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Sozialgerichtsgesetz
Basisdaten | |
---|---|
Titel: | Sozialgerichtsgesetz |
Abkürzung: | SGG |
Art: | Bundesgesetz |
Geltungsbereich: | Bundesrepublik Deutschland |
Rechtsmaterie: | Sozialrecht, Verfahrensrecht |
Fundstellennachweis: | 330-1 |
Datum des Gesetzes: | 3. September 1953 (BGBl. I S. 1239) |
Inkrafttreten am: | 1. Januar 1954 |
Letzte Änderung durch: | Art. 7 G vom 19. Oktober 2013 (BGBl. I S. 3836, 3846 f.) |
Inkrafttreten der letzten Änderung: |
25. Oktober 2013 (Art. 17 Abs. 1 G vom 19. Oktober 2013) |
GESTA: | G055 |
Bitte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung beachten. |
Das Sozialgerichtsgesetz (SGG) regelt in Deutschland das Verfahrensrecht und die Gerichtsverfassung innerhalb der Sozialgerichtsbarkeit.
Allgemeines
Das Sozialgerichtsgesetz bezeichnet die Sozialgerichte als besondere Verwaltungsgerichte, die von den Verwaltungsbehörden unabhängig sind (§ 1 SGG).
Der Instanzenzug ist dreigliedrig. Erstinstanzlich sind regelmäßig die Sozialgerichte, als Berufungsgerichte die Landessozialgerichte und als Revisionsgericht das Bundessozialgericht mit Sitz in Kassel zuständig.
Zuständigkeiten
Die Sozialgerichte sind sachlich für folgende Streitigkeiten zuständig (§ 10 und § 51 SGG):
- Angelegenheiten der Sozialversicherung
- Arbeitsförderung
- Arbeitslosengeld II
- seit dem 1. Januar 2005: Sozialhilfe
- soziale Entschädigung
- Schwerbehindertenrecht
- Streitigkeiten zwischen Krankenkassen und
- Vertragsärzten und Vertragszahnärzten
- Psychotherapeuten
- sowie deren Kammern.
Die örtliche Zuständigkeit ergibt sich in der Regel bei dem Gericht, in dessen Bezirk der Kläger seinen Sitz hat.
Besonderheiten
Die Spruchkörper bestehen aus Berufsrichtern und ehrenamtlichen Richtern. Die ehrenamtlichen Richter werden in den sozialversicherungsrechtlichen Streitigkeiten durch Arbeitgeber und Versicherte (ähnlich in der Arbeitsgerichtsbarkeit) gestellt.
Die Vorschriften des Sozialgerichtsgesetzes verdrängen die Regeln der Verwaltungsgerichtsordnung. Das Sozialgerichtsgesetz verweist ergänzend auf die Vorschriften der Verwaltungsgerichtsordnung, des Gerichtsverfassungsgesetzes und der Zivilprozessordnung.
Siehe auch
- Verwaltungsgerichtsordnung
- Erstes Buch Sozialgesetzbuch (SGB I) und Zehntes Buch Sozialgesetzbuch (SGB X) zum Sozialverwaltungsverfahren und zum Sozialdatenschutz
Literatur
- Jens Meyer-Ladewig, Wolfgang Keller und Stephan Leitherer: Sozialgerichtsgesetz (SGG), Kommentar. 10. Aufl., 2012, C. H. Beck, ISBN 978-3-406-62450-6
- Otto Ernst Krasney, Peter Udsching: Handbuch des sozialgerichtlichen Verfahrens. 5. neu bearbeitete Auflage. Erich Schmidt Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-503-10694-3
- Hermann Plagemann (Hrsg.): Münchener Anwaltshandbuch Sozialrecht. 3. Auflage 2009, C. H. Beck, ISBN 978-3-406-57472-6
- Rupert Hassel, Detlef Gurgel, Sven-Joachim Otto (Hrsg.): Handbuch des Fachanwalts Sozialrecht. 3. Auflage 2012. Köln. Luchterhand. ISBN 978-3-472-07811-1
Weblinks
- Sozialgerichtsgesetz
- Internet-Portal der Sozialgerichtsbarkeit in Deutschland mit Urteilsdatenbank
Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten! |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sozialgerichtsgesetz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |