgart 1984 ISBN 3-8062-0398-9.
  • Alfons Rudolph, Josef Anselm Graf Adelmann von Adelmannsfelden: Schwäbische Barockkrippen. Theiss, Stuttgart 1989. ISBN 3-8062-0815-8.
  • Luciano Zeppegno: Krippen. Entstehung in Italien und Höhepunkt in Neapel; ein farbenfroher Überblick über die frühe Krippenkunst auf dem Weg zu uns. Südwest-Verlag, München 1970. ISBN 3-517-00187-2.
  • Reinhard Linß, Ursula Müller (Hrsg.): Weihnachtskrippen im Sächsischen Erzgebirge (Schriftenreihe „Erzgebirgische Volkskunst“; Bd. 10). Husum Verlag, Husum 1998, ISBN 978-3-88042-882-9 (im Auftrag der Berufsfachschule für Tourismus, Chemnitz).

Einzelnachweise

  1. Karl-Heinrich Bieritz: Das Kirchenjahr. Feste, Gedenk- und Feiertage in Geschichte und Gegenwart. Überarbeitete Auflage. Beck, München 1998, S. 199
  2. Wilfried Eckey: Das Lukasevangelium. Unter Berücksichtigung seiner Parallelen, Bd. 1: Lk 1,1 - 10,42. Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 2004, S. 138–140
  3. Willem A. M. Beuken: Jesaja 1-12 (Herders Theologischer Kommentar zum Alten Testament). Herder, Freiburg/Basel/Wien 2003, zu Jes 1,3
  4. http://www.krippen-palast.de/Woher-stammt-die-Idee-fuer-die-Weihnachtskrippen/
  5. EKD:Der Adler, der ein Geier war
  6. z-. B. Hermann Löscher: Weihnachtskrippen und -Pyramiden im Sächsischen Erzgebirge. In: Max Wenzel (Hrsg.): Frohe Weihnacht! Ein Festbüchlein. Verein für sächsische Volkskunde, Chemnitz 1915, S. 8.

Weblinks

 Commons: Weihnachtskrippe – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wiktionary: Weihnachtskrippe – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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