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Sepp Forcher

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Sepp Forcher bei Dreharbeiten für Klingendes Österreich in Kaisersteinbruch (2001)

Josef[1] „Sepp“ Forcher (* als Giuseppe Forcher 17. Dezember 1930 in Rom, Italien; † 19. Dezember 2021 in Salzburg) war ein österreichischer Radio- und Fernsehmoderator. Bekanntheit erlangte Forcher durch die Volksmusik- und Brauchtumssendung Klingendes Österreich, welche er von 1986 bis 2020 200-mal moderierte.

Leben

Sepp Forcher kam am 17. Dezember 1930 als Sohn von Südtiroler Eltern in Rom als Giuseppe Forcher zur Welt. Er wuchs in Sexten in bescheidenen Verhältnissen auf. Der Vater war Hüttenwirt. Seine Eltern entschieden sich nach dem Südtirol-Abkommen zwischen Hitler und Mussolini für die Option, das heißt Italien den Rücken zu kehren und ihren ursprünglichen Heimatort Sexten zu verlassen. Seine spätere Kindheit und Jugend verbrachte Forcher ab 1940 in Werfenweng im Pongau (Salzburg), wo die Eltern wieder eine Berghütte bewirtschafteten. Er selbst besuchte die Schule in der Stadt Salzburg. Bis 1955 arbeitete er als Baraber beim Kraftwerksbau in Kaprun, als Träger am Heinrich-Schwaiger-Haus in Kaprun und der Oberwalderhütte am Großglockner. Während dieser Zeit bestieg er zahlreiche Berge: das Matterhorn, den Mont Blanc und Gipfel in den Pyrenäen.

Ab 1955 war Forcher Hüttenwirt mit seiner Ehefrau Helene (geb. 19. Mai 1930 in Wien)[2], genannt „Helli“, (die er am 9. Juni 1956 heiratete) am Berglandhaus in Großarl und ab 1959 Hüttenwirt am Zeppezauerhaus am Untersberg in Salzburg.

Mit seiner Frau Helli hatte Forcher zwei gemeinsame Söhne. Der ältere, Peter Forcher, kam im April 1976 im Alter von 19 Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben.

Ab 1966 verwaltete er Berghäuser in Krippenbrunn am Dachstein. Ab 1971 war Forcher Stadtwirt im Platzlkeller im Herzen der Stadt Salzburg und 1976 begann seine Mitarbeit beim Österreichischen Rundfunk (Ins Land einischaun, Mit’m Sepp ins Wochenende). Seither moderierte er mehr als 1000 Mal die Radiosendung Mit Musik ins Wochenende und wurde durch seine Volkskultur-, Museums- und Landfunksendungen zum Publikumsliebling. Ab 1986 war Sepp Forcher auch mit einer wöchentlichen Kolumne in der Salzburg Krone vertreten. Ebenfalls ab 1986 war Forcher Moderator der Fernsehsendung Klingendes Österreich, in der er in 200 Folgen die musikalischen Traditionen und landschaftlichen Schönheiten österreichischer und grenznaher Gegenden vorführte und authentische Volksmusik präsentierte.

Im Oktober 2019 gab Sepp Forcher nach der Aufzeichnung der 200. Folge von Klingendes Österreich bekannt, dass er seine Laufbahn als TV-Moderator beendet und sich zur Ruhe setzt.[3]

Im Oktober 2020 gab es in ORF 2 eine weitere, vom ORF Steiermark produzierte Sendung mit Sepp Forcher Mein Lebensberg – Sepp Forcher und der Großglockner,[4][4] sowie zu seinem 90. Geburtstag im Dezember 2020[4] die Sendung Sepp und Helli – Die Forchers ganz persönlich.[4]

Im März 2021 präsentierte Forcher – gemeinsam mit seiner langjährigen Regisseurin Elisabeth Eisner – im ORF 2-Hauptabend die Sendung Kunst und Glaube im Leben von Sepp Forcher.[4]

Sepp und Helli Forcher lebten in Salzburg-Liefering.[5] Beide starben kurz nacheinander Ende 2021, Helli am 28. November und Sepp am 19. Dezember, zwei Tage nach seinem 91. Geburtstag.[6][7][8]

Ehrungen und Auszeichnungen

Publikationen

  • 1996 – Sepp Forcher, Franz Meixner, Ilse Simbrunner: Klingendes Österreich, ISBN 3-70250-349-8
  • 2004 – Sepp Forcher, Caroline Kleibel: Nimm dir Zeit. Gedanken von Sepp Forcher, ISBN 3-90240-413-2
  • 2005 – Sepp Forcher: Ins Herz einig’schaut – Betrachtungen von Tag zu Tag, ISBN 3-85326-374-7
  • 2012 – Sepp Forcher: Einfach glücklich – Was im Leben wirklich zählt, ISBN 3-85033-600-X
  • 2014 – Sepp Forcher: Das Glück liegt so nah – Warum wir auf Österreich stolz sein können, ISBN 3-85033-810-X
  • 2018 – Sepp Forcher: Das Salz in der Suppe – Vom großen Wert der kleinen Dinge, ISBN 978-3-7106-0263-4
  • 2020 – Sepp Forcher, Elisabeth Eisner: Grüß Gott in Österreich – Ein Nachschlag zu 200 Sendungen Klingendes Österreich, ISBN 978-3-99024-940-6
  • 2021 – Sepp Forcher: Die Berge meines Lebens: Biografische Notizen, Brandstätter Verlag, Wien 2021, ISBN 978-3-7106-0551-2[9][10]

Literatur

  • Edgar Breuss, Wolfgang Weber: Sepp Forcher – I mog die Leut’. Vom Hüttenwirt zum Fernsehstar. NP-Buchverlag, St. Pölten-Wien-Linz 2000, ISBN 3-85326-149-3

Weblinks

 Commons: Sepp Forcher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ausweiskopie Josef Forcher. Jenbacher Museum, abgerufen am 19. Dezember 2021.
  2. Salzburger Nachrichten: Eine Liebe, die in den Bergen begann. 12. Mai 2012, abgerufen am 19. Dezember 2021.
  3. Klingendes Österreich – Sepp Forcher hört als TV-Moderator auf ORF-Salzburg online vom 21. Oktober 2019.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 Mein Lebensberg – Sepp Forcher und der Großglockner. Abgerufen am 27. März 2021.
  5. Sepp Forcher – Es ist eigentlich ziemlich blunzn, wie man wohnt, Der Standard vom 7. Dezember 2018, abgerufen am 22. März 2020
  6. ORF trauert um Sepp Forcher. In: APA-OTS. 19. Dezember 2021, abgerufen am 19. Dezember 2021.
  7. ORF-Moderatorenlegende Sepp Forcher gestorben. In: derstandard.de. 19. Dezember 2021, abgerufen am 19. Dezember 2021.
  8. 1930 - 2021 | "Er war eine Seele von Mensch": ORF-Legende Sepp Forcher ist tot. In: Kleine Zeitung. 19. Dezember 2021, abgerufen am 19. Dezember 2021: „Meine letzte Sehnsucht ist, dass Helli und ich nicht zu lange getrennt sein müssen. Und dass ich die Tage, die ich noch habe, genießen kann.“
  9. Sepp Forcher präsentierte am Großglockner sein Buch „Die Berge meines Lebens“. In: osttirol-heute.at. 15. September 2021, abgerufen am 16. September 2021.
  10. Neues Forcher-Buch: „Die Berge meines Lebens“. In: ORF.at. 17. September 2021, abgerufen am 18. September 2021.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sepp Forcher aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.