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Skisprungschanze

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Die alte Große Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen

Eine Skisprungschanze ist eine Sportstätte und ist neben den Sprungskiern das maßgebliche Sportgerät für den Skisprung-Sport. Manchmal wird auch der norwegische Begriff Bakken verwendet.

Sprungschanzen für Spitzensportler liegen an steilen Berghängen und erlauben – bei entsprechender Länge und Höhenunterschied – Sprünge von über 100 Meter. Ab etwa 150 m spricht man von „Skifliegen“.

Aufbau einer Sprungschanze

Schema einer Skisprungschanze
Die Anlauftürme der Schanzenanlage im Kanzlersgrund
  • Der Anlauf wird meist auf einem künstlichen Turm errichtet, bei sogenannten Naturschanzen direkt am Berghang. Die Länge des Anlaufs kann variiert werden, indem der Ausstieg (Luke oder engl. Gate) bzw. der Startbalken (Happle-Balken nach seinem Erfinder Wolfgang Happle), auf dem der Skispringer vor Beginn des Sprunges sitzt, verschoben wird.
  • Der Schanzentisch ist der Bereich, in dem der Absprung erfolgt. Üblicherweise ist er ca. 10 Grad nach unten geneigt.
  • Die Aufsprungbahn ist der Bereich, in dem normalerweise der Aufsprung erfolgt. Sie ist näher am Schanzentisch konvex und weiter zum Auslauf hin konkav gekrümmt. Der Übergang zwischen den beiden Krümmungen ist der K-Punkt (kritischer Punkt, Konstruktionspunkt oder Kalkulationspunkt). Wenn dieser übersprungen wird, erfolgt der Aufsprung im flacher werdenden Gelände und wird dadurch immer schwieriger zu stehen, da mit zunehmender Abflachung die wirkenden Kräfte steigen.
  • Der Auslauf ist der mitunter leicht ansteigende Bereich zum Abbremsen der hohen Geschwindigkeit. Hier finden hinter einer Absperrung die Zuschauer Platz.


Die Geometrie der Schanzenanlage (Länge, Höhe und Neigung des Schanzentischs, Radius und Neigung des Aufsprungbereichs) ist dafür verantwortlich, welche Weite auf einer Schanze theoretisch gesprungen werden kann. In der Praxis kommen dazu noch die externen Faktoren Spurbeschaffenheit, die für die Reibung und letztendlich für die Anfahrtsgeschwindigkeit verantwortlich ist, sowie der Wind (Richtung und Stärke), der die Flugbahn sekundär beeinflussen kann. Vom Springer eigens beeinflussbare Faktoren für eine große Sprungweite sind die Technik (in Anfahrt, Absprung und vor allem im Flug), sowie das Schnellkraftvermögen beim Absprung. Diese führen zu den Flugbahnparametern Anfahrtsgeschwindigkeit, Abflughöhe und aerodynamische Flugqualität, die die Flugbahn primär gestalten. Der Konstruktionspunkt, nachdem die Schanze konstruiert wurde, gibt an, für welche Weite sie ausgelegt ist und wird für die Ermittlung der Weitenpunkte herangezogen.

Seit Sommer 2004 wird die Größe einer Sprungschanze durch den Hillsize-Punkt (HS) angegeben. Die Hillsize ist der Punkt im Auslauf, an dem dieser einen Neigungswinkel von 32° besitzt. Er wurde eingeführt, um die Schanzengröße besser bezeichnen zu können. Vorläufer der Bezeichnung Hillsize war die sogenannte Juryweite.

