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Synagoge Fellheim

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Ehemalige Jüdische Synagoge Fellheim (2012)

Die Synagoge Fellheim war von 1786 bis zum 9. November 1938 das Gotteshaus der Jüdischen Gemeinde von Fellheim, in Fellheim im heutigen Landkreis Unterallgäu.

Geschichte

Schon im Jahre 1716 erhielten die ortsansässigen Juden von der Freiherrschaft Reichlin-Meldegg die Erlaubnis, eine Synagoge zu errichten. Der Fürstbischof von Augsburg Alexander Sigismund von der Pfalz erhob jedoch Einwände gegen das Bauwerk. In den folgenden Jahren bestand ein Betsaal für religiöse Handlungen in Fellheim. Im Jahre 1786 konnte die geostete, repäsentative, dreistöckige, fünfzehn Meter lange und zehn Meter breite Synagoge im neoromanischen Stil errichtet werden. 1860 wurde sie umfassend renoviert. Sie hatte einen turmartigen Treppenaufgang zur Frauenempore und einen Dachreiter mit Glocke.

In der Reichskristallnacht am 9. November 1942 wurde das Bauwerk von Bewohnern der Nachbargemeinde Boos und SS-Truppen aus Memmingen verwüstet. Danach fanden keine Gottesdienste mehr statt. Während des Krieges diente es als Lagerstätte für Flugzeugmotoren und -teile.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es Pläne, die Synagoge wieder für die verbliebenen Juden aus Memmingen und der Region herzurichten. Pläne für die Umgestaltung als katholische Kirche kamen nicht zur Ausführung. Im Jahre 1950 wurde das mit biberschwanz gedeckte Gebäude veräußert und zu einem Mietshaus umgebaut. 2007 erwarb die Gemeinde Fellheim das Wohnhaus, um es mit einem Kostenaufwand von 1,7 Mio. Euro wieder instandzusetzen. Ziel ist es das Gebäude als Sakralbau wieder erkennbar zu machen, es als Lernort jüdische Landgemeinde zu etablieren und einer neuen nicht sakralen Verwendung zuzuführen. In den genehmigten Plänen aus dem Jahre 2012 ist der Wiederaufbau der Frauenemporen, der außen liegende Treppenaufgang und der zerstörte Thoraschrein mit neuartigen Materialien dokumentiert. An dem Vorhaben beteiligt sich der bayerische Staat in Höhe von 1,3 Mio Euro, die Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim und die Bürger der Gemeinde. Im östlichen Geländeteil der Synagoge befindet sich der jüdische Friedhof.[1]

Literatur

  • Fellheim an der Iller. Eine bebilderte Führung durch den ehemaligen jüdischen Ortskern Fellheims, hgg. v. Arbeitskreis Geschichte, Brauchtum und Chronik in Zusammenarbeit mit dem Amt für ländliche Entwicklung und der Gemeinde Fellheim (2007)
  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler Bayern III. Schwaben. Deutscher Kunstverlag, München 1989 (Aktualisierung geplant für 2006–2008)

Weblinks

 Commons: Jüdische Siedlung in Fellheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Memminger Zeitung: Umbau der Synagoge in Fellheim: Noch fehlen 300 000 Euro vom 16. Mai 2012, aufgerufen am 24. Oktober 2012
48.06934710.152279
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Synagoge Fellheim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.