Größeneinteilung von Sprungschanzen

Blick vom Anlaufturm über den Schanzentisch in Oslo (Holmenkollen)
Die Skiflugschanze am Kulm
Skiflugschanze in Planica


Skisprungschanzen werden in fünf unterschiedliche Größenklassen eingeteilt:

  • Kleine Schanze
  • Mittlere Schanze
  • Normalschanze
  • Großschanze
  • Flugschanze

Kleine und mittlere Schanzen sind hauptsächlich Trainingsschanzen für Nachwuchsspringer. Erfahrene Springer trainieren auf Normal- und Großschanzen. Im Gegensatz dazu ist das Trainieren auf Flugschanzen außerhalb eines Wettkampfrahmens untersagt. Der Grund dafür ist die enorme Gefahr, die mit der Größe der Schanze ansteigt. Der Skispringer spürt mehr Luftkraft und die Flugbahnhöhen nehmen meist auch zu, wodurch ein Sturz aus Höhen bis zu sechs Metern auch tödlich enden könnte.

Im Weltcup wird hauptsächlich auf Großschanzen gesprungen. Jedoch gibt es auch Wettkämpfe auf Normalschanzen, etwa in der Villacher Alpenarena. Die Continental-Cup-Springen und die Wettbewerbe der Damen finden überwiegend auf Normalschanzen statt.

Dazu gibt es zwei bis vier Skiflugveranstaltungen pro Jahr. Das letzte Weltcupspringen der Saison findet meist in Planica (Letalnica) statt, die weiteren Skiflugereignisse abwechselnd auf den Schanzen in Tauplitz (Kulm), Oberstdorf (Heini-Klopfer-Skiflugschanze), Harrachov (Čerťák) und Vikersund (Vikersundbakken).

Bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen werden Einzelwettkämpfe auf Normal- und Großschanzen ausgetragen. Alle zwei Jahre findet anstelle einer Weltmeisterschaft auf der Normal- und Großschanze die Skiflug-Weltmeisterschaft auf einer der fünf homologierten Skiflugschanzen statt.

Normal- und Großschanzen stehen in vielen Ländern, so z. B. auch in China, Korea oder Spanien. Die meisten der vom Ski-Weltverband (FIS) zugelassenen Anlagen liegen jedoch in den traditionellen Wintersportländern Europas sowie in Nordamerika und Japan. In Deutschland gibt bzw. gab es rund 1500 Skisprungschanzen, davon etwa 40 Normal- und acht Großschanzen.

Skiflugschanzen

Siehe auch: Liste der Skiflugschanzen

Es gibt zurzeit fünf Skiflugschanzen (vier mit K-Punkt 185 Meter, Vikersund mit K-Punkt von 195 Metern), auf denen Weltcupspringen oder Weltmeisterschaften abgehalten werden können:

Eine weitere Flugschanze ist die Copper-Peak-Schanze (K 160) in Ironwood im US-Bundesstaat Michigan, die jedoch kein aktuelles FIS-Zertifikat besitzt.

Mattenschanzen

Die mit Matten belegte Vogtland Arena

Mit Matten belegte Schanzen sind auch für den Betrieb im Sommer ohne Schnee geeignet. Der Aufsprungbereich wird mit Kunststoffmatten belegt, die befeuchtet werden und dadurch eine ähnliche Gleiteigenschaft haben wie Schnee. Der Anlauf besteht bei modernen Anlagen aus einer Keramik- oder Porzellanspur.

Zunehmend werden auch sehr große Sprunganlagen mit Matten ausgestattet (z. B. Oberstdorf oder Bischofshofen). Das Skispringen entwickelt sich damit zu einer Ganzjahressportart. Neben den traditionellen Wettbewerben im Winter gewinnen auch Sommerwettbewerbe (z. B. der FIS-Sommer-Grand-Prix) zunehmend an Bedeutung. Die kleinste Mattenschanze in Deutschland ist 8 Meter hoch, 20 m lang und 3 m breit, die maximale Sprungweite beträgt 8 Meter. Zur deutschlandweiten Nachwuchsgewinnung ist sie mobil gebaut worden. Sie ist TÜV-geprüft und hat eine Zertifizierung des Deutschen Skiverbandes. Erbauer ist Hartmut Hettich.

Weblinks

 Commons: Skisprungschanzen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Skisprungschanze aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.